Mit den Rosendos, Twarziks, Boltzes oder letztlich Lachhebs ging die sommerliche Einkaufstour der Germanen über den gesamten Fußballosten und auch des Öfteren darüber hinaus.
Dahingehend bäckt die SG Union Sandersdorf deutlich kleinere Brötchen. Mit einem Spiel Vorsprung zum ersten Verfolger im Rücken sind es dann aber doch bereits vier Punkte, welche die Halberstädter an Vorsprung auf den aktuellen Platz Zwei besitzen. Das Ziel scheint klar und eindeutig. Man möchte zurück in die Regionalliga. Und dies scheint - favorisierte Mannschaften wie Bischofswerda oder der FC International sind gerade etwas unkonstant unterwegs - durchaus möglich.
Halberstadt am Freitagabend unter Flutlicht zu Gast in Sandersdorf. Da war doch was? Der erste Gedanke, welchen den Sandersdorfer Fan damit in aktuellem Zusammenhang beschleicht, ist: Wer steht den Freitagabend im Sandersdorfer Tor? Die Germanen dürfen beruhigt sein. Trotz Verletzung von Syndesmoseband (Christian Ignorek) und sicher ausgeheilter Gehirnerschütterung (Tom Hermann) hätte Union einen parat, der seine Aufgabe beherrscht. Der oberligaerprobte Robert Hahn (Wolfen/Sandersdorf) wäre bereit und könnte auch gegen den Tabellenführer mit all seinen Fähigkeiten zwischen den Pfosten stehen. Wie es letztlich wird, werden die Trainer unter der Woche besprechen.
Zur richtigen Zeit wieder in Torlaune: Dan Lochmann (grün) hier im letzten Pokalfight gegen Halberstadt, wo er am Ende als Torwart groß auftrumpfte (FOTO: Michael Kölbel)
Doch unvergessen, wie Dan "Lochi" Lochmann das letzte Landespokal- Viertelfinale am 24. März diesen Jahres als „Interimskeeper“ mit einer riesigen Parade gegen Halberstadts Ivan Ristovski das 7:6 nach Elfmeterschießen heimschaukelte und als gefeierter Pokalheld die Sandersdorfer Farben auf völlig für ihn untypischer Position ins Halbfinale führte. Dan Lochmann würde sich dieses Trikot mit der Nummer 1 und nebenbei die Handschuhe immer wieder überziehen.
Nach dreifachem Sandersdorfer Wechsel und der damaligen Roten Karte für Stammkeeper Tom Niclas Hermann schien es Lochmann ein absolutes Bedürfnis. Doch zum Glück hat Union mit Hermann, Ignorek, Hahn und Liebmann inklusive Thomas Brose (Torwarttrainer) sowie Max Stegemann (A- Juniorenkeeper) fünfeinhalb etablierte Fachkräfte, um an diesem 10. Oberligaspieltag der Sache auch ohne den hechtenden Stürmer gerecht zu werden. Der soll sein Tagwerk lieber im Angriffszentrum verrichten. Da brauchen ihn die Sandersdorfer am dringendsten, und da taut er gerade nach halbjähriger Fröstelphase wieder ordentlich auf.
Auf Sandersdorfs Stefan Ronneburg (grün/am Ball) und Co. kommen in der Abwehr spezielle Aufgaben zu (FOTO: Michael Kölbel)
Aufgetaut scheint auch das komplette Unionteam. Die Mannschaft wirkt von Spieltag zu Spieltag immer stabiler. Kleinere Wackler gibt es auch in der 1. Bundesliga und sind auch bei Union nicht völlig vermeidbar. Aber was Trainer Mike Sadlo aus seiner „Jugendbrigade“ derzeit heraus holt, ist schon sein Eintrittsgeld wert. Und die Truppe hält zusammen. Jeder ackert für jeden- der Grundbaustein jeglicher Mannschaftssportarten.
Und genau dieser Fakt muss auch am Freitagabend gegen den Tabellenführer aus dem Vorharz im Vordergrund stehen. Deren Coach Andreas Petersen sieht seinen Sohn Nils mit Olympiasilber in der Tasche aktuell bei den Breisgauern des SC Freiburg nur als Topjoker von der Bank kommend in der Bundesliga treffen. Schön wäre es, wenn Union dem Wernigeröder Trainerfuchs und Motivator auch die kleinen Sorgenfalten auf die Stirn treiben könnte, und damit die Frage, wen er denn zur Korrektur des Spielstandes hinten heraus noch bringen könnte.
Die Mannschaft und der Verein Union Sandersdorf hoffen am Freitagabend (28. Oktober) mit Anstoß 19 Uhr auf alle Fälle auf die tatkräftige Unterstützung des eigenen Publikums. Die Jungs hätten es sich - auch wenn die Tabelle es aktuell noch nicht vermeldet - sehr verdient!