2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Tipps für das Training im Homeoffice

Sebastian Kaul, Physiothrapeut und Trainer des Landesligisten SGE Bedburg-Hau, zeigt Übungen für die Fitness.

Corona hat auch den Alltag von Sebastian Kaul mächtig auf den Kopf gestellt. Der Physiotherapeut des Klever Zentrums für Gesundheits- und Fitnesstraining salvea sports blickt an seinem Arbeitsplatz auf gähnende Leere, wo sonst den gesamten Tag über Sportler an ihrer Fitness, ihrer Koordination und an ihrer Gesundheit feilen.

Nun sind nur die Patienten des Gesundheits- und Rehasports an der Tichelstraße vor Ort.

Und auch außerhalb des Studios ist nichts so wie gewohnt. Der Trainer des Fußball-Landesligisten SGE Bedburg-Hau sieht und spricht seine Kicker seit Monaten nur noch digital. „Natürlich vermisst man das Geschehen in der Kabine und auf dem Platz. Wir versuchen dennoch, so gut es geht in Kontakt zu bleiben“, sagt der 41-Jährige.

So kontrolliert Sebastian Kaul momentan über eine Tracking-App auf dem Smartphone, welche Distanzen seine Fußballspieler im Individualtraining denn zurücklegen. „Es gibt Jungs, die mit großem Eifer dabei sind. Es sind aber auch Jungs dabei, die es in diesen Wochen ein wenig schleifen lassen“, sagt Kaul. Stand jetzt ist ja auch noch völlig offen, wann in der Landesliga wieder der Ball rollt.

Sebastian Kaul aber könne sich vorstellen, dass die Mannschaften irgendwann im März wieder auf den Platz dürfen. Denkbar sei es dann, dass auch die Liga, in der die SGE Bedburg-Hau, die SV Hönnepel-Niedermörmter , der TSV Wachtendonk-Wankum und der RSV Praest kicken, im April wieder um Punkte spielt. Dann soll nur noch die Hinrunde beendet werden. Das Team von Sebastian Kaul steht aktuell nach acht Begegnungen auf dem achten Rang und hat lediglich drei Zähler Vorsprung vor den Abstiegsplätzen.

Doch Sebastian Kaul hat es auch mit den Sorgen seiner Kunden zu tun. Sie würden, so erklärt der Physio, zuletzt immer häufiger über Nackenprobleme klagen. Hintergrund sei die Homeoffice-Arbeit und, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die Nutzung des Smartphones. „Die Jugend darf aktuell ja nicht viel. In der Freizeit findet nichts statt, der Schulsport auch nicht. Wer will es den Kindern dann verübeln, dass sie noch länger als sonst vor den Geräten hängen?“, sagt Kaul. Als Physiotherapeut aber kämpfe er gegen die Folgen dieser „Kopf-unten-Gesellschaft“ an.

In diesen Wochen nutzen Kaul und Kollegen aber auch eben jene Kommunikationswege, um die Menschen in den eigenen vier Wänden dennoch zur Bewegung und zum Sport zu animieren. Schließlich müsse man sich auch jetzt fit halten. So bietet salvea sports Online-Kurse an, etwa mit Schulter-Nacken-Einheiten, Rückentraining oder Pilates. Die Teilnehmerzahlen seien gut, so Sebastian Kaul. Nicht selten würden sich 30 Teilnehmer zu den digitalen Sitzungen hinzuschalten. Vergleichbar mit den Zahlen des normalen Betriebs seien diese Dimensionen aber natürlich nicht. „Nun hoffen wir darauf, dass es schnellstmöglich wieder losgeht. Noch aber gibt es viele Unwägbarkeiten. Wir müssen jetzt einfach die nächsten Beschlüsse der Politik abwarten“, sagt er.

Ehe es allerdings so weit ist, kennt Sebastian Kaul einige Übungen, die niedrigschwellig auch im Homoffice-Alltag zu bewältigen seien. So könne etwa jeder die sogenannte Y-W-Übung absolvieren. Es empfiehlt sich eine weiche Unterlage. Die Ausgangsposition der Übung ist die Bauchlage. Den Bauchnabel zieht man zur Wirbelsäule, die Gesäßmuskulatur ist dabei aktiviert. Die Zehenspitzen zieht man heran, die Blickrichtung ist der Boden. Die Ellenbogen befinden sich weit vom Boden entfernt, aus der W-Position heraus streckt man die Arme dann in die Y-Position.

Bei der Übung Käfer liegt man mit dem Rücken auf dem Boden. Ein Hohlkreuz gilt es dabei zu vermeiden. Beide Beine werden im rechten Winkel angehoben, die Arme noch oben ausgestreckt. Abwechselnd und kontrolliert beugt man in der Folge ein Bein nach vorne und einen Arm nach hinten.

Bei der Brücke liegt man erneut mit dem Rücken auf dem Boden. Der Bauchnabel wird zur Wirbelsäule gezogen, die Gesäßmuskulatur ist dabei aktiviert. Die Zehenspitzen werden an den Körper herangezogen. Der Po wird weit nach oben angehoben, sogar bis in die Hüftstreckung. Dann lässt man langsam ab, legt den Po nicht wieder ab und geht stattdessen erneut hoch in die Streckung.

Beim Split-Squat, einer Vari­ante der Kniebeuge, befindet sich das Knie des vorderen Beins in der Ausgangsposition oberhalb des Sprunggelenkes. Das hintere Bein ist angestellt. Der Oberkörper bleibt während der gesamten Übung aufgerichtet. Das vordere Bein geht in die Streckung, das hintere Bein wird herangezogen. Die Knie befinden sich auf Hüfthöhe. Bei der Endposition sollte man darauf achten, dass beim Standbein Sprunggelenk, Knie, Hüfte und Schulter eine Linie ergeben.

Aufrufe: 014.2.2021, 10:00 Uhr
RP / Maarten OversteegenAutor