2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das neue Trainerduo des A-Ligisten SGM Fischbach-Schnetzenhausen: Christian Regler (links) und Nico Di Leo.
Das neue Trainerduo des A-Ligisten SGM Fischbach-Schnetzenhausen: Christian Regler (links) und Nico Di Leo. – Foto: Foto: SGM Fischbach-Schnetzenhausen
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Nico Di Leo spielt drei Klassen tiefer

Nico Di Leo verlässt den Fußball-Verbandsligisten VfB Friedrichshafen und heuert beim A-Ligisten SGM Fischbach-Schnetzenhausen als Co-Spielertrainer an. Wie er seine Entscheidung begründet.

Friedrichshafen / sz - Die Wege von Nico Di Leo und dem Verbandsligisten VfB Friedrichshafen trennen sich. In der neuen Spielzeit schnürt der 33-Jährige seine Fußballschuhe für den A-Ligisten SGM Fischbach-Schnetzenhausen und zwar als Co-Spielertrainer. Drei Klassen tiefer sucht der Offensivspieler eine neue Heimat. Die Häfler verlieren einen Schlüsselspieler und einen Publikumsliebling. Nico Di Leo schnürte die Fußballschuhe fast ausschließlich für den VfB, spielte lediglich in den Saisons 2011/2012 (FV Ravensburg) und 2012/2013 (SV Weingarten) für andere Clubs.

"Wir haben bis zum Schluss alles probiert, was möglich war. Nico wollte weniger machen und am Ende haben wir keinen Konsens gefunden. Wir bedauern sehr, dass er uns zum Saisonende verlässt", sagt VfB-Abteilungsleiter Dalibor Buspanovic. Die Entscheidung, seinem Heimatverein den Rücken zu kehren, hat sich der 33-jährige Flügelflitzer wohlüberlegt. "Die weiten Fahrten zu den Auswärtsspielen in der Verbandsliga sind schon sehr zeitintensiv und 14 Jahre, überwiegend Landes- und Verbandsliga, sind dann auch mal genug. Außerdem bietet sich mir hier eine einmalige Gelegenheit für den Einstieg ins Trainergeschäft", erklärt Di Leo in der Pressemitteilung seines neuen Clubs seine Motivation für diesen Schritt.

Di Leos Prioritäten liegen nun woanders. Besonders wichtig sind ihm seine beiden Kinder (zwei und drei Jahre), sie sind bei ihm die Nummer 1. Und nach der Trennung von seiner Frau und seinem Umzug in eine neue Wohnung kümmert er sich in der Regel am Wochenende um sie. Sonntags kehren sie dann zu ihrer Mutter zurück – Di Leo kommt entgegen, dass in der Fußball-Kreisliga A zumeist am Sonntag gespielt wird. Sein neuer Verein übt zudem keinen Druck auf ihn aus und hat Verständnis für seine privaten Verpflichtungen. "Wenn ich aber am Nachmittag keine Person finde, die auf die Kleinen aufpasst, dann stehe ich als Spieler der SGM Fischbach-Schnetzenhausen nicht zur Verfügung. Das habe ich dem Verein gesagt und es wurde auch so akzeptiert", betont der 33-Jährige. Ein weiterer Grund, warum er den Aufwand Verbandsliga nicht mehr betreiben kann, ist sein Job als Lagerarbeiter im Dreischichtbetrieb bei der ZF AG. Seine Arbeit würde demnach keine hohe Trainingsbeteiligung zulassen. "Wenn ein Spieler in der Verbandsliga ist, muss er regelmäßig mit dem Team trainieren", sagt Di Leo.

Bei der SGM nehmen sie so einen Spieler mit Handkuss. "Wir erhoffen uns von ihm natürlich, dass er seine Erfahrungen an seine Mitspieler weitergeben kann. Dass wir mit ihm zudem einen hochklassigen Spieler gewonnen haben, brauchen wir erst gar nicht zu erwähnen", betont der künftige Sportliche Leiter Hans-Dieter Mayer. Für Di Leo wird es nicht schwer sein, gleich Fuß zu fassen. Er kennt viele Spieler aus dem aktuellen Kader und weiß auch, wie er die Aufgabe angehen will, "Ich will Verantwortung übernehmen, Spieler formen. Ich denke, dass das mein Weg ist", meint Di Leo. Er kennt auch den Chefcoach, mit dem er zukünftig zusammenarbeiten wird. Christian Regler, seit 2007 Inhaber der Trainer B-Lizenz, trainierte von 2007 bis 2020 bis auf zwei kurze Unterbrechungen verschiedene Jugendteams beim VfB Friedrichshafen.

Geplant war diese Zusammenarbeit nicht: Eigentlich hätte das Trainergespann Philipp Zimmermann und Di Leo heißen sollen, doch Zimmermann sagte ab. Für Di Leo aber trotz eines Angebots vom Bezirksligisten SV Oberzell kein Grund, sein Wort zu brechen. Bei der SGM hat er Ziele. Er will die Trainerlizenz erwerben und kann sich vorstellen, länger zu bleiben. Aber ihm ist auch klar: "Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, dann bin ich weg. Das ist das Gesetz auch bei den Amateuren." So weit denkt er aber noch nicht. Er freut sich auf seine neue Saison und hofft, Familie, Arbeit und Hobby gut unter einen Hut bringen zu können.

Aufrufe: 03.3.2021, 18:25 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor