2024-04-23T13:35:06.289Z

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Markus Schlegel, Trainer der SG Wasser-Kollmarsreute, fehlten nach der 2:4-Heimniederlage die Worte. | Foto: Horst Frommherz
Markus Schlegel, Trainer der SG Wasser-Kollmarsreute, fehlten nach der 2:4-Heimniederlage die Worte. | Foto: Horst Frommherz

Markus Schlegel: "Dem Gegner die Tore toll aufgelegt"

Wasser-Kollmarsreute lässt die Simonswälder herankommen +++ Lars Ole Nagel Matchwinner in Neuenburg +++ Weitere Tiefschläge für Heitersheim

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Eigentlich wollte die SG Wasser-Kollmarsreute in der Tabelle einen Sprung nach vorne machen. Doch daraus wurde nichts: Im Heimspiel gegen Simonswald/Obersimonswald setzte es eine 2:4-Niederlage – dass die Einheimischen die Gegentore quasi selbst auflegten, sorgte für Verstimmung. Wasser-Kollmarsreute bleibt auf Platz zehn, die Gäste rücken aber bis auf einen Punkt heran. Auch Heitersheim tritt im Abstiegskampf auf der Stelle und muss in den kommenden Spielen weitere personelle Ausfälle verkraften. In Neuenburg herrscht dagegen Sonnenschein, vor allem Lars Ole Nagel dürfte nach seinen vier Treffern gegen Kenzingen eine Handbreit über dem Boden schweben.

Slapstick in Kollmarsreute und ein positiver Trend für Simonswald
„In meinen fünfzehn Jahren als Trainer habe ich so etwas noch nicht erlebt.“ Markus Schlegel, der Trainer der SG Wasser-Kollmarsreute, fehlten nach der 2:4-Heimniederlage gegen die SG Simonswald/Obersimonswald erst die Worte. Dann sprach er von „Slapstick in Kollmarsreute“ und flüchtete ein wenig in Galgenhumor: „Letzte Woche haben wir und das Gegentor wenigstens selbst reingemacht. Aber diesmal haben wir dem Gegner drei Tore schön aufgelegt – solche Vorlagen kriegt man von den eigenen Mitspielern nicht!“ Und er zählte auf: „Beim 0:1 haben wir einen Querpass durch den eigenen Sechzehner gespielt und damit den Ball dem Gegner serviert. Beim 2:2 hatte unser Torwart den Ball eigentlich schon, hat ihn aber wieder fallen lassen. Und beim 2:3 haben sich unsere Verteidiger Carsten Braun und Aaron Harter gegenseitig über den Haufen gerannt, und Matthias Bumen konnte den Ball über unseren Keeper heben. Diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben, wegen der kapitalen individuellen Fehler von ausgerechnet den erfahrenen Spielern.“ Die Wahrnehmung von Gästetrainer Achim Thoma war etwas anders: „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben uns immer wieder Chancen erspielt. Ein 0:2 wäre durchaus möglich gewesen. Ein verlorener Zweikampf im Mittelfeld führte zum 1:1 durch Artjom Gordijenko. Dadurch kam ein Bruch in unser Spiel, und durch einen Standard fiel das 2:1 für Wasser-Kollmarsreute.“ Entscheidend war nicht nur nach Thomas Ansicht, dass seine Elf mit der ersten Aktion nach Wiederanpfiff den 2:2-Ausgleich erzielte und rasch das 2:3 nachlegte. „In den letzten zwanzig Minuten hat Wasser-Kollmarsreute Druck gemacht, ist aber zu keiner nennenswerten Chance gekommen“, sagte Thoma, der hofft, dass der positive Trend anhält: „Ein Sieg gegen Bahlingen, eine ordentliche Partie gegen Untermünstertal, nun der Sieg gegen Wasser-Kollmarsreute. Allmählich kommen wir dorthin, wo wir auch selbst hinwollen.“


Die Lars Ole Nagel Show

„Man kann von der Lars-Ole-Nagel-Show sprechen“, kommentierte der Neuenburger Trainer Stefan Bach den Auftritt seines Torjägers, der im Aufsteigerduell gegen Kenzingen alle vier Treffer zum 4:0 erzielte. Und gleich eine wohl nicht allzu ernst gemeinte Kritik anbrachte: „Er hätte locker sechs Tore machen können, aber vier sind auch schon ganz gut.“ Mit einem Doppelschlag in der 21. und 23. Minute sorgte Lars Ole Nagel für die 2:0-Pausenführung. Was in Neuenburg nicht unbedingt als Siegesgarant gilt: „Wir wollten nicht wieder so ein Spiel erleben wie gegen Wasser-Kollmarsreute“, erinnerte Bach an die Partie des dritten Spieltags, als der FCN einen 3:0-Pausenvorsprung noch verschenkte (3:3). Die Befürchtungen zerstreuten sich in der zweiten Halbzeit: In der 71. Minute ließ Jakob Dörflinger gleich mehrere Kenzinger im Strafraum aussteigen und konnte nur durch ein Foul am Torschuss gehindert werden; den fälligen Elfmeter verwandelte Nagel zum 3:0. Den Schlusspunkt setzte der Goalgetter mit dem 4:0 in der 84. Minute. Bach zeigte sich vom Auftritt der Gäste etwas enttäuscht: „Ich hätte von den Kenzingern mehr erwartet. Sie sind hoch gestanden und haben es uns damit einfach gemacht, mit langen Bällen über die Außen durchzukommen. Für uns war der Sieg gegen einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf eine richtige Befreiung. In den letzten Wochen sind wir allmählich in Tritt gekommen.“


Schwarzer Tag für Heitersheim

„Manchmal gibt‘s im Fußball unerklärliche Dinge“, sagte der Heitersheimer Trainer Dennis Klossek nach der 0:1-Niederlage gegen Freiamt-Ottoschwanden. „Wir waren auf den Gegner gut eingestellt, standen kompakt in der Defensive und hatten zahlreiche Chancen. Kampfgeist und Ehrgeiz waren meiner Mannschaft anzumerken, jeder ist ans Maximum gegangen. Umso bitterer ist die Niederlage!“ Doch nicht nur die verlorenen Punkte sind es, die den abstiegsgefährdeten Malteserstädtern wehtun: Bereits in der neunten Minute musste Torwart Lukas Erhardt ausgewechselt werden. Er war nach – vermeintlich – auskurierter Verletzung zwischen die Pfosten zurückgekehrt, doch zeigte sich rasch, dass er sein Knie noch nicht belasten konnte. Ein weiterer Tiefschlag: Nachdem SG-Torjäger Steffen Kemmet in der 84. Minute den Ball oben in den Winkel gesetzt hatte, sah FCH-Spieler Dominik Völkel die Rote Karte. Völkel hatte ein ungeahndetes Foul moniert, das dem 0:1 vorangegangen war, und war in einen Disput geraten. Angeblich soll er angespuckt worden sein und ließ sich daraufhin zu einer Tätlichkeit hinreißen. Die Ausfälle von Erhardt und Völkel verschärfen die schwierige Siuation des FC Heitersheim - „ein Doppelschlag“, sagte Klossek.


Bad Krozinger Joker sticht

„Ich bin sehr glücklich über das 1:0.“ Sven Martin, der Trainer des FC Bad Krozingen, mochte seine Erleichterung nach dem knappen Arbeitssieg über den Tabellendrittletzten Gundelfingen/Wildtal nicht verbergen. „Man muss den Gundelfingern ein Lob zollen: Sie waren taktisch sehr gut eingestellt, haben die Räume zugestellt und es uns richtig schwergemacht. Es war eine offene Partie, wobei die Gundelfinger starke Konter gespielt haben.“ Den entscheidenden Treffer erzielte Oltian Alihoxha eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung mit dem schwächeren linken Fuß.


Bahlingen II holt knappen Sieg gegen starke Oberrieder

Die Bahlinger Oberliga-Reserve fuhr gegen die Sportfreunde Oberried einen 2:1-Heimsieg ein und schob sich damit auf den zweiten Tabellenplatz vor. „Oberried war der erwartet starke Gegner und ist uns auf Augenhöhe begegnet“, berichtete BSC-II-Trainer René Labusch und lobte die engagierte und gut gestaffelte Abwehr der Gäste. Wie so oft mussten die Kaiserstühler einen Rückstand hinnehmen: Auf Strafraumhöhe waren sie gerade im Spielaufbau begriffen, als Axel Damjanov, der Oberrieder Spielertrainer, ihnen den Ball abluchste und zum 0:1 traf. Zehn Minuten später vollendete Lennart Bauer einen schönen Spielzug über die linke Außenbahn mit dem 1:1. „Danach wogte das Spiel hin und her, es gab insgesamt wenige Chancen“, erzählte Labusch. Bis Cedric Gugel nach einem langen Ball als Sieger aus einem Laufduell mit Uwe Damjanov hervorging und das 2:1 erzielte. Die Gäste drängten auf den Ausgleich, und die Bahlinger notierten Kontermöglichkeiten: Joel Gugel setzte den Ball an den Pfosten, Mirco Barella verfehlte das Tor nur knapp. Ohne den dritten Treffer blieb es bis zum Schlusspfiff spannend. „Unterm Strich wäre ein Remis gerecht gewesen“, befand Labusch. „Es war ein glücklicher Sieg, aber den nehmen wir natürlich gerne mit.“

Aufrufe: 09.10.2017, 20:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor