2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Auch mit 39 Jahren noch ein Musterathlet: Rolf-Christel Guié-Mien vom SSV Merten (am Ball) Foto: Bröhl
Auch mit 39 Jahren noch ein Musterathlet: Rolf-Christel Guié-Mien vom SSV Merten (am Ball) Foto: Bröhl

Fast 40 und noch immer unverzichtbar

Der Siegburger SV 04 trifft am Sonntag auf den SSV Merten um den Ex-Profi Rolf-Christel Guié-Mien

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Siegburger SV 04 - SSV Merten (So 15:15)

Wenn vom anstehenden Gegner des Siegburger SV 04 die Rede ist, fallen unweigerlich zwei Namen: Frank Pleimes (47) und Rolf-Christel Guié-Mien (39). Der eine sitzt seit 2003 auf der Trainerbank des SSV Merten und führte den Klub unlängst zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die Fußball-Mittelrheinliga, der andere sorgt auch mit knapp 40 noch für die besonderen Momente auf dem Platz. „Beide passen hierher wie die Faust aufs Auge“, sagt Klubchef Theo Riegel. Das Gleiche gelte für den langjährigen Sportlichen Leiter, Ludwig Dederichs (60).

Dass Pleimes bereits seine 15. Saison als Coach des SSV bestreitet, scheint für den Vorsitzenden nur bedingt außergewöhnlich zu sein: „Mit meiner Frau bin ich schon 40 Jahre lang verheiratet und auch das funktioniert noch wunderbar.“ Riegel schätzt vor allem die ruhige, sachliche Art des Coaches: „Frank erreicht die Spieler, auch ohne am Seitenrand wie ein Wilder herumzuturnen.“ Ein Ende der Ära Pleimes ist nicht in Sicht. „Es sei denn, der FC Liverpool klopft an. Dann weiß ich nicht, ob wir ihn halten können“, scherzt Riegel.

Die Liaison zwischen Guié-Mien und dem SSV Merten hält immerhin schon dreieinhalb Jahre. Der Ex-Profi von Eintracht Frankfurt und des 1. FC Köln schoss das Team aus Bornheim in der Vorsaison mit 22 Treffern zum Aufstieg. Auch eine Liga höher ist er unverzichtbar: Zwei Tore und ein Assist stehen nach vier Mittelrheinliga-Partien zu Buche. Und das, obwohl er mittlerweile weiter hinten, auf der Sechser-Position, spielt. Guié-Mien weiß um seine Bedeutung für die Mannschaft, nutzt diesen Status jedoch keineswegs aus. „Im Gegenteil: Rolf hat null Starallüren und zieht in jeder Einheit voll mit. Er ist immer der Engagierteste von allen“, sagt Riegel über den kongolesischen Edeltechniker.

Für ihn könnte es jedoch die letzte Saison im SSV-Dress sein. Seine nächste Station steht schon fest: die Traditionself des 1. FC Köln. „Wir haben Rolf ja schon im Sommer ein wenig überreden müssen, noch mal ein Jahr dranzuhängen“, so Riegel. Auch zum Leidwesen des SSV 04. „Mit ihm ist Merten natürlich noch gefährlicher“, sagt der Siegburger Trainer Kinan Moukhmalji vor dem Duell mit dem Aufsteiger aus dem 5000-Seelen-Dorf (So., 15.15 Uhr). „In diesem Alter noch so fit und athletisch zu sein, verdient höchste Anerkennung. Er gehört sicherlich zu den Besten in dieser Liga“, meint der Coach, der selbst noch mit 39 Jahren auf dem Platz stand, „allerdings war ich da nicht mehr ganz so beweglich wie Rolf“.

Der 46-Jährige warnt nicht bloß vor Guié-Mien, sondern vor einem insgesamt „starken Aufsteiger, der bislang immer auf Augenhöhe mit den Gegnern agiert hat“. Nur zum Auftakt musste sich Merten um den ehemaligen Windecker Spielmacher Shinsuke Hori dem TV Herkenrath geschlagen geben (2:3), es folgten drei Remis. Im jüngsten Vergleich mit Wesseling-Urfeld verhinderte ein Gegentor in der Nachspielzeit den ersten Saisonsieg. „Auch gegen Herkenrath haben wir quasi mit dem Schlusspfiff den Punkt aus der Hand gegeben“, berichtet Riegel von bislang „guten Leistungen, aber nicht ganz so guten Ergebnissen“. Das Fazit nach vier Spielen klingt dennoch zuversichtlich: „Wir brauchen uns in dieser Liga vor niemandem zu verstecken.“

Das Gleiche können die Siegburger von sich behaupten. Beim jüngsten 0:1 in Vichttal sah es lange Zeit so aus, als würde man auch im vierten Spiel ohne Gegentor und Niederlage bleiben. Doch in der 89. Minute sorgte ein umstrittener Strafstoß dafür, dass beide Serien rissen. Noch schwerer als die erste Saisonpleite wog allerdings die Rote Karte für Niklas Welt (Notbremse) und die Knieverletzung von Christian Schnitzler. Der Routinier wird wochenlang ausfallen. Unter der Woche standen Moukhmalji gerade mal sieben einsatzfähige Spieler zur Verfügung. Sollten die angeschlagenen Felix Heinz, Stefan Ullmann und Daniel Lingen nicht rechtzeitig fit werden, stünde Moukhmalji vor einem großen Problem: „Ich werde so oder so auf Spieler der zweiten Mannschaft zurückgreifen.“

Doch es gibt auch positive Nachrichten: Robin Pöttgen ist nach seiner Thrombose-Erkrankung wieder ins Training eingestiegen und feierte in der Reserve-Mannschaft bereits sein Pflichtspiel-Comeback. Derzeit laboriert er allerdings an einer Erkältung. „Wir sind froh, dass Robin noch mal angreift“, sagt Moukhmalji über seinen 35-jährigen Regisseur. Pöttgen könnte also der nächste Spieler in der Mittelrheinliga sein, der weit jenseits der 30 noch für Furore sorgt.

Unbequemer Gegner

SC Borussia Freialdenhoven - FC Hennef 05 (So 15:00)

Mit einem 6:0-Testspielerfolg über den SV Müllekoven (A-Liga) im Rücken reist der FC Hennef 05 zum Spiel bei Borussia Freialdenhoven. Florian Schöller (2), Sakae Iohara (2), Christopher Wagner und Matthias Roder sorgten für einen standesgemäßen Ausgang der Partie. Am Sonntag (15 Uhr) dürfte den Spitzenreiter allerdings deutlich mehr Gegenwehr erwarten. „Für mich ist Freialdenhoven einer der unbequemsten Gegner dieser Liga“, sagt Schöller.

Während Daniel Jamann, Kuss Kunzika und Robin Stoffels weiterhin verletzt ausfallen, kehrt zumindest André Klug in den Kader zurück. Für Benjamin Nuhi und Dennis Eck, die beim schmeichelhaften 2:1-Sieg gegen Arnoldsweiler zuletzt verletzungsbedingt vom Platz mussten, dürfte es eng werden mit einem Einsatz.

Aufrufe: 022.9.2017, 07:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor