2024-05-02T16:12:49.858Z

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Was lange nach einem Parallelflug aussah, endete mit drei Eisleber Auswärtspunkten (FOTO: Holger Bär)
Was lange nach einem Parallelflug aussah, endete mit drei Eisleber Auswärtspunkten (FOTO: Holger Bär)

Kühle Eisleber nutzen Sandersdorfer Personalnot

Horlbog, Baierl und Co. das Quäntchen cleverer vor Gegners Gehäuse

Sandersdorfs 2. Mannschaft besaß am Samstag Heimrecht und hätte dem eigenen Publikum gegen den MSV Eisleben gerne mehr angeboten. Doch die eigenen Personalmisere machte dies nicht möglich. Musste man am Tag darauf mit Alicke, Eberhard, Römling und Lehmann ein verletztes Oberligaquartett kompensieren, so konnte man der 2. Mannschaft personal am Vortag nicht unter die Arme greifen. Dass sich nach Oberliga- Co Michael Stelzl (61.) und Trainer René Höllrigl (86.) nicht noch Zeugwart, Masseur und Busfahrer einwechselten, schien schon ein Wunder. Der MSV Eisleben spielte es hingegen trocken, wartete auf seine Möglichkeiten und vollstreckte. Mit Stefan Horlbog hatte man den ballsicheren Mann des Spiels auf dem Feld, während Philipp Baierl in vorderster Front sicher vollstreckte. Bereits in der ersten Aktion hatte Union Glück, als man erneut unkonzentriert anfangend fast das 0:1 schluckte. Beide Teams ließen folglich hinten einiges zu, und es hätte zur Pause auch gut 3:3 stehen können.

Als man die Sandersdorfer auf der Grundlinie düpierte, hatte Baierl nach Querpass zu ihm leichtes Spiel (0:1/15.). Unionkapitän Lucas Rosinsky per Kopf nach Eckball (19.) sowie Kevin Oertel, welcher im grätschenden MSV- Schlussmann Mario Bellstedt seinen Meister fand (20.) konnten das Ding eigentlich schon drehen. Auch als Rosinskys langer Ball von der Eisleber Abwehr unfreiwillig bei Thomas Franke landete, konnte dieser im letzten Moment beim Einschuss geblockt werden. Sandersdorf II besaß frühzeitig eine Reihe an Chancen, während Horlbog gegenüber völlig freistehend versuchte, aus zweiundzwanzig Metern den viel zu weit vor seinem Kasten mitspielenden Hahn kühl zu erwischen. Der Ball strich von der Lattenoberkante ins Fangnetz (23.). Abwehrreihen schienen zu diesem Zeitpunkt beiderseitig nicht zu existieren. Sandersdorf sündigte mit den Chancen. Nach Eckstoß kratzten einige Eisleber gemeinsam den Ball mit viel Glück vor der Linie weg (26.). Bellstedt benötigte folglich seine große Länge und Sprungkraft, um Torsten Schmidts Freistoß aus dem Winkel zu wischen (37.).

Nun war wieder Eisleben an der Reihe. Sandersdorfs Abwehr verkalkulierte sich. Baierl allein vor Hahn, versuchte diesen zu überlupfen. Zu schwach in der Ausführung war Hahn zur Stelle (38.).

Die Torchancen im zweiten Durchgang wurden weniger. Dafür aber war fast alles drin, was auf die Tore kam. Horlbog und Eisleben machten zum Leidwesen der Sandersdorfer den Anfang. Der Ex- 96er jagte die Kugel aus halbrechter Position ins kurze Eck (0:2/51.). Oertel konnte aus der Drehung gut gemacht sofort antworten. Doch Bellstedt fiel alles andere als eine Bahnschranke und hatte das Leder (53.). Die Gäste blieben bei ihrer Kontertaktik, denn Sandersdorf suchte den Anschluss und fand ihn auch. Markus Plomitzer köpfte einen Ball von der Grundlinie ins Gewühl, wo ihn sich wohl die Eisleber selbst über die Linie bugsierten. Assistent Sebastian Grasshoff zeigte per Fahne sofort auf „Tor“ und die Mitte (1:2/66.). Baierl vertagte die Vorentscheidung gegen nun drängende Hausherren. Alleine auf Hahn zusteuernd verzog der MSV- Stürmer um Ballbreite. Die Mansfelder bleiben mit ihren Kontern immer gefährlich, während bemühte Hausherren leider personell keine echte Alternativen besaßen.

Michael Stelzl (Nr. 2/weiß)- eigentlich Co- Trainer der Sandersdorfer Oberligaelf- fühlte sich nach fast vier Jahren Fußballrente mit kleinen Abstechern hart am Gegner wieder voll in seinem Element (FOTO: Holger Bär)

Michael Stelzl- jahrelang der personifizierte Schrecken aller Verbandsligastürmer und mittlerweile vier Jahre aus dem Spielbetrieb raus- wurde für ein halbes Stündchen zum Auflegen zweiter Bälle im Sturm der Unionreserve aktiv. Es fehlte aber an Unterstützung im Angriff. Die Konsequenz: Philipp Baierl schmiss mit einem letzten Konter in der Nachspielzeit auf der Gegenseite die Klinke ins Schloss und machte für die Gäste drei Auswärtspunkte perfekt.

Aufrufe: 08.5.2017, 20:31 Uhr
Holger BärAutor