Wie funktioniert EMS-Training und was bringt es aus medizinischer Sicht?
Durch den üblicherweise niederfrequenten Reizstrom (mittlerweile wird in speziellen Einrichtungen aber auch modulierte Mittelfrequenz angewandt), der über die in der Funktionskleidung eingearbeiteten oder an der Haut aufgeklebten Elektroden durch die obere Hautschichten bis ans periphere Nervensystem gelangt, werden nahezu alle (sowohl die roten als auch die weißen) Muskelfasern stimuliert. Hierdurch kontrahieren sich diese und es soll mit der Zeit zu einem Muskelaufbau kommen, wie beim normalen Krafttraining an Geräten.
Reicht EMS Training aus, um sich fit zu halten?
Es ist durchaus richtig, und das zeigen bereits erste Studien, dass durch das EMS-Training ein gewisser Muskelaufbau erreicht werden kann, der wiederum auch über einen gesteigerten Grundumsatz zu einem erhöhten Kalorienverbrauch und somit zu einer Gewichtsabnahme führen kann. Jedoch sind noch weitere Komponenten notwendig, um rundum fit und gesund zu bleiben. Hier wären vor allem die Ausdauerfähigkeit, die für ein gesundes Herz-Kreislauf-System von Bedeutung ist, zu nennen,sowie die Koordination, zum gezielten und kontrollierten Einsatz der Muskulatur. Diese Komponenten werden durch das EMS-Training leider nicht adäquat trainiert.
EMS wird auch in der Reha angewendet, warum?
Das Prinzip der Elektrostimulation der Muskulatur hat seine Wurzeln in der Physiotherapie, wo es als Reha-Maßnahme erfolgreich eingesetzt wird um nach einer Verletzung auch ohne aktive Bewegung einen Muskelschwund zu vermeiden bzw. einen gezielten Muskelaufbau zu bewirken.
Wie gefährlich ist EMS? Was kann passieren, wenn der Reizstrom, der durch die Muskeln fließt, viel zu hoch ist?
Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis
Der in Ludwigsburg praktizierende Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist insbesondere in Fußballerkreisen sehr bekannt. Als Sportarzt kümmert er sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten, vor allem von mehreren Fußballmannschaften sowie einzelnen Amateur- und Profifußballern. Im Rahmen seiner Tätigkeit als DFB-Arzt betreut er seit Anfang 2013 zusätzlich die Junioren-Fußball-Nationalmannschaften und ist Teamarzt der deutschen U20-Nationalmannschaft.
In den letzten Jahren wirkte Dr. Geronikolakis unter anderem auch als Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart, betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Team-Arzt der deutschen Fußball-Amateur-Nationalmannschaft (mit dreimaliger EM-Quali- und zweimaliger EM-Endrunden-Teilnahme), Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.
Ferner übernahm er auch schon die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Handball-WM 2007, Turn-WM 2007, Turn-Weltcups jährlich 2007-2014, Turn-Bundesliga 2008, Turn-Deutschland-Cup 2008, 6-Tage-Rennen 2008, Judo-WM 2009, Wasserball-Junioren-EM 2010, Bahnrad-WM 2011, U19-Damen-Fußball-EM-Eliterunde 2013, Weltcup der rhythmischen Sportgymnastik 2014, Weltmeisterschaft der rhythmischen Sportgymnastik 2015, UEFA Regions' Cups 2010-2015).
Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de Eine Terminvereinbarung ist für unsere FuPa-Leser unter mail@dr-geronikolakis.de möglich. Leser können ihre Fragen via medizincheck-stuttgart@fupa.net an ihn richten.