2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Fußball in der Horizontalen: Bretzenheims Nils Krämer und der Alzeyer Philip Wesner hält es nicht auf den Beinen.	Foto: hbz/Michael Bahr
Fußball in der Horizontalen: Bretzenheims Nils Krämer und der Alzeyer Philip Wesner hält es nicht auf den Beinen. Foto: hbz/Michael Bahr

Nur das Ergebnis stellt zufrieden

RWO feiert ,,dreckigen Sieg" bei der TSG Bretzenheim / Vllaznim Dautaj beim 4:1 dreifacher Torschütze

Mainz/Alzey. Nach dem Spiel entschuldigte sich Sascha Winsi bei seinem Trainer-Kollegen Timo Schmidt sogar für das Ergebnis. Nein, so eindeutig, wie sich der 4:1 (2:1)-Sieg von Fußball-Landesligist RWO Alzey beim Aufsteiger TSG Bretzenheim 46 liest, waren die Kräfteverhältnisse wirklich nicht verteilt. Ganz im Gegenteil, die Rot-Weißen legten eine über weite Strecken bestenfalls mäßige Partie hin, was ihren Chefcoach entsprechend verärgerte: ,,Das Beste an dem Spiel ist das Ergebnis. Das war ein richtig dreckiger Sieg. Bretzenheim hat es sehr gut gemacht und sicher mindestens einen Punkt verdient. Wir haben glücklich gewonnen."

Dabei hatte die Partie aus Alzeyer Sicht prima begonnen. Nach nicht einmal 120 Sekunden spielte David Jakob ins Zentrum auf Tom Ehrhardt, der direkt für Vllaznim Dautaj klatschen ließ. Dem wuchtig erzielten 1:0 ließ der RWO-Kapitän in der 21. Minute das 2:0 folgen, dieses Mal mit einem dynamischen Solo nach Philip Wesners Seitenwechsel. Dabei hatte Dautaj den Ball gar nicht richtig getroffen, sodass er ins kurze Eck kullerte. Glück, das sich die Rot-Weißen in der Folge nicht wirklich verdienten. Kaum zwei Minuten später säbelte Björn Wissmann über den Ball, was Fynn Pierrets zum Anschlusstor nutzte (23.).

,,Das ist einfach Kopf- und Einstellungssache. Die Jungs haben nach 20 Minuten einen Haken dran gemacht. Wir haben letzte Woche schon den Fehler gemacht, nach einer 2:0-Führung zu passiv zu sein, und nicht draus gelernt", schimpfte Winsi, ,,ich bin absolut nicht zufrieden mit der Leistung. Wir sind zu passiv gewesen, in der Defensive und auch im Spiel nach vorne." Die Folge: Erst nagelte Pierrets den Ball an den Innenpfosten (34.), dann musste RWO-Torwart Jens Maaß bei Christopher Brüschkes Kopfball aus drei Metern einen Klasse-Reflex auspacken (56.), ehe Innenverteidiger Philipp Hornung den Ball an die eigene Querlatte köpfte (76.).

Entlastung gab es gegen engagierte, aber in der Schlussphase auch unstrukturierte Hausherren nur sporadisch. Wesners Querpass verfehlte nach einem zügigen Konter drei Alzeyer (40.), dann scheiterte erst Dautaj an TSG-Keeper Benedikt Moritz und anschließend Jakob am Innenpfosten (75.). ,,Ein Punkt wäre sicher verdient gewesen aus meiner Sicht", haderte 46-Kapitän Brüschke, ,,es ist bitter, weil bei uns die letzte Konsequenz gefehlt hat." Das war in der Schlussphase bei den Gästen anders. Erst prügelte Mahdi Mashadi-Escandari den Ball ebenso hoch wie weit nach vorn, wo er Sebastian Kirchen auf den Kopf fiel und von da zu Dautaj prallte, der aus Kurzdistanz nicht lange fackelte (86.). Dann tankte sich Alexander Kinsvater auf rechts durch und spielte in die Mitte, wo Dennis Ohlef ein Luftloch schlug, was Björn Grimm zum Endstand nutzt (90.).

Ein Endstand, der nicht übertünchen darf, auf welch dünnem Eis die Alzeyer zwischen dem 2:0 und dem 3:1 wandelten. ,,Ich habe in der Halbzeit angesprochen, dass das Spiel noch nicht gewonnen ist und wir mehr investieren müssen. Aber dann ist es schwierig, im Kopf den Schalter umzulegen", analysierte Winsi, ,,das 4:1 spiegelt in keiner Weise den Spielverlauf wieder. In den nächsten Spielen wird eine solche Leistung bestraft." Hätte Dautaj mit seinem Dreierpack nicht einen Sahnetag erwischt, wäre es bereits in Bretzenheim eng geworden. ,,Ich habe da nicht den Riesenplan gesehen, nur einen Dautaj vorne drin, und fertig", bringt es 46-Coach Timo Schmidt auf den Punkt. ,,Er ist eiskalt vor dem Tor, seine Klasse hat heute den Unterschied gemacht", zog auch Brüschke den Hut.

RWO Alzey: Maaß - Wissmann, Hornung, Schumann, Mashadi-Escandari - Wesner (77. Kirchen), Ehrhardt, Höngen, Grau (71. Grimm) - Jakob (88. Kinsvater), Dautaj.



Aufrufe: 016.8.2015, 23:00 Uhr
Torben SchröderAutor