2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Schoss vier Tore in einer Halbzeit: Roland Aleiter von der SpVgg Wiesenbach II.
Schoss vier Tore in einer Halbzeit: Roland Aleiter von der SpVgg Wiesenbach II.

Sie nennen ihn » Rolandowski «

Die Mitspieler der SpVgg Wiesenbach II haben für Roland Aleiter einen wohlklingenden Beinamen kreiert

Der 31-jährige Roland Aleiter von der SpVgg Wiesenbach II hat letzten Samstag weitgehend den FC Bayern-Torjäger Robert Lewandowski kopiert, der am 22. September im Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg nach seiner Einwechslung zur Halbzeit fünf Tore erzielt hat. Aleiter kam in der Begegnung der A-Klasse West 2 gegen Türk Spor Ichenhausen II ebenfalls erst nach der Halbzeit aufs Feld, steuerte aber dennoch vier Tore zum 10:1-Sieg bei.

Freude über den Viererpack schon ausgekostet?

Aleiter: Ja, schon, ein bisschen hab ich natürlich gefeiert. Es kommt ja nicht so oft vor, dass man in einem Spiel vier Tore schießt. Zumindest im Herrenbereich hab ich das bisher noch nicht geschafft. Bisher habe ich in einer ganzen Saison meist nicht mehr als vier Tore erzielt.

Hat es Sie gewurmt, dass Sie bei dieser Partie nicht von Anfang an aufs Feld durften?

Aleiter: Wenn der Trainer mich zunächst auf die Bank setzt, dann akzeptiere ich das. Dafür gehe ich dann umso motivierter ins Spiel, wenn ich eingewechselt werde. Zudem muss man wissen, dass wir, wenn alle Mann fit sind, einen großen Kader haben. Und da muss der Trainer halt rochieren um alle bei Laune zu halten. Dann kam auch noch hinzu, dass ich in der Woche zuvor aus beruflichen Gründen nicht trainieren konnte.

Hatten Sie am vergangenen Samstag überhaupt einen Gegenspieler?

Aleiter: Hm, ich weiß nicht, ob einer direkt auf mich angesetzt war. Aber das ist auch egal. Die Tore waren jedenfalls schön herausgespielt, meine Mitspieler haben hervorragende Vorarbeit geleistet.

Bei der SpVgg Wiesenbach hat man nach diesem Torefestival sicherlich gleich einen Beinamen für Sie gefunden. Vielleicht „Robert“ oder „Lewa“?

Aleiter: Darauf musste ich nicht lange warten. Man hat meinen Vornamen hergenommen und mich scherzhaft zum „Rolandowski“ gemacht.

Ist zufällig der Torjäger des FC Bayern ihr Idol?

Aleiter: Nein, ich habe überhaupt kein spezielles fußballerisches Vorbild.

Wer in einer Halbzeit vier Tore erzielt, der erhebt doch sicher Ansprüche auf einen Einsatz in der ersten Mannschaft?

Aleiter: Ich jedenfalls nicht. Um in der ersten Mannschaft spielen zu wollen, müsste ich mehr trainieren. Das ist aber wegen meiner Schichtarbeit nicht möglich. Zudem passt gerade alles sehr gut in der zweiten Mannschaft. Eigentlich hatte ich nach Ende der letzten Saison anklingen lassen, dass ich kürzertreten will. Aber weil es dann zunächst so ausgesehen hat, dass die Zweite personell nicht so rosig gebettet ist, habe ich weitergemacht. Und jetzt macht es so viel Spaß, dass gegenwärtig der Gedanke ans Kürzertreten verflogen ist.

Zweistellig gewinnt man ja nicht alle Tage. Aber so leicht wie am letzten Sonntag Türkspor Ichenhausen II wird es euch im bevorstehenden Derby die SpVgg Ellzee II bestimmt nicht machen?

Aleiter: Wir sind überzeugt, dass dieses Derby ein anderes Spiel wird. Die Ellzeer haben ein paar kreisligaerfahrene Spieler in ihren Reihen und werden uns nichts schenken. Ein knapper Sieg würde uns sicherlich zufriedenstellen.

Aufrufe: 07.11.2015, 10:18 Uhr
Mittelschwäbische Nachrichten / Alois ThomaAutor