2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
32 Minuten lang im Duell: Alzeys Angreifer Vllaznim Dautaj (rechts) und Ludwigshafens Keeper Max Mohr.	Foto:  photoagenten/Axel Schmitz
32 Minuten lang im Duell: Alzeys Angreifer Vllaznim Dautaj (rechts) und Ludwigshafens Keeper Max Mohr. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Dautaj verletzt ausgeschieden

RWO schlägt Ludwigshafener SC 3:1 / Manuel Helmlinger sorgt zum Schluss für die Tore

Alzey. Samstag, Heimspiel und RWO Alzey – das passt. Auch der abstiegsbedrohte Ludwigshafener SC konnte die kleine Alzeyer Serie nicht stoppen, zum sechsten Mal in Serie siegte RWO in einer Samstagsbegegnung am heimischen Wartberg. Vor 100 Zuschauern war dies aber auch dem spielenden Co-Trainer Manuel Helmlinger zu verdanken. Der 30-Jährige traf sozusagen dann, als keiner mehr damit rechnete und entschied die Partie mit einem Doppelschlag (83./85.).

Dabei hätte Helmlinger beim 3:1 über die Ludwigshafener eigentlich gar nicht auflaufen sollen. „Ich hätte ihn nicht gebracht“, äußerte Trainer Tino Häuser, der seinen angeschlagenen Angreifer schonen wollte. Die Rechnung machte er aber ohne den Gast. Nach einem Tritt gegen Stürmer Vllaznim Dautaj (6.) – für Häuser ein ungeahndetes Foul im Strafraum – wurde der Coach zu einem Wechsel gezwungen. Danach war schnell klar, dass der in der Folge humpelnde Alzeyer Torjäger die Partie nicht durchspielen wird. Doch, weil der 28-Jährige auf die Zähne biss, verzögerte sich der Wechsel etwas. Erst in der 32. Minute erfolgte letztenendes der Tausch von Dautaj und Helmlinger. In der Zwischenzeit leistete der ausgewechselte Stürmer noch seinen Beitrag zu einem erfolgreichen Spiel. Nach mustergültiger Vorarbeit von Christian Hahn schob er den Ball ins leere Tor ein (10.). Wenig später verpasste Dautaj allerdings die Vorentscheidung. Der Versuch, einen Elfmeter in Manier seines Keepers Jens Maaß zu schießen, scheiterte. Mit Brachialgewalt jagte Dautaj den Ball mittig über den Kasten (19.). Auf den Punkt zeigte Schiedsrichter Marvin Schmidt, nachdem LSC-Fußballer Dominik Jolic den Stürmer mit einem Kontakt legte.

Bis zum verschossenen Strafstoß war Häuser auch noch voll des Lobes für den Auftritt seiner Spieler. „Wir haben super angefangen“, erklärte er im Nachgang der Partie. Jedoch erkannte er sein Team danach nicht mehr wieder. „Ich habe gedacht, ich habe keine Mannschaft mehr auf dem Platz.“

Dautaj verschießt Elfer, Gegner bekommt Aufwind

Die Folge war der Ausgleich durch ein Kopfballtor von Prince Jubin (21.) – entstanden nach einem Eckball. „Da verteidigen wir nicht gut. Daran müssen wir arbeiten“, analysierte Kapitän Kevin Boos. Beinahe wäre dem Gast durch eine Ecke auch die Führung geglückt. Jedoch ging der Schuss von Giacomo Termine (38.) vorbei. In Hälfte zwei holte RWO-Verteidiger Maurice Fischer einen Kopfball von Julien Jubin von der Linie (53.).

Und gegen Ende der Partie folgte dann der große Auftritt von Helmlinger. „Er ist ein Zocker“, lobte Häuser seinen Co-Trainer. „Als Joker ist er fast noch wertvoller und steht immer da, wo ein Stürmer stehen muss“, äußerte Boos, der das 2:1 mit einem langen Ball vorbereitete. Nach einem Abstimmungsfehler in der LSC-Hintermannschaft köpfte Helmlinger zur Führung. Im Anschluss versenkte er nach einem Sprint über das halbe Feld zum 3:1.

Nichtsdestotrotz zeigten sich die Zuschauer wenig erheitert über das Spiel. „Schwach, ganz schwach“, „armselig“, waren nur zwei Beschreibungen, die während der Partie den Hausherren galten. Boos wünscht sich in diesem Zusammenhang manchmal „mehr Vertrauen in uns.“ Häuser mahnt, den Realismus nicht zu verlieren. „Wir sind Aufsteiger und können nicht jeden Gegner vom Wartberg schießen.“ Gegen starke Ludwigshafener, deren Tabellenplatz trügt, zählte letztlich nur der Dreier. „Das waren drei Punkte gegen den Abstieg“, so Boos. Nicht mehr und nicht weniger.

RWO Alzey: Maaß – Fischer, Raab, Boos, Unckrich – Hahn, Bullinger, Schumann, Weingärtner (67. Nassery), Dzaferi – Dautaj (32. Helmlinger).



Aufrufe: 029.10.2017, 17:00 Uhr
Nico BrunettiAutor