2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Einen Schritt voraus: TSV-Angreifer Faton Hasanaj (li.) gegen VfB-Verteidiger Andreas Löchle Foto: Dominik Florian
Einen Schritt voraus: TSV-Angreifer Faton Hasanaj (li.) gegen VfB-Verteidiger Andreas Löchle Foto: Dominik Florian

Spieltagsnachlese: Fokus auf die Neckarclubs

Wir blicken zurück auf den 14. Spieltag in der Bezirksliga und in der Kreisliga A1

+++ Der TSV Münster überrollt dezimierte Obertürkheimer +++ Dem SV Ümmet gelingt beim Torefestival gegen die Sportvg Feuerbach der erste Heimsieg +++ SGU und Spvgg Cannstatt setzen sich ab +++ SV Sommerrain und SSC atmen im Tabellenkeller durch +++

TSV Münster – VfB Obertürkheim: Freud und Leid liegen im Fußball nah beieinander. Im bisherigen Saisonverlauf hatte der VfB Obertürkheim reichlich Grund zu feiern, beim TSV Münster war dagegen das Kopfschütteln der ungeliebte Dauergast. Am vergangenen Sonntag drehte sich die Stimmungslage bei den beiden Neckarclubs binnen 90 Minuten um 180 Grad. „Das war ein absolut gebrauchter Tag“, sagte VfB-Coach Stefan Schullehner nach der 1:5-Klatsche merklich enttäuscht. Dabei gelang den Obertürkheimern, bei denen Feldspieler Raphael Eberlein den kurzfristig ausgefallenen Stammtorhüter Maximilian Kosalka ersetzte, der bessere Start in die Partie. Nach gerade einmal zwei Minuten scheiterte VfB-Angreifer Patrick Lang per Kopf am stark reagierenden Martin Bächler. Nach einer starken Anfangsviertelstunde der Gäste verflachte die Partie aber zunehmend – bis Patrick Teuber in der 36. Minute für einen Wachmacher der unschönen Art sorgte. Nach einem überharten Einsteigen sah der VfB-Verteidiger glatt rot – zum Ärger seiner Trainers: „Das war der Schlüsselmoment in der Partie, nach dem Platzverweis ist das Spiel komplett gekippt“, sagte Schullehner.

VfB-Coach Schullehner: "Der Platzverweis war der Schlüsselmoment"

Den resultierenden Freistoß servierte Münsters Spieler-Trainer Christian Kuhn direkt auf den Kopf von Jan Schwarz, der zum 1:0 einnickte. Faton Hasanaj (40.) und Bernhard Kreis (44.) sorgten für die vorentscheidende 3:0-Pausenführung. „Der Platzverweis hat uns natürlich in die Karten gespielt, aber wir haben eine starke Mentalität gezeigt“, sagte TSV-Trainer Sinan Can zufrieden. Im zweiten Spielabschnitt nutzten die Gastgeber die Überzahl clever aus und erhöhten durch Hasanaj (49.) und Kuhn (75.) auf 5:0. Zehn Minuten vor der Abpfiff markierte der eingewechselte VfB-Angreifer Nikolai Pozorski den Ehrentreffer für die Obertürkheimer. „Der Gegentreffer war unnötig, aber das schmälert die Freude nicht. Wir haben in der Offensive wie in der Defensive richtig gut gearbeitet“, freute sich Sinan Can nach dem Schlusspfiff. Durch den ersten Sieg nach zuvor sechs sieglosen Spielen konnten die Münsterer die rote Laterne an Croatia Stuttgart abgeben und schöpfen neue Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib.

SV Ümmet Stuttgart – Sportvg Feuerbach: Mission erfüllt – der SV Ümmet hat sich durch den 5:4-Erfolg gegen die Sportvg Feuerbach den ersten Heimsieg der Saison gesichert. Dabei war die Partie nichts für schwache Nerven. Den Doppelpack von Ümmet-Angreifer Feriz Meha (6., 29.) glichen Erdinc Bozoglu (32.) und Michele Clinque (50.) kurz nach der Pause aus. Es ging weiter im Doppelpack – erst trafen Gökhan Simsek (54.) und Erdal Koyuncu (4:2, 62.) für den Gastgeber, ehe wiederum Michele Clinque (66.) und Brian Hofmann (4:4, 70.) den Gleichstand für die Feuerbacher wiederherstellten. Nur eine Minute später gelang Mustafa Yesildaglar der umjubelte 5:4-Siegtreffer für die Ümmet-Elf. „Es war ein aufregendes und tolles Fußballspiel“, sagte Ümmet-Trainer Hasan Sener, der sich besonders über die faire Spielweise der Akteure freute: „Ich muss meinen Spielern, aber auch der gegnerischen Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Sie haben eine vorbildliche Einstellung und ein faires Spiel gezeigt“. Dank des Dreiers bleibt der SV Ümmet der Abstiegszone fern und könnte bei einem Erfolg beim SV Sillenbuch einen Schritt ins gesicherte Mittelfeld machen. Dabei hofft Sener, dass seine Spieler die Nerven ihres Trainer etwas schonen und die Leistung in der Offensive, „auch mal in der Defensive abrufen“.

Neun Tore: Ümmet bricht gegen Feuerbach den Heimkomplex

Kreisliga A1: Zwei wie Pech und Schwefel – so könnte der Titel der Saison in der Kreisliga A1 lauten. Während die stark gestarteten Teams vom VfL Stuttgart und dem TV Zazenhausen in den letzten Wochen etwas ins Stolpern geraten sind, galoppieren Spitzenreiter Spvgg Cannstatt und Verfolger SG Untertürkheim in Richtung Bezirksliga. „Das war eine souveräne Vorstellung“, freute sich SGU-Coach Timo Zeidler nach dem 3:0-Erfolg gegen TSV Weilimdorf II, „wir haben keine Torchance des Gegners zugelassen“. Die Untertürkheimer (34 Punkte) rangieren damit weiter einen Zähler hinter der Spvgg Cannstatt (35), die den SKG Botnang vor eigenem Publikum mit 6:0 besiegte. Die Kluft hinter dem Spitzenduo wird von Woche zu Woche größer – der Tabellendritte TV Zazenhausen (26) liegt bereits acht Zähler zurück, gefolgt vom punktgleichen GFV Ermis Metanastis. Durch den 3:2-Erfolg beim TSV Münster II gelang dem Team von Spieler-Trainer Kimon Koutsiofytis der vierte Sieg in Serie. „Wir haben 70 starke Minuten gezeigt, danach hat der letzte Biss gefehlt“, sagte Koutsiofytis, „aber der Sieg war hochverdient“.

Im Kampf um den Klassenverbleib hat der Stuttgarter SC durch den 4:2-Sieg gegen den SKV Palästina Al Q'uds einen Big-Point gelandet. „Wir haben uns in der ersten Hälfte gegen die aggressiven Gästespieler schwer getan. Nach der Pause haben wir das aber clever zu Ende gespielt“, sagte SSC-Coach Carlos Martin zufrieden. Den Sprung aus dem Tabellenkeller hat auch der SV Sommerrain geschafft. Das Team von Trainer Andreas Würthner besiegte den TB Untertürkheim mit 3:0. „Die Verhältnisse waren nicht leicht und wir hatten auch nicht unseren besten Tag. Daher ist der Sieg doppelt wertvoll“, sagte Würthner erleichtert.

Aufrufe: 03.12.2015, 11:00 Uhr
Dominik FlorianAutor