2024-04-25T14:35:39.956Z

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Unionkeeper Robert Hahn nicht entscheidend am Ball, während Thalheims Spielertrainer Thomas Sawetzki aus dem Hintergrund kommend per Kopf mit dem 1:1 zur Stelle ist (FOTO: Holger Bär)
Unionkeeper Robert Hahn nicht entscheidend am Ball, während Thalheims Spielertrainer Thomas Sawetzki aus dem Hintergrund kommend per Kopf mit dem 1:1 zur Stelle ist (FOTO: Holger Bär)

Eine Schiedsrichterentscheidung wirkt weichenstellend

Rot- Weiß Thalheim dreht das Derby und erhält sich die Aufstiegschancen

Der junge Referee Marco Thinius aus Annaburg lieferte beim Derby SG Rot- Weiß Thalheim gegen SG Union Sandersdorf II in der Landesliga Süd eine fast tadellose Partie ab. Seine Pfiffe und Entscheidungen hatten nahezu alle Hand und Fuß. Mit einer Fehlentscheidung aber stimulierte er Thalheims Herzschrittmacher, welcher zuvor nicht sonderlich gut arbeitete. Die rot- weißen Gastgeber schienen lange Zeit alles andere als in dieser Partie, spielten erst in den letzten zwanzig Minuten wie ein Tabellenführer. Diese sollten reichen, um eine Sandersdorfer Führung auszugleichen und gar zu drehen. Dabei half ihnen der Referee mit einer kleinen, letztlich aber spielbeeinflussenden Fehlentscheidung, welche auch dem zuschauenden Schiedsrichter Peter Kos nicht entging.

Eine nahezu tadellose Partie des Unparteiischen Marco Thinius aus Annaburg. Aber einmal lag er letztlich grundfalsch (FOTO: Holger Bär)

Nach einem Zweikampf rollte die Kugel ins Hintertoraus, und es hätte- da letzte Ballberührung Thalheim- einen Abstoß geben müssen. Stattdessen verhängte der Unparteiische einen Eckstoß. Hier sollte Thalheims Spielertrainer seine überragende Qualität in der Luft inklusive seiner abgezockten Zweikampfführung in die Waagschale werfen. Thomas Sawetzki stieg aus dem Hintergund anlaufend hoch. Robert Hahn im Uniontor erreichte die Kugel nicht entscheidend, und Sawetzkis Kopfball landete per nochmaligem Nachsetzen abgefälscht zum 1:1 im Sandersdorfer Gehäuse (65.). Quasi der energische Startschuss für eine abschließende Viertelstunde, in der Thalheim das Uniontor berannte und sich Chance auf Chance heraus spielte. Was für Rot- Weiß den absoluten Weckruf bedeutete, kratzte bei bis dato wirklich gut stehenden Sandersdorfern am Nervenkostüm.

Die Gäste lagen nach glatten sechzig Sekunden und einer Eingabe von Marcus Plomitzer durch den nachlaufenden Torsten Schmidt in Front (1.). Zuvor hatten die Platzherren Erik Schlegel im Mittelfeld entwischen lassen. Als Torschütze Schmidt den Ball folglich diagonal hinter die Thalheimer Abwehr flankte, war es erneut Schlegel, welcher heranstürmend volley abzog. Christian Kotzbau im Tor der Hausherren hielt diesen Kracher (9.), und verhinderte quasi den Doppelschlag. Sandersdorf II stand folglich dicht in der eigenen Abwehr und lieferte ein Gemisch von Befreiungsschlägen und gekonnten Nadelstichen per Tempogegenstoß. Thalheim schienen mit den fehlenden Tänzer, Teichert und vor allem Bernhard auch etwas die Ideen zu fehlen. Max Petersohn lieferte den ersten ordentlichen Torschuss für Rot- Weiß, welchen Hahn im Nachfassen sicherte (18.). In einem rassigen Spiel lief für die Hausherren bis dato nicht viel zusammen. Und doch konnten oder mussten sie den Ausgleich noch vor Halbzeit herstellen. Ein Distanzschuss von Erik Bader krachte an den Balken, während der nachrückende Christian Grunert den Abpraller risikovoll genau auf Torwart Hahn zimmerte (42.).

Nach etwas über einer Stunde Spielzeit knüpfte RW- Keeper Kotzbau an das Hinspiel an. Schon dort hielt er seine Farben mehrfach gekonnt im Geschäft. Nun war es Plomitzer, dessen Eingabe nach einem Konter den völlig freien Eric Semlin erreichte. Der Sandersdorfer scheiterte zentral aus zehn Metern am einstigen Keeper von Chemie Leipzig (63.). Mit einem 0:2 hätte es sich seitens der Sandersdorfer in Thalheim wohl leichter gelebt. Es kam aber doppelt unglücklich. Musste Dampfmacher Schlegel in der 50. Minute vom Feld, um am Tag darauf noch in der Oberliga gebraucht zu werden (Sandersdorf musste nach Markranstädt), so fehlte da schon der Dampfmacher auf der rechten Außenbahn. Herber traf es die Sandersdorfer Defensive, welche durch Verletzung mit Philip Burandt ihren Lenker und Denker verlor (55.).

Robert Berger (re.) verzieht am langen Pfosten und lässt vorerst die Entscheidung liegen (FOTO: Holger Bär)

Folglich dann diese Fehlentscheidung in Sachen Eckstoß statt Abstoß. Mit Sawetzkis 1:1 kippte das komplette Geschehen. Thalheim wuchs die Brust, während bei den Sandersdorfern das Kopfkino einsetzte. Diese kassierten folglich durch Tim Jonietz auch noch das 1:2 (72.), welches ein Robert Berger kurz zuvor noch liegen ließ. Am Ende hätten es die Thalheimer auch noch höher gestalten können. Bei sich bis dato teuer verkaufenden Gästen war nun die Luft raus. Für Rot- Weiß hingegen bedeutete der Sieg weitere drei Punkte in Richtung Staffelsieg und damit verbundener Möglichkeit, erstmals in der Vereinsgeschichte mit dem Erreichen der Verbandsliga Sachsen- Anhalt in die höchste Landesspielklasse aufzusteigen. Würde es so kommen, dann wäre die Sandersdorfer Reserve trotz zweier Niederlagen im Spieljahr nicht der leichteste aller Gegner gewesen.

Aufrufe: 014.5.2017, 22:17 Uhr
Holger BärAutor