Der 41 Jahre alte Coach und der Verein einigten sich jetzt auf eine weitere Zusammenarbeit. Großen Gesprächsbedarf gab es beim Thema nicht, weil beide Seiten wissen, was sie voneinander haben.
„Die Mannschaft hat sich unter der Leitung von Sebastian Kaul kontinuierlich verbessert. Deshalb gab es für uns überhaupt keinen Anlass, über die Trainerfrage nachzudenken“, sagt SGE-Vorsitzender Björn Mende. Sebastian Kaul lobt derweil die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen. „Der Verein hat auch schon in einer Phase, in der es bei uns nicht so gut lief, signalisiert, dass er meinen Vertrag verlängern möchte. Es ist im Fußball nicht normal, dass man so lange als Trainer bei einem Verein arbeitet. Doch das ist auch ein Zeichen dafür, dass beide Seiten zufrieden sind“, sagt Kaul.
Die SGE muss allerdings einen Ersatz für den spielenden Co-Trainer Christian Klunder suchen. Der 38-Jährige beendet nach dieser Saison seine Laufbahn als Spieler. Er wird aber weiter für den Verein tätig sein. Klunder soll sich künftig als Teammanager unter anderem um die Kaderplanung kümmern.
„Wir freuen uns, dass Sebastian Kaul und Christian Klunder dem Verein treu bleiben. Wir sind uns sicher, den positiven und erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre auf diese Weise weitergehen zu können“, sagt Fußball-Obmann Fabian Wensing. Kaul hatte die Mannschaft 2014 übernommen und 2019 in die Landesliga geführt. Dort schaffte das Team als Neuling souverän den Klassenerhalt. Die SGE erreichte in der Saison 2019/2020, die wegen der Pandemie abgebrochen werden musste, den fünften Platz.
In der laufenden Spielzeit nimmt die Mannschaft nach acht Partien mit zehn Punkten den achten Rang ein und hat lediglich drei Zähler Vorsprung vor den Abstiegsplätzen. Derzeit geht die SGE davon aus, dass wegen der Corona-Krise höchstens noch die Hinrunde zu Ende gespielt werden kann. Dann würde das Team lediglich noch fünf Partien bestreiten. „Wenn die Meisterschaft fortgesetzt werden kann, wird das noch ein harter Weg für uns. Wir haben aber auch noch deutlich Luft nach oben und möchten uns so schnell wie möglich von der Abstiegszone absetzen“, sagt Kaul.
Christian Klunder wird in seiner Laufbahn als Spieler, die er vor 32 Jahren als Kind beim BV Kellen begonnen hat, allenfalls noch vier Meisterschaftspartien für die SGE Bedburg-Hau bestreiten. Die erste Begegnung nach dem Re-Start wird der Routinier verpassen, weil er im letzten Spiel vor dem erneuten Lockdown für den Amateursport beim 2:3 beim VfR Fischeln die Gelb-Rote Karte gesehen hat. „Ich habe in den Zwangspausen wegen der Corona-Pandemie gemerkt, dass ich nicht mehr unbedingt zurück auf den Platz muss. Diese Saison werde ich noch zu Ende spielen, doch dann ist Schluss. Ich freue mich darauf, künftig mehr Zeit für meine Frau und meine beiden Töchter zu haben“, sagt Klunder. Deshalb mache er bei der SGE auch nicht als Co-Trainer weiter. „Und es ist für mich aktuell kein Thema, bei einem anderen Klub als Coach zu arbeiten“, so Klunder.
Der künftige Job als Teammanager habe den Vorteil, dass er nicht mehr bei jedem Training und bei jedem Spiel der SGE dabei sein müsse. „Ich werde mir in meiner neuen Rolle sicherlich noch einige Partien der Mannschaft oder von anderen Teams ansehen. Doch es wird bestimmt auch einige Sonntage geben, an denen ich nicht zum Fußball-Platz gehen werde“, sagt Klunder. Sein erster Job im neuen Amt wird es nun sein, die Gespräche mit den Spielern des aktuellen Kaders zu führen, um die Mannschaft für die kommende Saison zusammenzustellen.
Die SGE Bedburg-Hau will dabei, wie es in der Trainerfrage schon geschehen ist, auf Kontinuität setzen. „Unser Ziel ist es, das Gros des Teams zusammenzuhalten. Denn in der Mannschaft steckt Potenzial“, sagt Vorsitzender Björn Mende. Deshalb ist er zuversichtlich, dass die SGE Bedburg-Hau zu einer festen Größe in der Landesliga werden kann. Mende: „Unser Ziel für die kommenden Jahre ist es, dass wir uns in dieser Klasse etablieren.“
Dafür soll die Mannschaft verstärkt werden. „Wir schauen uns nach Spielern für alle Mannschaftsteile um. Ein erfahrener Innenverteidiger und ein Ersatz für Christian Klunder im zentralen Mittelfeld würden uns auf jeden Fall gut zu Gesicht stehen“, sagt Kaul. Er ist guter Dinge, dass alle Leistungsträger an Bord bleiben. „So, wie ich die Jungs einschätze, wird es in sportlicher Hinsicht keine Probleme bei den Gesprächen mit den Spielern geben. Man muss allerdings abwarten, ob sich bei dem einen oder anderen Akteur nicht aus privaten oder beruflichen Gründen eine Veränderung ergibt, die zu einem Vereinswechsel führen könnten“, so Kaul.