2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Stuttgart

Wintercheck: SG Trohe/Alten-Buseck

STAND DER DINGE: +++ Jörg Fink analysiert die Lage bei der nach starkem Start kriselnden SG +++ Lob an Trainer, Unverständnis für Spieler-Absagen +++ Muss der DFB Schiris besser schützen?

Nach Raketenstart mit dem neuen Trainer Rico Michels ist die SG Trohe/Alten-Buseck in der KOL-Tabelle etwas abgesackt. Der Abstieg ist angesichts der engen Tabellenlage noch lange nicht vom Tisch. Der Kampf um den Klassenerhalt wird schwer genug, deshalb ärgert es Wintercheck-"Absolvator" Jörg Fink auch tierisch, wenn mehr Spieler absagen, als es verletzungsbedingt nötig wäre. Und auch mit dem DFB hat er - konstruktiv! - ein Hühnchen zu rupfen. Wir sagen danke für die offenen Worte!

1. Was lief in der ersten Saisonhälfte gut, und wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?
Zunächst einmal muss man sagen, dass man unerwartet stark die Saison begonnen hat. Nach 5 Spielen immer noch keine Niederlage und Platz 5 in der Tabelle. Eigentlich gute Voraussetzungen. Auch Neu-Trainer Rico Michels wurde trotz der späten Verpflichtung gut und schnell integriert. Er macht einen tollen Job und der Verein ist dankbar über diese Personalie. Leider folgten dann 11 Niederlagen in 13 Spielen und man ist voll im Abstiegskampf angekommen. Die Mannschaft hat zwar immer ihr Bestes gegeben, aber Michels musste von Spiel zu Spiel oftmals über sechs Spieler ersetzen oder austauschen, weil diese aus manchmal nicht nachvollziehbaren Gründe nicht zu Verfügung standen. Die Einstellung einiger Spieler zum Fußball hat sich in den letzten Jahren stark verändert, sehr zum Leidwesen der Vereine. Hier besteht großer Verbesserungsbedarf. Die Frage ist nur: Wie geht man solche Probleme an? Einziger Trost ist, dass andere Vereine genau die gleiche Entwicklung erleben. Fußball scheint nicht mehr diesen Stellenwert zu genießen wie das noch vor der Jahrtausendwende der Fall war.

2. Hat sich das Saisonziel geändert? (Welches?)

Nein. Am Saisonziel „Klassenerhalt“ hat sich nichts geändert und ist aktuell präsenter denn je.

3. Der Verletztenstand: Bisher Pech oder volle Kaderstärke?

Verletzungsmäßig sind wir eigentlich ganz gut die Vorrunde überstanden. Dennoch konnte Trainer Michels nur sehr selten auf die volle Kaderstärke zurückgreifen. Die Gründe dafür sind unter Punkt 1 nachzulesen.

4. Gibt es Veränderungen im Team (Zu- und Abgänge)? Diese bitte mit Namen und altem/neuem Verein nennen.

Tatsächlich gibt es kaum Veränderungen im Kreisoberligateam der SG. Swen Bulut hat Ende November mit unbekanntem Ziel den Verein verlassen. Dafür kommt aber Aziz Seck wieder zurück ins Team. Seck hatte nach der letzten Saison für eine unbestimmte Zeit um eine fußballerische Pause gebeten. Jetzt will er der 23-jährige der Mannschaft im Abstiegskampf helfen. Verstärkt hat sich auch das Trainerteam. Andreas Schütze, der nach der letzten Saison als Torwart zum MTV 1846 Gießen III wechselte, schließt sich nach nur 5 Monaten wieder seinem Stammverein an und wird als Torwarttrainer fungieren. Sollte aber Not am „Tor“-Mann sein, wird er sich auch wieder zwischen die Pfosten stellen.

5. Ins Blaue getippt: Wer steigt in eurer Liga auf und wer ab?

Der TSV Lang-Göns wird wohl auch in der Rückrunde seine beeindruckende Erfolgsbilanz fortsetzen und den Weg in die Gruppenliga antreten. Im Abstiegskampf wird es wohl der Aufsteiger SG Schwalmtal am schwersten haben. Höchstwahrscheinlich werden sie wieder den Weg in die Kreisliga A-Alsfeld antreten müssen. Wer die Absteiger zwei, drei, vier oder evtl. auch fünf werden könnten ist wirklich ins Blaue getippt. Auch die beiden Gießen-Aufsteiger Kurdischer FC und ASV Gießen werden es schwer haben. Viel ist davon abhängig wie man ins neue Sportjahr startet. Sollte der Jahresstart im März nicht wie gewünscht laufen, müssen alle Mannschaften ab Platz neun bangen. Aber auch wir wissen, dass wir ein heißer Abstiegskandidat sind. Ach ja, und Absteiger TSG Wieseck trauen wir zumindest noch einen Relegationsplatz gen Gruppenliga zu.

6. Welcher Spieler eurer Liga hat euch bislang am meisten beeindruckt und warum?

Sicherlich gibt es da im Verein unterschiedliche Meinungen. Für mich aber ist Jean-Claude Günther von der TSG Wieseck der Mann, der mich am meisten beeindruckte. Und dies nicht nur wegen seiner unglaublichen Trefferanzahl von 29 Toren bei 17 Einsätzen.

7. Ist offen - vielleicht mögt ihr ja noch irgendetwas anfügen, was euch wichtig ist :-)

Wichtig ist uns noch die Schiedsrichtersituation. Vereine haben sowieso schon weniger Geld durch die fehlenden Zuschauer. Früher konnten die Unparteiischen immer noch von den Eintrittsgeldern bezahlt werden. Heutzutage ist das nur noch möglich wenn die Schiedsrichter aus der näheren Umgebung kommen. Warum muss also in den meisten Fällen ein „Schiri“ aus den Nachbarkreisen bis hin nach Darmstadt zu einem Kreisoberligaspiel in Gießen angesetzt werden.
Des Weiteren haben uns in dieser Saison auch leider die Entscheidungen des Schiedsgerichtes im Fall FC TuBa Pohlheim zwei Teilnahmen an einem Schiedsrichter-Neulingslehrgang gekostet, weil sich der Verband, der für „Fair-Play gegenüber Schiedsrichtern wirbt, in diesem Fall nicht auf die Seite des Unparteiischen gestellt hat. Generell sollte mehr Respekt gegenüber den Schiedsrichtern gezeigt werden. Wenn aber da der DFB nicht hartnäckig eingreift, wird es auch im Amateurfußball immer wieder zu solchen unschönen Szenen kommen, dass wie im Fall TuBa Pohlheim auch der Hessische Rundfunk darüber berichten wird. Warum der DFB? In jedem Bundesligaspiel wird fast jede zweite Entscheidung des Unparteiischen von den Spielern diskutiert und von den Referees sogar toleriert. In anderen Sportarten wie Basketball oder Handball undenkbar. Hier muss viel härter bestraft werden. Vorher kapieren es die Spieler nicht. Und auch die Heimmannschaften sollten das Recht haben auffällige Zuschauer ein „Hausverbot“ zu erteilen.

Aufrufe: 07.2.2020, 12:00 Uhr
FuPa MittelhessenAutor