2024-04-23T13:35:06.289Z

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Ein Bild als Symbol für eine komplette Halbserie: RWO-Keeper Jens Maaß (rechts) und Mittelfeldmotor Tom Erhardt (rechts) haben im Pokalsspiel gegen den Waldalgesheimer David Stipp nach Nachsehen. 	Foto:
Ein Bild als Symbol für eine komplette Halbserie: RWO-Keeper Jens Maaß (rechts) und Mittelfeldmotor Tom Erhardt (rechts) haben im Pokalsspiel gegen den Waldalgesheimer David Stipp nach Nachsehen. Foto:

Am Boden, statt auf der Höhe

Nach verpasstem Aufstieg herrscht am Wartberg in der Vorrunde weitgehend Tristesse

Alzey. Nein, als überragendes Jahr wird 2015 nicht in die Analen der SG RWO Alzey eingehen. Dabei hatte es zu Jahresbeginn doch noch so vielversprechend ausgesehen. Mit zwei Spielen Rückstand kam der Fußball-Landesligist aus der Winterpause, rechnerisch war der zweite Tabellenplatz und damit das Erreichen der Aufstiegsspiele zur Verbandsliga durchaus im Bereich des Möglichen. Doch dann kam im Frühjahr schon ein Vorbote dessen, was das Team von Trainer Sascha Winsi in der folgenden Saison fast bis zum Exzess betrieb: Es wurden zwar die Spiele gegen Mannschaften auf Augenhöhe gewonnen, das 4:2 gegen den späteren Vizemeister Wormatia Worms II oder auch das Unentschieden gegen den souveränen Meister Hassia Bingen sind passende Belege dafür. Gleichzeitig gelang es den Spielern um Top-Torjäger Vllaznim Dautaj aber oft nicht, sich gegen Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen so richtig reinzuhängen. Die Folge: Mit acht Punkten Distanz auf die Wormatia wurde der zweite Tabellenplatz weit verfehlt, Leistungsträger wie Andy Schröder (Bingen) oder Lukasz Dreger (TuS Biebelnheim) suchten sich andere Herausforderungen.

Alles hat so gut begonnen

In den ersten Spielen der neuen Saison schien es, als würde die neuformierte Mannschaft gut funktionieren. Einer ordentlichen Vorbereitung folgte ein Saisonstart mit zwei Siegen und einem Unentschieden, alles schien im Lot. Doch Trainer Sascha Winsi spürte bereits beim 4:1-Sieg in Bretzenheim dass die Mannschaft nicht so funktionierte, wie er sich das vorstellte. ,,Ich habe den Jungs gesagt, dass das ein ganz glückliches Ding war und dass wir so nicht weitermachen können", erinnert sich Winsi. Was folgte, war eine beispiellose Verletzungsserie, die die katastrophale Vorrunde alleine allerdings nicht erklärt. Sicher sind ein Kevin Boos, Philipp Hornung, auch ein Marcel Schumann sowie die vielen anderen zeitweise verletzten oder verhinderten Leistungsträger schwer zu ersetzen. Und dass Winsi selbst in einigen Partien einsprang, oder zumindest als Ersatzspieler im Aufgebot stand, spiegelt die Personalsituation bei den Rot-Weißen wider. Doch noch mehr waren es die individuellen Fehler, die mit jeder Niederlage mehr am Selbstvertrauen der Mannschaft nagte.

Fehler vorne wie hinten

Der typische Spielfilm eines RWO-Spiels hatte (fast) immer die Dramaturgie, dass sich das Team in den ersten 30 Minuten viele Chancen erspielte, von diesen viel zu wenige nutzte und schließlich durch Fehler in der Rückwärtsbewegung dumme Gegentore erhielt. Ein Strudel, aus dem sich die Mannschaft den kompletten Herbst nicht befreien konnte. Der Stuhl von Trainer Winsi geriet trotzdem nicht ins Wanken, ,,ich sehe derzeit keinen, der es besser machen würde", meinte der RWO-Vorsitzende Steffen Jung auf dem Höhepunkt der Verletzungsmisere. Und auch der Sportliche Leiter Hans-Karl Schäfer vertraut seinem Coach weiter.

Der hat die Lehren aus der schwachen Hinrunde gezogen, will seine Spieler wieder dazu bringen, geil auf ein Zu-Null-Spiel zu sein und die Verteidigung des eigenen Tores als die wichtigste Sache im Fußball zu begreifen. Und er will die Mannschaft so schnell wie möglich aus den Tabellenkeller herausbringen. Denn eines hatte sich in Alzey zu Beginn des Jahres vorstellen können: Dass man am Ende des Jahres auf einem Abstiegsplatz steht. Nicht in der Verbands-, sondern in der Landesliga.



Aufrufe: 030.12.2015, 22:45 Uhr
Carsten DietelAutor