Der Jahrmarktssieg

Gästecoach Tino Häuser musste mit seinem Team nun schon die zweite Enttäuschung verkraften, die seiner Meinung nach aber auch direkt mit der ersten zu tun hatte: „Wir haben es nicht geschafft, die Packung von letzter Woche aus den Köpfen zu bekommen“, sagte der Hackenheimer. Will heißen: „Wir haben zu viele Fehler gemacht und verdient das Spiel verloren.“ Sein Gegenüber Patrick Krick konnte beim zweiten Auftritt diesmal auch mit dem Ergebnis zufrieden sein: „Nach dem 1:1 waren wir richtig im Spiel und auch in der zweiten Halbzeit dominant. Wir hatten gute Ballstaffetten, auch wenn es final nicht immer gepasst hat.“ Auch Krick empfand das Resultat als „verdient“.

Von Beginn an hatten beide Teams ordentlich Dampf auf dem Kessel. Vor etwas mehr als 200 Zuschauern hatten die Hausherren einen Offensivgang mehr eingelegt als noch vor einer Woche in Morlautern (0:2). Niklas Schneider und Philipp Skiba als Doppelspitze brachten die RWO-Hintermannschaft ein ums andere Mal ins Schwimmen, Keeper André Maurer bekam mehr zu tun, als ihm lieb war. So hatten schon nach zwei Minuten im Anschluss an eine Ecke von Neuzugang Thiemo Stavridis in der spektakulärsten Aktion der ersten Halbzeit gleich vier Bad Kreuznacher im Alzeyer Strafraum die Chance zur Führung, letztlich flog ein Fallrückzieher von Michael Gilles aber am Tor vorbei.

In der Folge entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die SG Eintracht, bei der für Levi Mukamba, Beytullah Kurtoglu und Glody Kuba gegen Alzey Henrik Sperling, Pascal Missal und Stavridis ins Team gerückt waren. Das neue Personal und die 4-4-2-Formation sorgten für deutlich mehr SGE-Präsenz im gegnerischen Strafraum. Etwas überraschend ging dann allerdings der Gast in Führung: Am Ende des ersten vernünftigen RWO-Angriffs, der über Vllaznim Dautaj und Maurice Fischer allerdings auch schnell und direkt gespielt war, stand das lange Bein von Ex-Eintrachtler Yannik Wex. Pascal Missal kam nicht mehr richtig zum Tatort, beide teilten sich schließlich den ersten Treffer.

Doch die Eintracht war nicht geschockt, behielt ihre mutige Spielweise bei und wurde belohnt: Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff sorgte Philipp Skiba im Stile eines echten Strafraumstürmers für den verdienten Ausgleich.

Und es kam noch besser für die Kreuznacher. Nach Wiederanpfiff bestätigte Offensiv-Rackerer Schneider eine alte Fußballer-Weisheit: Wenn Du nicht weißt wohin mit dem Ball, schieß ihn einfach ins Tor. Gesagt, getan – von der Strafraumgrenze schlug der Ball unhaltbar im Winkel ein (54.). Zu diesem Zeitpunkt ging das Ergebnis in Ordnung. Und es hatte bis zum Ende Bestand, sorgte für Jahrmarktsstimmung gegenüber von Riesenrad und Autoskooter – zumindest bei der Eintracht.

• Eintracht Kreuznach: Pies – Missal, Beltz, Pflüger, Flühr – Sperling, Gilles (84- Gilles), Darcan, Stavridis – Skiba (87. Mukamba), Schneider (72. Paulus).
• RWO Alzey: Maurer – Unckrich, Reißmann, Haber, Ghoul (72. Dzaferi), Boos, Müller, Fischer, Weingärtner, Wex, Dautaj (58. Mohr).
• Tore: 0:1 Wex (33.), 1:1 Skiba (43.), 2:1 Schneider (58.).
• Schiedsrichter: Marvin Schmidt (Rodenbach).
• Zuschauer: 220.