2024-05-10T08:19:16.237Z

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Trifft am Montag auf seinen Ex-Verein: Onur Ünlüfcifci (vorne).
Trifft am Montag auf seinen Ex-Verein: Onur Ünlüfcifci (vorne). – Foto: Sven Leifer

SG Sonnenhof: Von der Nebenrolle zum Hauptdarsteller

Onur Ünlücifci musste sich beim Aspacher Fußball-Drittligisten lange Zeit gedulden, ist nun aber beim neuen Trainerduo gesetzt

„Ich war drei Jahre dort, da ist das Spiel gegen die Würzburger Kickers für mich schon was Besonderes.“ Onur Ünlücifci hat sich den Satz wohl überlegt. So wie sich der 22-Jährige auch im Mittelfeld der Großaspacher Drittliga-Fußballer gibt. Der gebürtige Frankfurter ist keiner für Schnellschüsse und fürs Grobe, sondern sucht die spielerische Lösung. Auch am Montag, wenn die Schwaben ab 19 Uhr die Unterfranken empfangen.

Gekommen ist er, um sich in der Dritten Liga zu beweisen. In Würzburg hatte der 1,78 Meter große Linksfuß nach zwei Jahren in der zweiten Mannschaft (Bayernliga) den Sprung in den Drittliga-Kader gepackt, durfte in der Ersten aber nur selten ran. Nun wollte er es im Fautenhau zum Stammspieler bei einem Drittligisten bringen. Die fünf Partien als Einwechselspieler bei den Kickers sollten nicht alles im Profifußball gewesen sein. Entsprechend motiviert ging es für den Hessen vom Fränkischen ins Schwäbische. Dort machte er bereits in der Sommervorbereitung positiv auf sich aufmerksam. Als die Punktspiele begannen, kam er trotzdem nicht zum Zug. „Ich hatte mir am Anfang schon mehr Einsätze erhofft“, gesteht der Spieler, sagt aber auch, dass im System von Ex-Trainer Oliver Zapel aber irgendwie zu selten ein Platz für ihn gewesen sei. Vorwurfsvoll hört sich das nicht an, eher sachlich und nüchtern. Vielleicht, weil er sich im Verlauf der Vorrunde doch noch sechs Mal in der Anfangsformation wiederfand.

„Wenn man nicht spielt, ist es für einen Sportler nie einfach“

Leicht scheinen für den Fußballer, der in der Jugend von Eintracht Frankfurt und des FSV Frankfurt ausgebildet worden ist, die ersten Monate in Aspach trotzdem nicht gewesen zu sein. „Wenn man nicht spielt, ist es für einen Sportler nie einfach“, bestätigt er, fügt aber ebenso an: „Im Verein und in der Mannschaft habe ich mich allerdings wohlgefühlt.“An Zweiterem hat sich über die Winterpause hinweg nichts geändert. Bei Ersterem ist er auf dem besten Wege, selbst für eine deutliche Besserung zu sorgen. Bereits am Ende der Wintervorbereitung hatte das neue Trainerduo Mike Sadlo und Heiner Backhaus den schussgewaltigen Mittelfeldmann besonders hervorgehoben. In Kaiserslautern fand sich der 22-Jährige wenig überraschend auch in der Startelf und bestätigte prompt die Vorschusslorbeeren. „Unsere jetzige Spielweise kommt mir entgegen“, erklärt Onur Ünlücifci. Heißt, dass er sich eher nicht als Defensivstratege, als sogenannter Sechser, im Mittelfeld sieht, sondern als Bindeglied, im modernen Fußball gerne als Achter bezeichnet, zwischen den beiden Strafräumen. Eine Stärke, mit der er nun alles dafür tun will, damit der Vorletzte aus dem Fautenhau die Liga noch hält: „Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen und das ist nicht einfach nur so daher gesagt.“

Im besonderen Spiel gegen den Ex-Verein soll ein Heimsieg her

Der junge Mann, der mit 19 Jahren sein Elternhaus in der Frankfurter Nordweststadt verließ, um seinen Traum vom Profifußballer zu verwirklichen, weiß selbstverständlich, dass es im Abstiegskampf aber mehr braucht als Worte. Taten zählen. Auch in einer Partie, in der es für ihn gegen den Verein geht, bei dem im Aktivenbereich seine ersten Erfahrungen sammelte. „Ich war drei Jahre dort, da ist das Spiel gegen die Würzburger Kickers schon was Besonderes“, gesteht er und sagt, dass dies nichts damit zu tun hat, es irgendjemandem bei den Franken beweisen zu wollen: „Mir geht ausschließlich um die drei Punkte, die wollen wir hier behalten.“ Damit den Aspachern der zweite Heimsieg allerdings gelingt, da bedarf es wohl wenigstens einer ähnlich engagierten Leistung wie in Kaiserslautern. Das weiß Onur Ünlücifci und erinnert sich vielleicht an Aspachs 3:0-Erfolg im Hinspiel. Für ihn ein Tag für zwiespältige Gefühle. Hier die Freude über den Sieg, dort Wehmut, dass er an alter Wirkungsstätte nicht einmal im Kader der SG stand. Einfach war sein Anfang im Fautenhau nicht, gekämpft und durchgebissen hat er sich trotzdem. Vielleicht ist ja auch das heutzutage was Besonderes.

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Aufrufe: 031.1.2020, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor