2024-03-27T14:08:28.225Z

Interview
Hans-Karl Schäfer.
Hans-Karl Schäfer.

»Der Teamgeist der imponiert«

HANS-KARL SCHÄFER Den sportlichen Leiter von RWO Alzey freut, dass die Landesliga Geschichte ist

Alzey. Hans-Karl Schäfer gilt als die Schlüsselfigur, was die Meisterschaft von RWO Alzey in der Fußball-Landesliga anbelangt. Er stellte als Sportlicher Leiter die Weichen, darunter die Verpflichtung von Tino Häuser als Trainer.

Herr Schäfer, sind Sie stolz auf den Titelgewinn?

Sagen wir mal so: Der Verbandsliga-Aufstieg ist das Ergebnis einer guten Teamarbeit des Trainergespanns Tino Häuser und Manuel Helmlinger in Kombination mit Mannschaft, Vereinsverantwortlichen und unserem Physiotherapeuten Heiner Krebs.

Hatten Sie mit dem frühzeitigen Erfolg gerechnet? Immerhin stand die Meisterschaft schon drei Spieltage vor Saisonende fest ...

... da muss ich etwas weiter ausholen. In Anbetracht unseres Verletzungspechs Anfang der Runde – ich erinnere an die Kreuzbandrisse von Jan Höngen, Philip Wesner und Florian Diehl – hatte ich im Herbst Sorge, dass wir bis zur Weihnachtspause gegenüber der Konkurrenz arg in Rückstand geraten könnten. Dann aber ist das Gegenteil eingetreten. Man kann nur anerkennen, wie sich die Spieler aus der zweiten Reihe – Marvin Commodore, Naji Assaker und Marius Wagner – integrierten und engagierten. Insofern überraschte es mich, dass wir so gut positioniert in die Winterpause gehen konnten. Wir waren zwar nicht Tabellenführer, hatten aber auch Spiele weniger. Mit diesen Punkten im Hinterkopf sah es zum Jahreswechsel dann ganz gut aus.

Was beeindruckte Sie an dieser ablaufenden Saison am meisten?

Die Mannschaft, weil sie einen ungeheuren Teamgeist entwickelte. Es bestätigte sich einmal mehr, dass man nicht die besten elf Fußballer braucht, sondern die beste Elf.

Sie sind schon ewig im Fußballgeschäft, können es beurteilen: Hat das Niveau in der Breite nachgelassen?

Ja. Die Qualität im Fußball in der Fläche lässt in der Breite nach. Das hat meines Erachtens zwei Hauptgründe: Erstens, weil immer mehr ehrgeizige Eltern in ihren Kindern künftige Profis sehen. Sie treiben hohen Aufwand, um ihre Kleinen bei namhaften Vereinen wie Mainz 05 oder in Kaiserslautern unterzubringen, statt sie vor der Haustür beim örtlichen Verein Fußball spielen zu lassen. Und zweitens ist das Freizeitangebot heute viel größer. Der Fußball ist nicht mehr alleine auf der Welt.

Ist es für RWO Alzey damit in den vergangenen Jahren auch schwieriger geworden, qualifiziertes Personal für die Landesliga, beziehungsweise nun für die Verbandsliga, zu finden?

Also mit der Qualifikation für die Verbandsliga ist es einfacher geworden. Die Verbandsliga als höchste Spielklasse des Verbands wird als Schaufenster wahrgenommen. Von den aufstrebenden Spielern, die sich für höherklassige Aufgaben empfehlen wollen. Und von den höherklassigen Vereinen, die ein Auge auf die Verbandsliga haben, um möglicherweise interessante Spieler zu entdecken. Insofern tut man sich als Verbandsligist leichter, qualifizierte Fußballer an sich zu binden.

Was versprechen Sie sich von der Verbandsliga kommende Runde?

Hoffentlich, dass wir am Wartberg einen höheren Zuschauerzuspruch haben werden. Da stehen mehrere Derbies an, die durchaus Publikumsmagnete sein können. Ich denke an die Spiele gegen Alemannia Waldalgesheim, Eintracht Bad Kreuznach, ASV Winnweiler oder Hassia Bingen. Möglicherweise kommt noch Wormatia Worms II dazu, wenn sie über die Aufstiegsspiele noch den Absprung schaffen. Das betrachte ich aber nicht als Derby ...

Welche Rolle wird RWO Alzey in der Verbandsliga spielen?

Wir sollten einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können. Wir werden die Mannschaft, die Landesliga-Meister wurde, weitgehend mit in die Verbandsliga nehmen und haben den Kader punktuell mit starken Spielern ergänzt.

Das Interview führte Claus Rosenberg



Zur Person

Hans-Karl Schäfer (67) ist mit RWO Alzey großgeworden- Er ist dem Verein nicht nur sehr eng verbunden, sondern hat dort auch schon viele Positionen innegehabt. Unter anderem engagierte er sich mehrfach als Trainer am Wartberg. In dieser Funktion führte er RWO Alzey bis in die Oberliga.

Zwischenzeitlich stand er auch beim VfR Grünstadt und beim TSV Gau-Odernheim in der Verantwortung.

Die Sportliche Leitung bei RWO Alzey hat er vor drei Jahren übernommen. Seitdem trug er dazu bei, dass der Verein den drohenden Abstieg in die Bezirksliga vermied und nun mit der Rückkehr in die Verbandsliga einen seiner größten Erfolge der Vereinsgeschichte feierte.

Aufrufe: 013.5.2017, 20:00 Uhr
Claus RosenbergAutor