2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Hatte einen neuen Partner in der Verteidigung: Kevin Boos.	 	Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Hatte einen neuen Partner in der Verteidigung: Kevin Boos. Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Niederlage ohne Wenn und Aber

RWO Alzey hakt das 1:6 beim Spitzenreiter in Ludwigshafen schnell ab

ALZEY. Arminia Ludwigshafen ist in der Fußball-Verbandsliga wahrscheinlich das Nonplusultra. Tino Häuser, der Coach von RWO Alzey, schnalzte nach der 1:6-Niederlage seiner Elf nur mit der Zunge: „Was die an Qualität auf den Platz bringen, das ist großes Kino“.

Demnach gab es bei den Alzeyern auch überhaupt keine langen Gesichter ob dieser höchsten Saisonniederlage. Im Gegenteil: Häuser richtete schnell den Blick nach vorne, auf den nächsten Samstag. Dann geht es daheim gegen den Lokalrivalen von Arminia, den SC Ludwigshafen. „Bis dahin müssen wir die Niederlage aus den Köpfen bekommen“, avisiert der Hackenheimer.

Hilfreich ist dabei eine realistische Beurteilung der Niederlage. Und die war unvermeidbar, wie Häuser meinte: „Es braucht die Bestbesetzung und einen richtig guten Tag, damit wir gegen Arminia etwas reißen könnten“. Am Samstag hatte RWO weder das eine noch das andere.

Hornung und Bullinger nicht dabei

Die Ausfälle von Innenverteidiger Philipp Hornung und des erkrankten Sechsers Marc Bullinger schwächten die anders eingespielte Defensive. Manuel Helmlinger spielte zwar, war aber auch nicht hundertprozentig fit. Aber selbst wenn diese Leistungsträger dabei, beziehungsweise im Vollbesitz ihrer Kräfte, gewesen wären, hätte das gegen die mit Regionalliga- und Oberliga-Fußballern gespickte Mannschaft des Tabellenführers nicht unbedingt gereicht. Da machte sich Häuser überhaupt nichts vor.

In den ersten 20 Minuten spielten die Alzeyer fesch auf. Christian Hahn traf den Pfosten. Später (26.) machte der Alzeyer mit seinem siebten Saisontreffer sogar das 1:0. Zu dem Zeitpunkt hatte sich die Ludwigshafener Mannschaft allerdings schon warm gespielt. Der Ausgleich von Sebastian Lindner folgte prompt (29.). Vergeblich monierte RWO eine Abseitsstellung des Torschützen.

Nico Pantano (33.), Tim Amberger (37./75.), Marco Sorg (57.) und Nauwid Amiri (78.) arbeiteten schließlich einen ordentlichen Vorsprung heraus. Häuser überraschte es nicht: „Klar, wenn Arminia ins Laufen kommt und bei ihnen alles so passt, wie an diesem Tag gegen uns, dann kommt so ein Ergebnis raus“, reflektierte der Coach.

Das bemerkte er ebenso sachlich wie er jene Szene kurz nach dem 1:3 kommentierte, als der eingewechselte Alexander Kinsvater im gegnerischen Strafraum an oder oberhalb der Grenze des Erlaubten angegangen wurde. Ein Elfmeterpfiff wäre aus Sicht Häusers angemessen gewesen. Wirklich spielentscheidend war die Entscheidung aber nicht. Ebenso wenig wie das Comeback von Stürmerstar Vllaznim Dautaj, dem die dreiwöchige Wettkampfpause anzumerken war.

RWO mit vielen Jungen auf dem Platz

Häuser baute in Ludwigshafen auf viele junge Kräfte. Jeremias Raab ging in die Innenverteidigung. Dzenis Dzaferi stürmte mit. Für ihn kam zur zweiten Hälfte Alexander Kinsvater, „um etwas mehr Erfahrung auf dem Platz zu haben“. Zumal später der angeschlagene Helmlinger raus ging. Für ihn brachte Häuser mit Emran Nassery einen weiteren Jungen. Auch Naji Assaker, der für den müde gespielten Christian Hahn nachrückte, gehörte bislang nicht zur ersten Wahl. Diese Personalentscheidungen waren allerdings auch ein Stück weit alternativlos. Sie dokumentierten, wie angespannt die Personalsituation nach den weiteren Ausfällen von Bullinger und Hornung war. Auf der Bank saß neben Nassery, Kinsvater und Assaker nur noch Marvin Commodore, der ebenfalls eher noch in der zweiten Mannschaft verortet ist. Klage führte Häuser wegen des Engpasses nicht – im Gegenteil.

RWO Alzey: Maaß – Fischer, Raab, Boos, Unckrich – Schumann, Weingärtner – Hahn (78. Assaker), Helmlinger (59. Nassery), Dzaferi (46. Kinsvater) – Dautaj



Aufrufe: 022.10.2017, 18:00 Uhr
Claus RosenbergAutor