Das Signal der Kapitäninnen

Die Kapitäninnen und Emsländerinnen Sarah Schulte sowie Lisa-Marie Weiß haben im Abstiegskampf für zwei weitere Jahre zugesagt. „Beide haben für uns einen ganz hohen Stellenwert“, erklärt der Kaufmännische Leiter Markus Lohle. „Sportlich und auch menschlich“, betont die Sportliche Leiterin Maria Reisinger. „Die Unterschrift ist uns leichtgefallen“, erklärt Schulte, nachdem sie sich mit Frage und Blickkontakt versichert hat, dass sie auch für Weiss sprechen kann. „Wir sind ja schon ewig lange hier.“ Die Leistungsträgerinnen sind selbstbewusst genug zu sagen, dass sie an der Entwicklung des SV Meppen, die im vergangenen Sommer mit dem Sprung ins Oberhaus einen weiteren Höhepunkt gefunden hat, nicht unerheblichen Anteil hatten.

197 Spiele für den SVM

Die 25-jährige Schulte kam 2011 über GW Dersum und BW Papenburg, absolvierte 14 U-Länderspiele und wurde 2012 mit der deutschen U 17 Europameisterin. Für den SVM hat sie laut DFB-Datencenter 197 Spiele bestritten und 17 Tore geschossen. Ihren Einstand im Frauenteam feierte sie zum Saisonstart 2011 vor über 1000 Zuschauern: Beim 8:0 gegen Mellendorf steuerte sie ihr erstes Tor bei. Sie studiert in Oldenburg im Masterstudium Sport und Lebensstil.
Die 23-jährige Weiss kam 2012 von Olympia Laxten zur U 17. Sie hat 191 Partien für den SVM absolviert, davon 31 in der Jugend, und sieben Tore erzielt. Zur Premiere bei den Frauen wurde sie noch als Jugendliche bei FFV Leipzig eingewechselt und freute sich am 23. Februar 2014 über einen 1:0-Erfolg. Weiss studiert in Münster Sport und Chemie.

Für den Verein ist der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung, über die sich Reisinger mit Schulte und Weiss seit zwei Monaten zunächst locker, aber dann intensiver und konkreter unterhalten hat, in mehrfacher Hinsicht wichtig. Zunächst soll es belegen, dass sich das Duo ganz auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentriert. „Wir haben keine Klatsche bekommen und einige Spiele nur knapp und unglücklich verloren“, macht Schulte Mut für die letzten zehn Spiele.

Auch Plan B besprochen

Dass das Abenteuer Bundesliga nach nur einem Jahr beendet sein und es wieder runter in die 2. Liga gehen könnte, hat das Duo bei den Überlegungen zur Vertragsverlängerung nicht ausgeblendet. Das Team der Trainer Roger Müller und Theo Dedes belegt nur wegen der besseren Tordifferenz einen Nichtabstiegsplatz. Sollte der Klassenerhalt nicht gelingen, wäre das für Schulte, der nach eigenen Angaben keine Anfrage eines anderen Vereins vorlag, und Weiss ein Schritt zurück. Aber beide glauben an den Weg des SVM, der sich im Fußball-Oberhaus etablieren will. „Auch andere Vereine sind abgestiegen und zurückgekehrt“, erinnert Weiss etwa an Leverkusen. „Wir haben auch Plan B besprochen“, stellt Reisinger fest. Der SVM werde von Ziel und Weg nicht abweichen.
Reisinger erhofft sich von den Unterschriften der beiden Spielerinnen auch ein Signal an deren Mitspielerinnen. Sie setzt auf weitere Zusagen.