2024-05-08T11:10:30.900Z

Allgemeines
Das Sandersdorfer Mittelfeld um die Kaltofen (2.v.re.), Schmidt und Co. schaffte es nicht, das Spiel in Überzahl zu beruhigen (FOTO: Holger Bär)
Das Sandersdorfer Mittelfeld um die Kaltofen (2.v.re.), Schmidt und Co. schaffte es nicht, das Spiel in Überzahl zu beruhigen (FOTO: Holger Bär)

Brenner trifft ins Geiseltaler Osternest

Sandersdorf II bezwingt den SV Braunsbedra in zerfahrenem Auftritt

Zerfahren und stellenweise nicht schön anzusehen , so das Spiel des 22. Spieltags der Landesliga Süd zwischen der SG Union Sandersdorf II und dem SV Braunsbedra. Dabei hatten beide keinen Grund, solch ein Gewürge zum Ostersamstag anzubieten. „Kompakte Mittelklasse“ hätte man das Duell jener Tabellenregion genannt, wäre es ein Auto. Aber von der angebotenen tabellarischen Lockerheit zeigten sich beide Parteien weit entfernt. „Wer zwingt uns, selbst zuhause hier unbedingt das Spiel zu machen“, stellte Sandersdorfs Trainer René Höllrigl seine Männer gegen den in den letzten Wochen auftrumpfenden Gegner relativ defensiv ein. Diese Grundausrichtung sollte sich am Ende bezahlt machen, obwohl es nicht das ursprüngliche Credo im Spiel der Sandersdorfer Reserve bedeutete.

Beide Parteien machten es dem leitenden Schiedsrichtertrio nicht einfach. Der Dessauer Unparteiische Sebastian Görmer musste speziell mit Beginn der zweiten Halbzeit genau hinschauen. Und das tat er, auch wenn die Gäste aus dem Geiseltal an vielen seiner Entscheidungen herum moserten.

Der Kopfball von Unionkapitän Lucas Rosinsky hätte beim Finden seines anvisierten Ziels etwas für Ruhe sorgen können (FOTO: Holger Bär)

In der ersten Spielhälfte kam Union Sandersdorf II gut aus den Startlöchern. Genau als die Braunsbedraer das spielerische Gleichgewicht hergestellt hatten, wurde ihnen ein weiter Ball aus der Sandersdorfer Abwehr zum Verhängnis. Mit dem Wind im Rücken bekam die Kugel Fahrt. Braunsbedras Abwehr verkalkulierte sich. Sandersdorfs Christian Brenner entwischte und legte den Ball geschickt vorbei an Torwart Chris Lewinski ins Netz (1:0/23.). Bei den Gästen besaß Max Kaiser nach genau einer halben Stunde per Freistoß die erste große Chance. Eric Baer im Sandersdorfer Gehäuse klärte zur Ecke. Als Sandersdorfs Kapitän Lucas Rosinsky den Kopfball nach Eckstoß nicht vollends platzieren konnte, ging es mit diesem hauchdünnen Vorsprung der Platzherren in die Kabinen. Aus diesen heraus zogen die Geiseltaler nicht nur die Zügel an. Sie agierten auch mit dem ein oder anderen Foul, was Schiedsrichter Görmer veranlasste, zwischen der 43. und der 61. Minute vier gelbe Karten gegen den SVB zu ziehen. Die dritte davon hieß Ampelkarte (59.), denn Braunsbedras Philipp Kuhnert schleppte eine Verwarnung bereits aus der ersten Halbzeit mit sich und stieg abermals überhart ein. Mittlerweile wurde die Partie auch aus den Coachingzonen völlig zerredet, was die Aufgabe für die Unparteiischen nicht erleichterte.

Die Gäste aus dem Geiseltal bemühten sich, das Spiel mit reichlich österlicher Farbe zu gestalten (FOTO: Holger Bär)

Der Gastgeber wechselte in der 52. Minute erstmals A- Junior Jan Lindemann ein. Doch Sandersdorf II hingegen vergaß, die eigene Überzahl ordentlich auszuspielen. Man igelte sich trotz des einen Spielers mehr regelrecht ein, setzte nur auf Konter, welche man dann im finalen Pass sehr schlecht und teils zum Haare raufen ausspielte. Die größte Chance bot sich, als man mit vier Angreifern auf zwei Braunsbedraer am Strafraum zulief und schon der erste Pass im Nichts endete (64.). Man ließ die Gäste förmlich im Spiel. Spätestens als auch Sandersdorfs Kevin Oertel durch die Beine des heraus eilenden Keepers Lewinski frontal den Pfosten traf (72.). Auf der Gegenseite forderten die Braunsbedraer einen Elfmeter. Sowohl Schiedsrichter Görmer als auch sein Assistent Benedikt Botthof sahen dies anders (75.).

Angst musste man folglich nach langem Ball sowohl um Sandersdorfs Stürmer Markus Plomitzer, als auch um Gästetorwart Lewinski haben. Beide blieben nach gewaltigem Pressschlag liegen, konnten aber nach Behandlung weiter spielen (77.). Trotz absoluter Mauertaktik brachten die Sandersdorfer jenes 1:0 über die Zeit und glichen damit die im Geiseltal am 15. Oktober 2016 erlittene 1:2- Hinspielniederlage sowohl tor- als auch punktetechnisch wieder aus.

Aufrufe: 015.4.2017, 18:28 Uhr
Holger BärAutor