2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Die Annaburger (grün) trumpften in Halbzeit 2 immer mehr auf, kamen gegen Union Sandersdorf II jedoch nicht zum Ausgleichstreffer (FOTO: Holger Bär)
Die Annaburger (grün) trumpften in Halbzeit 2 immer mehr auf, kamen gegen Union Sandersdorf II jedoch nicht zum Ausgleichstreffer (FOTO: Holger Bär)

Schlecht gespielt und doch gewonnen

Union Sandersdorf II im Fahrwasser der eigenen Ersten: Schlechter Auftritt und doch Annaburg bezwungen

Noch steht der optisch so glänzend wirkende 5. Tabellenplatz für Sandersdorfs zweite Mannschaft. Am Samstag und dem damit verbundenen 20. Spieltag der Landesliga Süd wurde die Reserve des Oberligisten jedoch mehr gefordert, als es ihr lieb war. „Im letzten Jahr um diese Zeit standen wir mit dem Rücken zur Wand. Da hätten wir dieses Spiel mit aller Sicherheit noch verloren“, zeigte sich Trainer René Höllrigl mit dem Dargebrachten seiner Jungs sehr unzufrieden. „Wir dürfen uns hier nicht beschweren, wenn das Spiel 2:2 ausgeht“, wusste der taktgebende Mann in Sandersdorfs Coachingzone. Dabei schien, was die Grundaufstellung seiner Mannschaft anbetraf, alles mit besten Aussichten bestückt. Nach dem Oberligaspiel der 1. Mannschaft am Vorabend in Bernburg (1:0- Sieg der SG Union) „delegierte“ deren Trainer Mike Sadlo allein fünf junge Akteure zur Verstärkung hinunter ins Landesligateam. „Ich werde hier keinem einen Vorwurf machen. Einige kommen aus Verletzungen, und anderen fehlt vielleicht aktuell auch ein klein wenig die Spielpraxis“, so Höllrigl, der eigentlich zur Halbzeit wenig Grund zur Klage hatte.

Patrick Köhler (weiß)- hier noch im Verteidigungsmodus- trifft kurz darauf hart und platziert zum 2:0 für die Sandersdorfer (FOTO: Holger Bär)

Gegen den Tabellenvorletzte SV Grün- Weiß Annaburg führte Union Sandersdorf II auf eigenem Kunstrasen mit 2:0. Am Anfang hatte man das Gefühl, Annaburg wäre hier mit einem Punkt zufrieden. Das sollte sich aber mit zunehmender Spielzeit gründlich ändern. Die Sandersdorfer trafen nach anfangs verteiltem Spiel nach einer schönen Kombination über die rechte Außenbahn zum 1:0. Kevin Oertel bediente Christian Brenner. Dieser zog nach innen und legte für Markus Plomitzer auf. Der Unionstürmer traf flach zu seinem 14. Saisontor (1:0/36.). Als Patrick Köhler- eigentlich der defensive Mann vor der Abwehrkette- aus zwanzig Metern schier unhaltbar den Doppelschlag zum 2:0 anbrachte (38.), schien alles in ordentlichen Bahnen zu laufen. In einer Partie, welche von einem komplett gestandenen Schiedsrichterteam um Dirk Simon, Christian Petzka und Maik Wiezoreck geleitet wurde, ertönte der Anpfiff zur zweiten Spielhälfte. Und dieser ließ den Gastgeber wie ausgewechselt wirken. „Meine Mannschaft war nicht wiederzuerkennen. Plötzlich ging hier nichts mehr“, schüttelte Höllrigl ungläubig den Kopf. Seine Männer gaben die Partie optisch aus der Hand, brachten nichts Zählbares mehr zustande. Die Quittung folgte mit dem Anschluss der Annaburger nach knapp einer Stunde Spielzeit. Die Grün- Weißen setzten sich über Sandersdorfs rechte Abwehrseite durch. Auch Robert Hahn im Uniontor bekam keinen Zugriff. Annaburgs Florian Klöpping verkürzte per Heber zum 1:2 (58.). „Wie er es schlussendlich technisch bewerkstelligt, das war schon sehenswert“, sah Sandersdorfs Trainer Höllrigl das Anschlusstor. Was der Unioncoach nicht sah war eine entscheidende Reaktion seiner Jungs. „Sicher fahren wir gegen nun immer agilere Annaburger den einen oder anderen Konter. Doch denen fehlte es allen an entscheidender Durchschlagskraft und Präzision“. Die Gäste aus dem Osten Sachsen- Anhalts hingegen sahen speziell im zweiten Abschnitt nicht wie ein Team des Tabellenkellers aus. Doch der Ausgleich wollte den mutigen Annaburgern in Sandersdorf nicht gelingen. Union Sandersdorf II ging mit reichlich Dusel über die Ziellinie.

Sandersdorfs Kapitän und Innenverteidiger Lucas Rosinsky (li.) hatte gemeinsam mit den Kollegen gegen Annaburg am Ende Akkordarbeit zu verrichten (FOTO: Holger Bär)

„Wir machen da jetzt einfach den Haken dran. Mit 31 Punkten auf Platz fünf in die kommenden schwierigen Aufgaben gegen Braunsbedra und Weißenfels zu gehen ist am Ende dann doch angenehmer, als es im letzten Jahr zur gleichen Zeit der Fall war“, schauen Höllrigl und seine Jungs optimistisch nach vorn.

Während man am kommenden Samstag 15:00 Uhr beim Spitzenteam 1. FC Weißenfels ran muss und dort trotz Hinspielniederlage beim 2:4 eines der hochklassigsten Partien ablieferte, fiebert man am Vorabend daheim mit, wenn die eigene 1. Mannschaft in der Oberliga den Tabellenführer BSG Chemie Leipzig unter Flutlicht und hoffentlich gebührender Kulisse empfängt.

Aufrufe: 02.4.2017, 16:55 Uhr
Holger BärAutor