Philipp Jehn: 1. FuPa-Ehrenmann

Hallo Philipp! Glückwunsch, du bist der erste FuPa-Ehrenmann.

Puh, danke, aber bitte nicht zu hoch hängen! Ich weiß nicht recht, ob ich das annehmen kann…

Du kannst. Wegen deiner emotionalen Aktion in der 85. Minute. Dein Tor hast du beim 5:2 deiner Geislitzer gegen Brachttal zwar wann anders geschossen, aber für uns war das deine herausragende Minute. Erzähl mal.

Von diversen Einzelpersonen wurde von außen immer wieder teils sehr heftig der Schiedsrichter beleidigt. Ich habe mir das viele Minuten über angehört und irgendwann dachte ich „Okay Leute, jetzt reicht es aber echt mal“. So habe ich den Pöblern lautstark meine Meinung gegeigt und gesagt, so ein Verhalten sei genau das, warum die Schiedsrichter aktuell reihenweise aufhören und dass sie den Sport kaputt machen. Nachgeschoben habe ich noch die ein oder andere sanfte, aber direkte Wortwahl. Das bei all dem „Ehrenmann“-Ausdruck bitte nicht untergehen lassen, denn dafür hätte ich auch vom Platz fliegen können, zufrieden bin ich selbst also nur mit dem ersten Teil meiner Botschaft. Eine eventuelle Sanktion war mir in diesem Moment aber egal. Die Schiedsrichter machen das ja wie wir Fußballer auch nur als Hobby. Solche Sprüche – und in der Menge – das gehört sich einfach nicht. Man muss Respekt haben. Alle haben Probleme, Schiedsrichter zu finden. Bei solchen Szenen kein Wunder.

Hast du schon öfter für den Schiri im laufenden Spiel derart Partei ergriffen oder war das das erste Mal?

Es war das erste Mal. Ich habe ja selbst schon oft Diskussionen mit dem Schiri gehabt, teils auch unsachlicher Art, und hinterher habe ich mir dann gedacht: „Das war ganz schön unnötig“. Dieses Mal ging es mir einfach zu weit. Wenn ein Spieler Fehler macht, heißt es immer „weiter so, du kriegst das hin“, wenn ein Schiri patzt, wird er von allen Seiten angegangen. Da stimmt doch das Verhältnis nicht.

Hast du denn Rückmeldungen bekommen? Vom Schiri, deinen Teamkollegen oder den gegnerischen Spielern?

Der Schiri kam tatsächlich später nochmal vorbei und hat sich für meine Worte bedankt. Meine Teamkollegen fanden es auch gut, nach meinem Ausbruch hat ja auch ein Großteil der Zuschauer laut geklatscht, was für ein insgesamt positives Gefühl gegenüber meinen Äußerungen spricht. Vom Gegner kam jetzt keiner deshalb explizit zu mir, aber ich habe ein gutes Verhältnis zu den meisten Brachttalern und die Jungs waren nach dem Spiel auch noch lange bei uns im Vereinsheim, also alles gut!

Als Aktiver kickst du schon immer in Geislitz – warum?

In der Jugend war ich in Frankfurt und in Alzenau aktiv. Momentan habe ich durch Arbeit und Abendstudium bedingt nur sehr wenig Zeit. Manchmal schaffe ich es unter der Woche nicht mal ins Training. Aber nicht nur deshalb ist ein Wechsel für mich derzeit undenkbar. Ich wohne nahe dran und 90 Prozent meiner Freunde kicken hier. Wieso sollte ich weg?

Vielleicht, um unseren miesen Wortwitzen zu huldigen. Denn heute ist Tag des Wortspiels: Also, wenn du wechseln würdest, dann wäre unserer Meinung nach folgendes möglich:

Jehn Regensburg oder Carl Zeiss Jehna. Welcher Witz ist besser?

Uff…naja. Vielleicht nicht so meine Humor-Schiene (lacht). Beide nicht so mein Fall ...

Ok, dann darfst du zum Abschluss noch jemanden grüßen!

Ich grüße meine Teamkollegen vom FSV Geislitz. Und wer mehr über unser Team erfahren will, kann ja mal unseren Instagram-Account checken.