2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

SG Sonnenhof Großaspach besiegt Chinas U20

Knapper Testspielerfolg des Drittligisten gegen die Mannschaft, die wahrscheinlich in der Regionalliga spielen soll

Die Zahl an Fotografen, Schreibern und Medienleuten war groß. Für ein Testspiel der SG Sonnenhof sogar recht hoch. Viel schlauer waren die Vertreter der schreibenden, filmenden und sendenden Zunft nach dem 1:0 der deutschen Drittligafußballer gegen die chinesische U-20-Nationalelf aber nicht. Auf dem Platz machten die Asiaten keine schlechte Figur, ansonsten gaben sich aber zugeknöpft.

Höflich aber bestimmt erklärte Shao Jiayi: „Wir dürfen nichts sagen.“ Zweifel ließ der freundlich lächelnde 37-jährige Ex-Profi, der in Deutschland für 1860 München, den MSV Duisburg und Energie Cottbus am Ball war, aber nicht aufkommen: Wer da war, um viel über das chinesische Projekt zu erfahren, der musste mit wenig zufrieden sein. Seit einer Woche ist der Tross aus dem bevölkerungsreichsten Land der Erde im Ländle. Bis Freitag, 7. Juli, bleibt das U-20-Nationalteam, dann geht’s wieder heim. Doch wenn es nach den Vorstellungen des DFB und der Mächtigen in China geht, dann sind die Kicker mitsamt ihren vielen Trainern und Betreuern bald wieder da.

Chinas beste Nachwuchskicker sollen in Deutschland ein Jahr lang in der Regionalliga Südwest mitkicken. Außer Konkurrenz, aber unter einigermaßen Wettkampfbedingungen. Trainiert und gewohnt wird in der Zeit in der Kurpfalz. „Das ist ein Langzeitprojekt für Olympia 2020 in Tokio und die vorherige Qualifikation“, weiß Dirk Mack. Der ehemalige WFV-Verbandssportlehrer ist Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des Bundesligisten TSG Hoffenheim, sondern auch mit zuständig, dass die Chinesen gestern Abend im Fautenhau in einem Testspiel auf den deutschen Drittligisten Großaspach trafen. „Wir unterstützen sie in der Organisation und mit Logistik“, erklärte der 48-Jährige. Die Hilfe sieht dann so aus, dass die Asiaten mit dem Bus des Hoffenheimer Frauen-Bundesligateams im Fautenhau vorfahren und auch oben auf der Tribüne bei der Spielbeobachtung von deutschen Spezialisten unterstützt werden. Dabei mangelt es an Chinesen unter den rund 200 Zuschauern keinesfalls. Auf die über 20 Kicker kommen ungefähr so viele Trainer und Betreuer.

Unterstützung von Hoffenheim

Die wuseln und sprechen auch. Untereinander, aber nicht mit Neugierigen von Zeitungen, Fernsehen oder Radio. Und Dirk Mack würde zwar gerne weiterhelfen, kann es aber nicht. „Welches Niveau die Spieler haben? Kann ich nicht so richtig einstufen.“ Auch weil die Partie in Aspach für die Asiaten der erste Auftritt in Deutschland ist. Und was ist mit dem geplanten Start der U20 Chinas in der Regionalliga Südwest: „Das ist eine Sache zwischen DFB und den Chinesen“, sagt Mack und fügt an: „Hoffenheim wird die beiden Spiele auf jeden Fall machen.“

Gastgeber mit guten Chancen

Einstellen muss sich die U23 der TSG und ihre Ligakontrahenten dabei auf eine Mannschaft, die für SG-Trainer Sascha Hildmann ein Niveau „zwischen Ober- und Regionalliga hat“. Aspachs Trainer gesteht aber, dass es sehr schwer sei, das zu beurteilen. Denn: „Die haben gegen uns ja fast nur verteidigt.“ Das freilich mit großem Laufeinsatz und Intensität. Allzu freundschaftlich ging es in dem Testspiel nicht zu und Aspach hatte Mühe, durch die beiden tief stehenden Viererketten der Gäste zu kommen. Wenn das gelang, dann wurden die Chancen, wie die von Saliou Sané (9.) oder Jo Gyau (27.) nicht genutzt.

Placheta trifft

Zur Halbzeit wechselte Hildmann bis auf Linksverteidiger Michael Vitzthum, Özgür Özdemir und den durchaus überzeugenden Gastspieler Yannick Thermann komplett. Am Spiel änderte das wenig. Großaspach gab den Ton an, traf durch Kai Gehring (47.) den Pfosten und hatte in der 67. Minute Glück, dass Cui Qi bei der einzigen chinesischen Chance frei stehend vor Maximilian Reule nicht traf. Als der eingewechselte Matthias Stüber dann in der 86. Minute auf der anderen Seite ebenfalls alleine vor dem Tor drüber schoss, schien das 0:0 klar zu sein. Wenn nicht in der Schlussminute der 19-jährige Placheta mit einer feinen Einzelleistung den Ball von halb links doch noch zum 1:0 ins Tor gechipt hätte. Hildmanns Fazit: „Wir müssen uns erst noch finden, waren aber sehr fleißig.“ Und die Chinesen: „Da hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht.“ Viele Medienvertreter auch.

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Aufrufe: 028.6.2017, 11:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor