2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligavorschau
Für seine Teamkollegen ist ihm kein Weg zu weit: Julian Fälber (rechts) vom SSV 04. Foto: Bröhl
Für seine Teamkollegen ist ihm kein Weg zu weit: Julian Fälber (rechts) vom SSV 04. Foto: Bröhl

Fälber ackert, rennt und trifft

Der Siegburger Angreifer ist mehr als nur ein Torjäger

Siegburger SV 04 - FC Viktoria Arnoldsweiler (Sa 17:00)

Schiedsrichter: Waldemar Ebel (Eulenthal)

Zumindest ein Akteur des Siegburger SV 04 konnte im jüngsten Spiel bei Inde Hahn (3:3) einen Sieg verbuchen, nämlich Julian Fälber. Der SSV-Angreifer entschied das Torjägerduell mit Takato Fukuhara für sich. Während der 22-Jährige einen Doppelpack schnürte, ging der bis dato ebenfalls elfmal erfolgreiche Japaner leer aus. Damit setzte sich Fälber in der Torschützenliste der Fußball-Mittelrheinliga auf Rang drei ab; nur Yuki Nishiya (Hilal Maroc Bergheim/15 Tore) und Bayram Ilk (VfL Alfter/17) haben häufiger getroffen.

Die Vorzüge des Siegburger Eigengewächses auf dessen Torriecher zu reduzieren, wäre jedoch falsch. Gäbe es ein Ranking der laufstärksten Angreifer; Fälber würde es garantiert anführen. „Ich kenne keinen Stürmer in dieser Liga, der so viele Kilometer abreißt wie er. Wie Jule für die Mannschaft arbeitet, ist unbeschreiblich“, sagt SSV-Trainer Kinan Moukhmalji über den Mann mit der Rückennummer 20. Nicht nur die intensive Laufarbeit erschwert Fälber das Toreschießen, sondern auch die Tatsache, dass er nicht immer im Sturmzentrum aufgeboten wird. Zuletzt musste er häufig auf die Flügel ausweichen, im Duell mit Wesseling-Urfeld (5:2) spielte er sogar eine Halbzeit lang auf der Sechser-Position. „Jule hätte sicherlich noch mehr Tore geschossen, wenn ich ihn ausschließlich auf der Neun eingesetzt hätte und er sich bei Angriffen des Gegners ausruhen dürfte“, so Moukhmalji.

Dass ein Angreifer mit solch augenscheinlichen Qualitäten zwangsläufig das Interesse anderer Vereine weckt, musste man auch in Siegburg erfahren. Anfragen gab es genügend, doch mittlerweile können die Verantwortlichen des Aufsteigers gelassen darauf reagieren. Denn Fälber hat bereits seine Zusage für die anstehende Saison gegeben. „Jule bleibt und darüber sind wir sehr glücklich“, sagt Moukhmalji.

Weniger glücklich ist der Coach über die angespannte Personalsituation. Besonders im defensiven Mittelfeld und in der Abwehr gehen dem 45-Jährigen allmählich die Alternativen aus. Das Saison-Aus für Robin Pöttgen (Thrombose in der Wade) müssen die Siegburger ebenso verkraften wie den vorläufigen Ausfall von Christian Schnitzler; der Routinier hat sich in den Urlaub verabschiedet. Weil Arne Vignold aufgrund seiner fünften Gelben Karte pausieren muss, fehlt im Duell am Samstag (17 Uhr) mit dem Tabellenzwölften Viktoria Arnoldsweiler ein Trio im Mittelfeld, das nicht weniger als das Siegburger Herzstück verkörpert.

Doch damit nicht genug: Weil sich auch die beiden Innenverteidiger Niklas Welt und Aaron Wieland in Hahn jeweils ihre fünfte Gelbe Karte abholten, muss Moukhmalji auch die Abwehr umbauen. Und das in einer Phase der Saison, in der die Siegburger Defensive ohnehin wenig Sicherheit ausstrahlt. „Die 19 Gegentore in den ersten vier Spielen nach der Winterpause stecken immer noch in den Köpfen“, sagt Moukhmalji. Die drei jüngsten Gegentreffer in Hahn ärgerten ihn maßlos, „weil drei Auswärtstore eigentlich reichen sollten, um drei Punkte mitzunehmen“. Dem anstehenden Gegner aus Düren genügte in der jüngsten Partie gegen den Aufstiegsanwärter Bergisch Gladbach ein einziger Treffer zum Sieg. „Arnoldsweiler ist die größte Wundertüte der Liga. Dieser Erfolg zeigt, dass der Gegner zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist“, warnt Moukhmalji.

Sollte er sich am Samstag gegen das Duo Michael Hermanni/Florian Hahn im Abwehrzentrum entscheiden, könnte Lucas Inger nach innen rücken. Für ihn würde dann der wiedergenesene Spielführer Tom Caspers außen verteidigen. „Wir werden schon eine Lösung finden. Ohnehin sollte auf Mittelrheinliga-Niveau im Prinzip jeder Spieler auf jeder Position eingesetzt werden können“, sagt Moukhmalji. Fälber in die Innenverteidigung zu berufen, dürfte jedoch keine Option sein. Der Weg bis zum Tor wäre dann selbst für ihn zu weit.

Hennef holt Brand

SV Bergisch Gladbach 09 - FC Hennef 05 (So 15:00)

Schiedsrichter: Roland Jers (Unterbruch)

Die Kaderplanung des FC Hennef für die anstehende Saison schreitet voran. Keeper Niclas Altmann, Florian und René Schöller, Marius Ehrenstein, Johannes Jahn, Hannes Viehweger, Kuss Kunzika und André Klug haben verlängert. Vom FV Bad Honnef stößt Sven Brand im Sommer dazu; er folgt damit seinem Ex-Trainer Sascha Glatzel mit einem halben Jahr Verspätung nach Hennef. Für das Duell in Bergisch Gladbach (So., 15 Uhr) fällt neben Denis Wegner (Zerrung) nun auch Florian Schöller (Mittelfußbruch) aus. Kunzika ist rot- und Ehrenstein gelb-rot-gesperrt.



TSV Germania Windeck - Spvg Wesseling-Urfeld (So 15:00)

Schiedsrichter: Martin Tietze (TuS Roisdorf)

Die Windecker Personalsituation hat sich vor dem Spiel gegen Wesseling-Urfeld (So., 15 Uhr) entspannt. Jan-Frederick Göhsl unterbricht erneut sein Studium und fliegt aus England ein; die zuletzt verletzten Thomas Hombeuel und Shinsuke Hori sind ebenso wieder dabei wie Marvin Reitz nach Erkrankung. Jan-Luca Hillmann hat sein Pfeiffersches Drüsenfieber auskuriert und könnte auf der Bank Platz nehmen.

Aufrufe: 020.4.2017, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor