2024-04-19T07:32:36.736Z

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Für lange Zeit sein letztes Spiel: In der Partie bei Hassia Bingen brach die Knieverletzung von Kevin Boos (l.) wieder auf.	Archivfoto: Daudistel
Für lange Zeit sein letztes Spiel: In der Partie bei Hassia Bingen brach die Knieverletzung von Kevin Boos (l.) wieder auf. Archivfoto: Daudistel

Licht am Ende des Tunnels

Nach langer Verletzungspause ist Kevin Boos wieder auf dem Platz

Alzey. Am vergangenen Samstag hat Kevin Boos zu ersten Mal seit wahnsinnig langer Zeit wieder bei einem Fußballspiel auf dem Platz gestanden. 30 Minuten machte er im ersten Testspiel der SG RWO Alzey nach der Winterpause gegen die SG Alsenztal, was er in den vergangenen Monaten am meisten vermisst hatte: Laufen, Passen, Rackern. Das Beste an der Sache kam für ihn allerdings erst am kommenden Morgen. Besser gesagt, es kam nicht. Endlich einmal hatte der 22-Jährige keine Knieschmerzen trotz Belastung. Endlich kann er sich Hoffnung machen, seiner Truppe bald auch in Punktspielen im Landesliga-Abstiegskampf helfen zu können.

Die Leidensgeschichte des Kevin Boos beginnt vor knapp zwei Jahren. Im Spiel gegen den VfB Bodenheim löst sich ein knöchernes Stück an der Patellasehne. Der Mittellfeldspieler entscheidet gemeinsam mit seinem Arzt, die Verletzung konservativ zu behandeln und auf eine Operation zu verzichten. Es dauert bis zum Herbst, dass der Sechser wieder auf das Spielfeld zurückkehrt und in der Folge eine richtig starke Saison spielt. Bis beim Gastspiel bei Spitzenreiter Hassia Bingen die Verletzung wieder aufbricht. Nun ist klar, dass doch operiert werden muss, allerdings wartet Boos bis zum 1. Juli auf einen Operationstermin.

Und als der aufgeschnitten wird, ist auch klar, warum sein Knie immer wieder anschwoll und höllisch schmerzte. ,,Ein etwa ein Zentimeter großes Knochenstück ist im Knie umhergewandert, hatte Meniskus und Knorpel angegriffen und für eine heftige Entzündung gesorgt", beschreibt Boos die Verletzung. Gerade diese Entzündung war es, die auch nach der Operation nicht wirklich in den Griff zu bekommen war. ,,Ich wusste nie genau, wie mein Knie auf Belastung reagiert", beschreibt der 22-Jährige die Ungewissheit, die ihn auch jetzt noch plagt. Mal konnte er ganz normal trainieren, mal musste er nach einer Einheit lange aussetzen.

Und dann kam die Partie in Speyer. Seit langer Zeit sollte er gegen den Spitzenreiter mal wieder eine Halbzeit spielen, doch dann verletzte sich Philipp Hornung böse und Boos spielte durch. Im Nachhinein gesehen mit Sicherheit ein Fehler, besonders angesichts der letztlich deutlichen Niederlage. ,,Danach ging gar nichts mehr", erinnert sich der Blondschopf, der in den folgenden Wochen sein Knie überhaupt nicht mehr belastete. Im Winter dann der erneute Versuch, der Mut macht. Bis auf einen Rückschlag. ,,An einem Sonntag bin ich aufgewacht und das Knie war wieder mega-dick", sagt Boos. Das eigenartige daran war, dass er vorher gar nicht trainiert hatte, das Knie einige Tage Ruhe hatte. Und das löst natürlich Verunsicherung aus.

Doch seit mehr als einer Woche sind die Alzeyer nun in der Wintervorbereitung, und das Knie von Boos hält. ,,Ich muss es natürlich pflegen, bin oft beim Physiotherapeuten, aber es geht", freut sich der RWO-Kapitän, der fast die gesamte Runde nur von der Bank aus verfolgen konnte. ,,Es war schlimm, nicht mitmachen zu können, immer nur zuzuschauen und zu wissen, dass wir es eigentlich viel besser können", sagt Boos und hofft, nun bald auch wieder selbst in Punktspielen ins Geschehen eingreifen zu können. Den ersten Schritt hat er mit dem Test in Alsenz ja schon gemacht.



Aufrufe: 028.1.2016, 20:00 Uhr
Carsten DietelAutor