2024-05-17T14:19:24.476Z

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Aulendorfs Andreas Krenzler erzielte bisher 28 Treffer. Archivfoto: Rolf Schultes
Aulendorfs Andreas Krenzler erzielte bisher 28 Treffer. Archivfoto: Rolf Schultes
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Eine Bühne für die Topstürmer

In der Fußball-Kreisliga A I ist nicht nur der Kampf um die Tabellenspitze interessant

Ravensburg / sz - Im ersten Saisondrittel der Fußball-Kreisliga A I machten sich manche Zuschauer schon Sorgen, ob in dieser Spielzeit die gähnende Langeweile drohen würde. Zu dominant trat die SG Aulendorf auf und rannte von Sieg zu Sieg. Die Konkurrenten blieben aber dran und so gelang es der SG Baienfurt sogar, am letzten Vorrundenspieltag die Herbstmeisterschaft einzufahren. Auch der SV Baindt und der SV Haisterkirch sind in Schlagdistanz. Der Rest der Liga hat bereits einen großen Abstand zu diesem Quartett und bereits ab dem achten Rang, welchen aktuell der schwächelnde SV Reute belegt, beginnt das Zittern um den Klassenerhalt.

Als großer Favorit in die Saison gegangen, wurde die SG Aulendorf diesen Erwartungen lange Zeit mehr als gerecht. Im Prinzip übertraf man diese sogar noch. Die ersten sechs Spiele wurden allesamt gewonnen. Man erzielte dabei sogar unfassbare 35 Treffer. Die Meisterschaft schien nur über die SGA zu gehen. Am siebten Spieltag setzte es dann mit dem 0:3 beim SV Baindt den ersten Dämpfer. Von diesem erholte man sich aber gut und man ließ wieder drei Siege in Serie folgen, unter anderem auch ein 1:0-Sieg beim Mitfavoriten aus Baienfurt. Deren Trainer Reinhold Bloching, welchem das Kunststück gelingen könnte in derselben Liga zwei Meisterschaften in Serie mit zwei verschiedenen Teams zu schaffen, meinte damals: "Aulendorf hat definitiv den besten Kader der Liga. Eine Garantie auf die Meisterschaft ist dies aber noch lange nicht." Er sollte Recht behalten. Aulendorf patzte zwei weitere Male, verlor 1:3 beim SV Haisterkirch und 1:2 gegen den SV Vogt. Somit ging die Herbstmeisterschaft an die von Bloching trainierte SG Baienfurt, während in Aulendorf Erinnerungen an das Vorjahr hochkommen. Auch dort dominierte man die Liga in der Vorrunde, wurde sogar Herbstmeister mit 31 Punkten. Nach einer schwachen Rückrunde mit nur 18 Punkten beendete man die Spielzeit auf Rang fünf. Meister wurde Blochings SV Bergatreute, welcher als Dritter in die Winterpause ging.

Nachdem im Vorjahr gleich acht Mannschaften bis kurz vor Saisonende um den Aufstieg kämpften, müssen sich die Zuschauer in dieser Spielzeit mit einem Vierkampf begnügen. Immerhin muss man sagen, schließlich hatten der SV Baindt und der SV Haisterkirch nach fünf Spielen nur magere sieben Punkte auf dem Konto. Nun sitzen beide mit 34 Punkten direkt im Nacken der SG Baienfurt (37) und der SG Aulendorf (36).

28 zu 24 zu 23: Krenzler vor Schuschkewitz und Litz

Die Saison bietet bislang auch eine echte Bühne für die Topstürmer der Liga. So liefern sich Aulendorfs Spielertrainer Andreas Krenzler (28 Tore), Jakob Schuschkewitz (24, SV Haisterkirch) und Daniel Litz (23, SV Wolpertswende) ein packendes Duell um die Torjägerkanone.

Der SV Wolpertswende darf auch als eine der positiven Überraschungen der bisherigen Saison gesehen werden. Vor allem dank des tollen Saisonstarts mit 15 Punkten aus den ersten sechs Spielen, steht man nun mit 22 Punkten auf einem soliden siebten Platz. Punktgleich mit dem SV Wolfegg (6.). Da beide Teams im Vorjahr noch gegen den Abstieg spielten – der SV Wolpertswende musste sogar in die Relegation – sind beide Leistungen als positiv zu bewerten.

Negativ stechen die Leistungen des SV Vogt, der FG 2010 WRZ und vor allem des SV Reute hervor. Alle drei spielten im Vorjahr bis kurz vor Schluss um den Aufstieg mit. Vogt spielt auch dieses Jahr nicht wirklich schlecht, schlug sogar die SG Aulendorf mit 2:1, doch 13 Punkte Rückstand zum Tabellenführer sind definitiv zu viel bei der Qualität des SVV. Die FG 2010 findet sich mit 17 Punkten im Abstiegskampf wieder und der SV Reute hat zwar zwei Punkte mehr auf dem Konto, wollte aber erneut vorne mitspielen. Sorgen machen beim SVR die krassen Schwankungen. Man legte mit vier Punkten aus den ersten sechs Spielen einen echten Fehlstart hin, gewann dann fünfmal in Serie, um nun wieder vier Niederlagen am Stück zu kassieren.

Ab dem Achtplatzierten aus Reute (19 Punkte) beginnt die gefürchtete Abstiegszone. Danach folgen mit dem TSV Berg II (19), der FG 2010 (17), dem SV Ankenreute (17), der SGM Waldburg/Grünkraut (16), dem FV Molpertshaus (14) und der SGM Dietmanns/Hauerz (13) gleich sechs Mannschaften, die um den Klassenerhalt kämpfen. Abgeschlagen Letzter ist der TSV Eschach II, der nach 15 Spielen noch ohne Punkt dasteht. Das Abschneiden der Eschacher Reserve, aber auch das Abschneiden der anderen Aufsteiger (Ankenreute und Molpertshaus) oder Neulinge (SGM Dietmanns/Hauerz), ist ein Indiz für die Stärke der Kreisliga A. Der Sprung von der B-Klasse nach oben scheint doch größer zu sein, als von vielen vermutet wird.

So etwas wie Konstanz herrscht in der Fußball-Kreisliga A 1 dagegen auf den Trainerbänken. So gab es bisher nur bei der FG 2010 WRZ (Martin Bertel) und dem FV Molpertshaus (Otto Gaissert) Veränderungen auf der Trainerbank.

Aufrufe: 011.12.2019, 16:18 Uhr
Schwäbische Zeitung / Stephan BischofAutor