2024-04-19T07:32:36.736Z

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Der FC Neuenburg (gelb) hatte bei den Postlern Fortuna auf seiner Seite. | Foto: Christian Held
Der FC Neuenburg (gelb) hatte bei den Postlern Fortuna auf seiner Seite. | Foto: Christian Held

Fortuna schwenkt wieder zum FC Neuenburg um

Nordweil/Wagenstadt holt ersten Auswärtssieg +++ Gundelfingen/Wildtal zum siebten Mal in Folge ungeschlagen +++ Thomas Reger: "Wir brauchen offenbar einen Rückstand"

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Spitzenreiter Wasser-Kollmarsreute setzt sich von den Verfolgern ab, musste aber zum dritten Mal in Folge einen Rückstand drehen - was mittlerweile sogar fast ein Qualitätsmerkmal ist. Inzwischen wandelt Gundelfingen/Wildtal auf den Spuren von Kirchzarten und Heimbach und ist zum siebten Mal in Folge ungeschlagen geblieben. Aufsteiger Nordweil/Wagenstadt hat lange auf einen Auswärtssieg warten müssen, aber beim Kellerduell in Pfaffenweiler hat es endlich geklappt. Das 3:2 hievt die Elf von Trainer Claudio Braun über den Strich auf den 15. Tabellenplatz.

Zum dritten Mal einen Rückstand gedreht
„Ich hätte es gerne einmal ruhiger, aber die Mannschaft braucht offenbar immer erst einen Rückstand“, sagte Thomas Reger, der Trainer des Spitzenreiters Wasser-Kollmarsreute, nach dem 2:1-Heimsieg über die Sportfreunde Oberried. Denn wie in den Partien gegen Waltershofen und Nordweil/Wagenstadt war auch diesmal in der Gegner in Führung gegangen – und dies zwei Minuten, nachdem sie durch eine Gelb-Rote Karte dezimiert worden waren. „Oberried hat uns alles abverlangt“, so Reger, „auch wenn wir vielleicht spielerisch die bessere Mannschaft waren und einige Chancen erspielt haben.“ Schon in den ersten Minuten musste Gästetorhüter Janik Zähringer gegen Noel Stolp und Jens Bohnenberger sein ganzes Können aufbieten, bei einer anderen Gelegenheit scheiterte Artjom Gordijenko auf Flanke von Lukas Dümmig. In der 75. Minute war das nummerische Gleichgewicht wiederhergestellt: Christian Kaltenbach hatte den Ball nach einem Entscheid von Schiedsrichter René Hargarten auf den Boden geschleudert, Hargarten nahm den Wurf als auf ihn selbst gezielt war und zückte den Roten Karton. „Nach der Roten Karte wäre ich froh gewesen, wenn wir wenigstens einen Punkt mitgenommen hätten“, erklärte Reger. Fünf Minuten nach dem Platzverweis egalisierte Dümmig auf Vorarbeit von Stolp. „Nach dem Ausgleich war zu sehen, dass ein Ruck durch die Mannschaft ging, und mit dem Selbstbewusstsein, schon zweimal eine Partie umgebogen zu haben, haben wir es doch noch geschafft.“ Jan Müller erzielte in der Schlussminute den Siegtreffer. Die Tabelle sieht sich Reger wieder gerne an, hat doch nahezu die gesamte Konkurrenz verloren und Wasser kreist mit sieben Punkten Vorsprung einsam an der Spitze. Allerdings sehnt der Coach allmählich die Winterpause herbei. Schließlich dräuen neben der Roten Karte weitere Personalprobleme: In der 40. Minute hatte Reger verletzungsbedingt Jens Bohnenberger auswechseln müssen, dafür kam Michael Junker, der somit seinen ersten Einsatz nach langer Verletzungspause absolvierte.


Zum siebten Mal in Folge ungeschlagen

Die SpVgg. Gundelfingen/Wildtal wandelt allmählich auf den Spuren des SV Kirchzarten und des SV Heimbach. Zwar haben die Vorstädter noch nicht die Serie jener beiden Teams vorzuweisen, die zehn Spiele in Folge ohne Niederlage geblieben waren, aber sie sind seit sieben Spielen ungeschlagen und sammelten 19 von 21 möglichen Punkten. Gegen Heimbach feierte die Mannschaft von Trainer Marc Mitterer einen 4:0-Heimsieg. „Ich hatte anfangs ein sehr intensives und langes Spiel erwartet“, so Mitterer. „Umso schöner war es, diesmal nicht so warten zu müssen. Wir waren in der ersten Halbzeit sehr aggressiv und hatten diesmal Glück mit einem Platzfehler.“ Selbiger war die Ursache, dass Gästetorwart Fabian Kunkler bei einem Klärungsversuch den Ball nicht richtig traf. Nutznießer war Oleg Kokorin, der zum 1:0 verwertete. In der 27. Minute erhöhte Kokorin auf 2:0, kurz darauf nutzte Sebastian Göhringer einen Foulelfmeter zum 3:0. „Gundelfingen war frischer im Kopf und insgesamt zielstrebiger“, befand Gästetrainer Mario Rombach, der den frühen Spieltermin am Sonntagmorgen nicht als Ausrede gelten lassen wollte. Immerhin versuchte seine Mannschaft, die Begegnung in der zweiten Hälfte zu drehen, und berannte das Gundelfinger Tor. Zum Missfallen von Marc Mitterer: „Beim Stand von 3:0 kann man als Trainer in der Kabine sagen, was man will. In der zweiten Halbzeit waren wir zu defensiv.“ Die Gundelfinger hatten allerdings hochkarätige Konterchancen. Kurz vor Schluss vollendete Oleg Kokorin einen Konter mit dem 4:0-Endstand, der den Gundelfingern ein sattes Acht-Punkte-Polster auf die Abstiegszone verschafft.

Erster Auswärtssieg für Nordweil/Wagenstadt

Endlich hat es geklappt: Aufsteiger Nordweil/Wagenstadt feierte den ersten Auswärtssieg in der Bezirksliga. Beim VfR Pfaffenweiler hatte die Mannschaft von Trainer Claudio Braun die Nase mit 3:2 vorne. „Daran kann man sich gewöhnen“, so Coach. „Aber es war ein steiniger Weg dorthin.“ Das 0:0 zur Pause hatte schon für etwas Frustration gesorgt, bei „gefühlt zehn Torchancen“ (Braun). Als die SG nach einem Eckstoß den Rückstand hinnehmen musste, schien das Spiel den gleichen Weg zu nehmen wie bei den bisherigen Auftritten in der Fremde. „Aber wir haben uns kurz besonnen und das 1:1 und das 2:1 gemacht“, so Braun. Marco Herrmann hatte kurz nach seiner Einwechslung die SG in Führung gebracht. Doch Lukas Pyka verwandelte nur zwei Minuten später einen Eckball direkt zum 2:2 für Pfaffenweiler. Braun wollte gar ein Eigentor gesehen habe, der Ball sei Daniel Wujan „über den Scheitel gerutscht“. Trotz des erneuten Rückschlags habe seine Elf nicht aufgegeben. Kai Hensle holte sofort den Ball aus dem Tor und trieb seine Mitspieler an, wieder die Wege nach vorne zu gehen. Der Lohn folgte in der Nachspielzeit: Theo Brand traf zum umjubelten Siegtreffer, der die SG auf Rang 15 und damit „über den Strich“ hievte. Und somit fiel es auch nicht ins Gewicht, dass Schiedsrichter Steffen Fante einem Treffer von Daniel Reiner die Anerkennung verwehrt hatte. „Wir hatten die vorigen fünf Spiele verloren“, erinnerte Braun, „der Sieg tat daher richtig gut. Wir sehen nun wieder ein klein wenig Licht am Horizont.“


Fortuna schwenkt wieder zum FCN um

Tiziano Di Domenico, der Trainer des FC Neuenburg, nahm nach dem 2:1-Erfolg beim PTSV Jahn Freiburg kein Blatt vor den Mund: „Diesmal haben wir etwas vom ausgleichenden Glück zurückbekommen.“ Denn die Freiburger hatten viele Spielanteile und drängten die Neuenburger in die Defensive. „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, aber nicht mit dem Fußballerischen“, so Di Domenico. „Freiburg hat in der 43. Minute die Chance zum 2:1 vergeben und einen Elfmeter verschossen.“ Stattdessen gingen die Gäste in Führung: Patrick Faller, nach vielen Wochen in der zweiten Mannschaft, erzielte in seinem zweiten Einsatz in der ersten Elf sein zweites Tor. „Nach unserer Führung haben wir bei vielen langen Bällen Glück gehabt, dass unser Torwart Benjamin Imhof immer noch eine Hand oder sonst jemand seine Fuß dazwischen gebracht hat“, resümierte Di Domenico. „Wir haben zwar drei glasklare Konterchancen nicht genutzt, aber insgesamt hatten wir das Quäntchen Glück, das uns bisher in der Saison so oft gefehlt hat.“

Aufrufe: 016.11.2015, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor