2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Martin Schönberger – hier im Trikot des FC Chammünster – hat in seiner Karriere viel erlebt. Foto: Simon Tschannerl
Martin Schönberger – hier im Trikot des FC Chammünster – hat in seiner Karriere viel erlebt. Foto: Simon Tschannerl

Chammünsters unvergessenes Pokalfinale

Martin Schönberger hat als Spieler und Trainer viel erlebt. Er schaffte mit drei Vereinen den Landesliga-Aufstieg.

Mit drei Vereinen durfte Martin Schönberger in die Landesliga aufsteigen. Sein Name ist untrennbar mit einigen der größten Erfolgsgeschichten des regionalen Fußballs verbunden. Wir haben mit ihm über Erfolgsmomente gesprochen – und was ihn am heutigen Fußball stört.

Was war das schönste Erlebnis Ihrer Laufbahn?
Ich durfte mit Vilzing, Cham und Neukirchen b. Hl. Blut Aufstiege in die Landesliga feiern. Das schönste Erlebnis war aber das Benefizspiel mit der Legenden-Mannschaft der DJK Vilzing gegen das Team Bananenflanke, das mit vielen Ex-Profis besetzt war. Mit den alten Kumpels gegen einen tollen Gegner für einen guten Zweck spielen – besser geht es nicht.


Wer waren die besten Kicker, mit denen Sie in einer Mannschaft zusammen gespielt haben?
Zwei echte Ausnahmespieler waren Michal Hoffmann und Yavuz Ak. „Schmiedl“ ist ein super Typ, der im Sturmzentrum eine echte Waffe war und zudem neben seinen fußballerischen Qualitäten stets einen unbändigen Kampfgeist gezeigt hat. Yavuz war der kompletteste Fußballer, mit dem ich zusammenspielen durfte. Ihn hatte man wirklich auf jeder Position einsetzen können.


Bei welchem Verein hatten Sie als Aktiver Ihre schönste Zeit?
Die neuneinhalb Jahre bei der DJK Vilzing waren eine ereignisreiche Zeit, am schönsten waren aber die eineinhalb Spielzeiten beim ASV Cham. Mir ist in diesem Verein eine unglaublich hohe Wertschätzung entgegengebracht worden und in der Mannschaft herrschte ein toller Zusammenhalt.


Welches fußballerische Vorbild hatten Sie in Ihrer Jugendzeit?
Lothar Matthäus. Ich erinnere mich gerne an die WM 1990 zurück, bei der er mich mit seiner Spielweise regelrecht begeistert hat.


Was nervt Sie am heutigen Fußballgeschäft?
Die irrsinnigen Ablösesummen und Gehälter, die mittlerweile im Profifußball gezahlt werden. Leider überträgt sich das auch auf den Amateurbereich, denn selbst in den unteren Klassen spielt das Geld eine immer größere Rolle.


Haben Sie irgendetwas in Ihrer Laufbahn bereut?
Ja, meinen Rücktritt als Spielertrainer im Herbst 2015 beim FC Chammünster. Ich habe diesen Schritt unmittelbar nach der 0:3-Auswärtsniederlage bei der SG Chambtal vollzogen. Im Nachgang war das eine falsche Entscheidung, die ich aus einer Emotion heraus getroffen habe. Ich hätte damals bei meinem Heimatverein weitermachen sollen, denn wir standen nicht so schlecht da, und ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt wieder geschafft hätten.


Ihre Lieblings-Rückennummer?
Früher die „7“, später dann die „13“.

Gibt es ein Spiel, das Sie nie vergessen werden?
Das Totopokal-Kreisfinale im Mai 2015 mit dem FC Chammünster gegen die SpVgg Pfreimd. In einer packenden Partie haben wir vor einer großen Kulisse die Sensation geschafft, im Elfmeterschießen die Oberhand behalten und den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte meines Heimatvereins geschafft.


Wer war der beste Trainer, den Sie hatten?
Als ich zur DJK Vilzing gewechselt bin, war Tom Bauer ein sehr wichtiger Trainer für mich, von dem ich viel gelernt habe. Entscheidend geprägt hat mich Alois Kreis, der mich zum Sechser umfunktioniert und später sogar zum Kapitän gemacht hat. Lois war mein großer Förderer, dem ich extrem viel zu verdanken habe. Ein ganz feiner Mensch und toller Trainer!


Was ist Ihrer Meinung nach die sinnloseste Regel im Fußball?
Im Profizirkus finde ich die Karten für die Trainer lachhaft. Im unteren Amateurbereich nervt mich die Rückwechsel-Regelung, die meiner Meinung nach komplett sinnlos ist.


Die größte Enttäuschung Ihrer Karriere?
Das verlorene Relegationsspiel zur Bayernliga im Juni 2008 mit der DJK Vilzing. In Bayreuth hatten wir uns gegen den 1. FC Schweinfurt 05 viel vorgenommen und sind dann richtig abgewatscht worden. Mit 1:5 zogen wir klar den Kürzeren und in diesem Spiel sind uns richtig die Grenzen aufgezeigt worden.


Ihr Lieblingsfußballschuh?
Ich hatte keinen bestimmten Lieblingsschuh, früher habe ich meist mit einem Adidas-Schuh gespielt. Damals gab es keine so große Auswahl wie heutzutage. (lacht)


Wo haben Sie auswärts nie gerne gespielt?
Bei der SpVgg Landshut. Die „Spiele“ hatten immer eine Top-Mannschaft, bei der wir ein paar saftige Niederlagen kassierten.

Aufrufe: 06.6.2020, 10:00 Uhr
Redaktion ChamAutor