2024-03-27T14:08:28.225Z

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Der einstige FCM- Keeper Christian Beer bewahrte seinen FSV Barleben in Sandersdorf vor einer höheren Niederlage (FOTO: Michael Kölbel)
Der einstige FCM- Keeper Christian Beer bewahrte seinen FSV Barleben in Sandersdorf vor einer höheren Niederlage (FOTO: Michael Kölbel)

Knapper aber allseits verdienter Dreier

Barleben wacht zu spät auf- Sandersdorf bleibt Sieger im Landesderby

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Union Sandersdorf gewann das eigene Heimspiel des 10. Spieltags der NOFV Oberliga- wenn auch knapp mit 1:0- letztlich rundum verdient. Da stellte sich die Frage über die Berechtigung des Elfmeters in der 24. Minute weniger. Dan Lochmann überlief seinen Verteidiger durch einen kurzen Antritt. Ob der diesen letztlich traf oder nicht. Der Pfiff bei Lochmanns Fall ertönte, denn der Schiedsrichter sah es so und wurde auch seitens Assistenten nicht korrigiert. Und er hätte in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit durchaus nochmal ertönen können. Nach Erik Schlegels Flanke wehrten die Barleber Gäste diese noch per Kopf ab. Denis Zivcecs Schuss aus einundzwanzig Meter wurde alles andere als sauber kurz vor der Fünfmeterlinie geklärt. Während auf der Tribüne und auf dem Feld das „Hand“ zu hören war, lief das Spiel bis Pausenpfiff weiter. Da stand es bereits 1:0, denn Timo Breitkopf ließ sich zuvor gegen den einstigen FCM- Torhüter Christian Beer die Chance vom Punkt nicht nehmen.

Bestes Flutlichtambiente, und doch sucht man nicht nur in Sandersdorf vergebens die gebührende Anzahl an Publikum (FOTO: Michael Kölbel)

Unter freitäglichem Sandersdorfer Flutlicht sahen 170 Zuschauer eine über weite Strecken einseitige Partie. Die Gäste aus dem Norden Magdeburgs schafften es über lange Zeit nicht, eigene durchdachte Angriffe in Richtung Sandersdorfer Tor vorzutragen.. Parallel hingegen zeigte sich der Hausherr rundum bemüht. Viele gute Ansätze trug man in sehenswertem Tempo bis an und in den Sechzehner des FSV. Was man dort daraus machte, musste eindeutig unter die Kategorie „fahrlässig“ verbucht werden. Bereits frühzeitig rauschte alles an einer guten Eingabe von Breitkopf vorbei (10.), nachdem Tim Hoffmann diesem gut in Szene gesetzt hatte. Als Breitkopf erneut von der Grundlinie auf Maximilian Schnabel servierte, feuerte dieser in das drei Meter vor der Linie postierte Barleber Abwehrbollwerk, von wo aus die Kugel haarscharf auf das Torobernetz flog (15.).

Nach Breitkopfs umjubelter Führung vom Elfmeterpunkt (24.) besaß der FSV Barleben umgehend die erste nennenswerte Chance. Aus 25 Metern von Christopher Kalkuschke abgezogen, musste Unionhüter Nico Becker die volle Streckung hinlegen, um das Geschoss zur Ecke zu bugsieren (25.). Kurz darauf sollte Sandersdorfs Denis Zivcec allein zentral durch sofort nachlegen. Der junge Kroate zirkelte die Kugel um Zentimeter vorbei ans Außennetz (28.). In dieser Phase taten sich die Barleber weiterhin schwer, eigene durchdachte Angriffe aufzubauen. Die Gäste standen nun aufgrund des Rückstands zwar etwas höher. Gefahr brachte es jedoch nur auf der Gegenseite. Denn Sandersdorf stach stellenweise sehenswert in die sich bietenden Räume. Die optimale Vollendung der Gegenstöße ließ die Sadlo- Elf hingegen sträflich aus.

Es gewann letztlich die Mannschaft, welche über neunzig Minuten mehr für das Offensivspiel tat und sich die deutlichere Anzahl an Torchancen herausspielte (FOTO: Michael Kölbel)

In der ersten Viertelstunde nach Seitenwechsel annähernd das gleiche Bild. Hatte die Schulz- Elf zur Vorwoche am Halleschen Zoo spielerisch keinen schlechten Eindruck hinterlassen, so konnte sie in Sandersdorf dort vorerst lange nicht anknüpfen. Lochmanns gedrehten Freistoß vergaß Unions aufgerückter Innenverteidiger Robert Uhlmann als letzter der Verwertungskette reaktionsschnell zu veredeln (48.). Folglich verpasste Zivcec im Konter doppelt den finalen und wahrscheinlich spielentscheidenden Pass. Und auch an Breitkopfs neuerlichem Grundlinienservice rutschten zentral alle vorbei (55.). Sandersdorf sündigte mit den Chancen und einige Zuschauer fühlten sich an den 1. Spieltag der Vorsaison erinnert. Das Spiel zeigte akute Parallelen. Damals drehte Barleben aus dem Nichts per Doppelschlag das Geschehen und strafte den Gastgeber für die eigene Inkonsequenz über das komplette Spiel. So ähnlich sah es auch diesmal aus. Doch es sollte sich nicht wiederholen. Bei einem tollen Kopfball von FSV- Angreifer Denny Piele war Becker im Uniontor hellwach (63.). Das war- nach Kalkuschkes Distanzschuss (25.)- die erste herausgespielte echte Torchance der Gäste. Folglich erinnerte sich Barleben an den eigenen Rückstand und wurde mutiger. Sandersdorf machte den Fehler, sich zu sehr auf eine Linie zurückfallen zu lassen. Das eröffnete den Gästen die Möglichkeit, nach über einer Stunde Spielzeit eigenen Druck aufzubauen. Sandersdorf fuhr hingegen astreine Konter. Man vergaß hingegen mit einem zweiten Tor die Spannung von der Leitung zu nehmen. Normalerweise wird solch Sündigen mit den eigenen Möglichkeiten bestraft. Alleine FSV- Keeper Christian Beer hielt mit seinen Paraden (55., 68., 78.) den Gast aus Barleben noch im Rennen. Sandersdorfs Breitkopf vergab zwei mega Hochkaräter (67./76.), und sollte auch so zur zentralen Figur in dieser Partie werden. Zuvor aber besaßen die Unioner etwas Glück. Von Kalkuschke über rechts bedient, schlenzte Piele in seiner zweiten gefährlichen Aktion die Kugel diagonal hauchzart am langen Pfosten vorbei (72.). In einem nun offenen Spiel- Barlebens Trainer setzte mit drei Wechseln alles auf eine Karte- traten Breitkopf und folglich Schiedsrichter Nixdorf mehr und mehr in den Mittelpunkt. Den Elfer zum Tor verwandelt, steckte die spielgestaltende Figur der Platzherren Mitte der zweiten Hälfte ein rüdes Foul an der Mittelinie weg, wofür der leitende Dresdner Referee nicht mal eine Verwarnung aussprach. Später seitens Sandersdorfs Nummer 18 selbst attackiert worden blieb die Pfeife stumm, um eine Sekunde später doch zu ertönen. Für einen Hauch von Nichts- nicht ansatzweise in Relation zu dem zuvor selbst eingesteckten- musste Breitkopf mit der Ampelkarte vom Feld (88.). Der Wehrmutstropfen für die Hausherren, die wenn auch mit dem knappsten aller Ergebnisse schlussendlich die Punkte in voller Anzahl behielten.

Aufrufe: 029.10.2017, 22:14 Uhr
Holger BärAutor