2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sitzt zum zweiten Mal in der aktuellen Saison auf der Trainerbank des Drittligisten: Interimscoach Markus Lang.
Sitzt zum zweiten Mal in der aktuellen Saison auf der Trainerbank des Drittligisten: Interimscoach Markus Lang. – Foto: Tobias Sellmaier

Für Markus Lang zählt Rostock und sonst nichts

Aspachs Interimstrainer will im Heimspiel den Negativtrend des Drittligisten stoppen und nicht über Trainerlizenzen diskutieren

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„Das interessiert mich nicht.“ Markus Lang antwortet kurz und knapp. Gefragt worden war der 43-Jährige, wie viele Spiele er als Cheftrainer auf der Bank der Aspacher Drittliga-Fußballer Platz nehmen darf. Ein Thema, das für den A-Lizenz-Inhaber offenbar nicht an erster Stelle steht. Ihm ist nur wichtig, dass er mit der SG Sonnenhof morgen ab 14 Uhr das Heimspiel gegen Hansa Rostock gewinnt.

Markus Lang und das Problem mit einem fehlenden Papier. Denn wer hierzulande Cheftrainer eines Drittligisten sein will, der muss Fußballlehrer sein. Der Mann, der vor seiner Zeit in Aspach die TSG Backnang binnen vier Jahren von der Landes- über die Verbands- bis in die Oberliga geführt hatte, hat aber mit der A-Lizenz bislang nur die zweithöchste Stufe der DFB-Ausbildungsskala erklommen. Pech für ihn und für den Klub aus dem Fautenhau. Ein Schein fehlt zum großen Glück. Das auch, weil Markus Lang vergangene Saison zwar die Aufnahmeprüfung zum Fußballlehrer absolviert hat, jedoch keinen der begehrten Plätze ergattern konnte. „Rund 150 Bewerbungen, 20 freie Plätze“, sagt der 43-Jährige zu den Chancen und fügt an: „Zudem gibt es viel bekanntere Namen als meinen, die da rein wollen.“ Aufgegeben hat er die Hoffnung trotzdem noch nicht. „Meine Bewerbung ist raus, in ungefähr zwei Wochen steht wieder die Prüfung an“, erzählt Markus Lang und macht damit klar, dass er erst einmal den Test, den er im Vorjahr bereits bestanden hat, erneut absolvieren muss.

Lang will den Negativtrend stoppen und eine Serie starten

Sollte er dann die Nadel im Heuhaufen sein, wäre das eine klasse Sache für ihn. Der SG Sonnenhof hilft das derzeit aber nicht groß weiter. Jochen Breideband, DFB-Referent im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, macht klar: „Ist ein Trainer in der Dritten Liga nicht in Besitz der erforderlichen Lizenz, darf er nur übergangsweise für 15 Werktage als Cheftrainer tätig sein.“ Eine Frist, die übrigens jedesmal neu berechnet wird. Langs erster Kurzzeiteinsatz in dieser Saison gegen Duisburg zählt deshalb nicht. Für Aspach heißt das, dass der 43-Jährige morgen gegen Rostock, dann bei Viktoria Köln und auch noch im Heimspiel gegen Halle randarf. Danach müssen die Schwaben einen neuen Boss auf der Bank präsentieren. Wenn nicht, dann schwingt der DFB die Keule. „Da es sich um eine Zulassungsvoraussetzung handelt, würde es sich um einen Verstoß gegen den Zulassungsvertrag Dritte Liga handeln. Die Sanktionsbandbreite für Klubs reicht von Verwarnung über Geldstrafe und Punktabzug bis final zum Entzug der Zulassung für die Dritte Liga“, erklärt Breideband. Sehr viel Spielraum lässt das den Verantwortlichen im Fautenhau nicht. Aber wie schon erwähnt sind diese Dinge für Markus Lang derzeit eher zweitrangig. Er will morgen zunächst einmal den Negativtrend von neun
Spielen ohne Sieg stoppen. Und zumindest verbal geht er diese schwere Aufgabe mit breiter Brust an: „Das ist ein Heimspiel, wir wollen gewinnen und eine Serie starten.“ Schließlich hat er im Abstiegskampf trotz der neun Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz noch nicht aufgegeben: „Ich mache diese Aufgabe aus absoluter Überzeugung.“ Eine Zuversicht, die er auch auf seine Elf zu übertragen versucht. „Wir stellen die Tabelle auf null, rechnen die letzten 15 Spiele separat und wollen dann unter die ersten acht kommen“, müht er sich um einen Neuanfang, mit dem er all den negativen Ballast der vergangenen Wochen aus den Köpfen seiner Fußballer bekommen will. Personell gibt es dabei gegenüber der Uerdingen-Partie keine großen Veränderungen. Eventuell kehrt Innenverteidiger Kai Gehring in den Kader zurück, nachdem sein Muskelfaserriss ausgeheilt zu sein scheint. „Wir müssen schauen, ob wir ihn bis zum Spiel hinkriegen“, sagt Lang dazu und denkt dabei vor allem an die Fitness, nachdem der Abwehrvorkämpfer zwei Wochen verletzt war.

Der Maßstab wird an die Leistung vom 1:1 gegen Duisberg gesetzt

Klar ist für den Interimscoach, der für die Vereinsführung, für viele Fans und auch Spieler die eigentlich Wunschlösung auf dem Trainerposten ist, aber auch, „dass mit einem neuen Trainer immer ein, zwei Veränderungen mitkommen“. Wobei bei ihm zumindest ein, zwei Dinge gleich bleiben. Erstens sollen Spieler und Trainer bei all dem Druck einerseits nicht die Lust an der Sache verlieren und andererseits hoch konzentriert arbeiten. „Es muss auch Zeit für einen Spaß sein, dann geht es aber wieder weiter und zur Not mit einem kleinen Tritt in den Hintern vom Trainer“, erklärt Lang seine Herangehensweise im Kampf gegen den Abstieg. Wobei er trotz der miesen Tabellensituation nicht gedenkt, seine Ansprüche an die Fußballer runterzuschrauben. „Die Leistung vom 1:1 gegen Spitzenreiter Duisburg kurz vor Weihnachten ist der Maßstab, an dem wir uns messen lassen.“

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Aufrufe: 014.2.2020, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor