2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
– Foto: Alfred Weinandy

Von "Ruuuudi" und anderen interessanten Personalien

Der Bezirksliga-Sommercheck, Teil I: Mit der Mosella Schweich, dem SV Konz, der SG Saartal Schoden, dem SV Leiwen-Köwerich und der SG Ruwertal

Von Langeweile dürfte in der neuen Saison der Fußball-Bezirksliga kaum die Rede sein. Das Gros der Trainer räumt den Vorjahres-Schwergewichten aus Schweich und Bitburg die besten Titelchancen ein. Pikante Würze ist von den Aufsteigern zu erwarten, allen voran Moselaufsteiger Rot-Weiss Wittlich wurde zum Geheimfavoriten erkoren. Und mit Konz kehrt ein alter Bekannter in die Liga zurück. Auch der dritte Aufsteiger Bettingen kennt die Spielklasse. Interessante Personalien wie die Leiwener Trainer-Verpflichtung von Rudi Thömmes und einige spektakuläre Spielertransfers heizen die Vorfreude an. Was läuft in den Vereinen? Hier gibt’s Teil eins unseres Bezi-Checks.

TuS Mosella Schweich

„Das Ziel muss sein, schnellstmöglich den Weg zurück in die Rheinlandliga zu schaffen“, lautet das Credo des Clubs, bei dem auch im fünften Jahr in Folge Trainer Jochen Weber verantwortlich zeichnet.

Die Erwartungen: „Wir wollen unter den ersten fünf in der Tabelle mitspielen. Wir haben gute, junge Spieler. Rot-Weiss Wittlich und Bitburg sind sicherlich die Favoriten, einige Clubs haben Spieler in ihren Reihen, die schon in der dritten Liga gespielt haben. Wenn wir oben mithalten wollen, muss alles passen“, sagt Weber.

Die Stärken: „Wir achten auf gute Mentalität und darauf, ob Spieler zu uns passen. Das garantiert einen breiten und homogenen Kader. Im Trainingslager hat sich der gute Charakter der Mannschaft bestätigt“, freut sich der Coach.

Die Mannschaft: „Wir haben wieder fünf Junioren in den Kader integriert. Max Schemer (Morbach) und Markus Oltmanns (zweite Mannschaft) stehen nicht mehr zur Verfügung. Wir müssen erst sondieren, welches Potenzial die jungen Leute aus der A-Jugend mitbringen und ob sie ihr Leistungsniveau abrufen können. Auf die Säulen im Team ist aber Verlass“, erläutert der Übungsleiter.

Das Spielsystem: „Wir wollen Fußball ,spielen’, nicht nur kämpfen. Das heißt viel Ballbesitz. Taktisch bevorzugen wir die Viererkette, eventuell auch eine Dreierkette“, verrät Weber.

SG Ruwertal

Die Mannschaft von Trainer Jan Stoffels, der an der Ruwer sein neuntes Traineramt beginnt und damit zu den dienstältesten Coaches in der Liga zählt, imponierte in der vergangenen Saison mit der beeindruckenden Serie von 20 ungeschlagenen Spielen in Folge. Die Ausbildung eigener Jugendspieler steht im Ruwertal nach wie vor hoch im Kurs, dies erklärt auch die geringe Aktivität auf dem Transfermarkt im Sommer.

Die Erwartungen: „Im Mannschaftsverbund müssen wir unser Angriffsverhalten verbessern“, sagt Stoffels.

Die Stärken: „Die mannschaftliche Geschlossenheit zählt zu den Stärken des Teams“, sagt Stoffels.

Die Mannschaft: „Wir haben einen Kader von 23 Spielern, wobei wir zurzeit noch drei Langzeitverletzte haben. Wir hoffen aber, dass diese Spieler bald in den Kader zurückkehren“, berichtet der Trainer.

Das Spielsystem: „Unser Spielsystem wird von den verschiedenen Spielbedingungen und Gegnern abhängig sein“, lässt sich Stoffels nicht in die Karten blicken.



SV Leiwen-Köwerich

Der Traditionsclub von der Mosel meldet den wohl prominentesten Zuwachs. Mit der Verpflichtung von Rudi Thömmes, einem der bekanntesten Kicker der Region und als „Pokalschreck“ im Trikot von Eintracht Trier längst ein Fußball-Idol, gelang dem Vorjahres-13. ein besonderer Coup. Neben seiner Co-Trainertätigkeit in Elversberg ist der Moselclub das zweite fußballerische Standbein des 50-Jährigen.

Die Erwartungen: „Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Trotz intensiver Sichtung neuer Spieler können wir nur einen begrenzten Kader von 13, 14 Leuten aufbieten. Axel Thomas und Kevin Lex sind derzeit noch verletzt, zudem findet ein Umbruch in der Mannschaft statt“, sagt Thömmes.

Die Stärken: „Ich arbeite erst seit drei Wochen mit dem Kader. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist gut, das bestätigen die ersten Eindrücke“, berichtet der Coach.

Die Mannschaft: „Wir haben uns beim Anwerben neuer Spieler viele Absagen eingehandelt. Es war schwer, einen Kader für die neue Saison zusammenzustellen“, seufzt Thömmes. Enttäuscht ist man in Leiwen von Mittelfeldspieler Lukas Jakobi, der sich erst vor wenigen Tagen mittels Amateurvertrag nach Mehring verabschiedet hat.

Das Spielsystem: „Sicher ist, dass wir aus der Defensive die Spiele angehen und dann reagieren. Wir werden sicherlich keinen ,Hau-Ruck’-Fußball spielen, sondern streben ein gewisses Spielniveau an“, erläutert der Trainer.



SG Saartal Schoden

Der Ex-Rheinlandligist schloss die vergangene Saison auf dem zehnten Tabellenplatz ab. Die ergiebige Quelle eigener junger Talente machte einen personellen Umbruch nicht erforderlich. Dem schmerzlichen Abgang von Offensivspieler Dominik Lorth nach Freudenburg steht der Zugewinn von Jugendspieler Tim Thielen von der JSG Moseltal Perl gegenüber. Trainer Heiko Niederweis beginnt nach seinem überzeugenden Einstand sein zweites Trainerjahr an der Saar.

Die Erwartungen: „Wir wollen eine sorgenfreie Runde spielen und schönen, erfolgreichen Fußball abliefern. Ich bin optimistisch, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können. Wermutstropfen sind die Verletzungen von Julian Paulus und Kevin Schuh“, fasst der Coach die aktuelle Lage zusammen.

Die Stärken: „Unsere Stärken liegen eindeutig in der Offensive. Wir haben technisch starke und schnelle Spieler, deshalb wollen wir unser Spiel auf deren Fähigkeiten aufbauen“, erklärt Niederweis.

Die Mannschaft: „Das Team ist jung, ehrgeizig, erfolgshungrig und auf jeden Fall eine geschlossene Einheit. Wir müssen unseren Schlendrian abstellen, bei einer Führung das Spiel noch aus der Hand zu geben“, fordert der Coach.

Das Spielsystem: „Wir werden versuchen, unser Spiel selbst zu bestimmen und den Gegner von unserem Tor fernzuhalten. Dreh- und Angelpunkt ist Lucas Jakob in der Mitte, der den Rhythmus vorgibt, und unser Abwehrchef Fabian Müller, die mit den beiden Ältesten im Team Lukas Kramp und Niki Jakob gute Vorbilder für die jungen Leute sind“, erklärt Niederweis die Hierarchie im Team.



SV Konz

Nach seinen Abstechern in die luxemburgische Ehrenpromotion nach Mertert-Wasserbillig und dem Gastspiel im Saartal ist der Konzer Thomas Berens zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Mit dem SV Konz feierte der 42-Jährige in der Vorsaison in der A-Liga Trier-Saarburg die Meisterschaft.

Die Erwartungen: „Der Verein befindet sich im Umbruch. Die Mannschaft muss ein neues Gesicht bekommen, dabei setzen wir verstärkt auf junge Spieler zwischen 19 und 21 Jahre. Ziel ist es, schnellstmöglich den Klassenerhalt zu schaffen, vielleicht liegt uns die neue Liga mehr als die A-Klasse“, hofft der Coach.

Die Stärken: „Unsere Stärke liegt im Kollektiv; wir haben mit einem dünnen Kader die Meisterschaft errungen. Der komplette Spielerkreis ist bis auf wenige Ausnahmen zusammengeblieben. Im Kollektiv ist unser Optimismus begründet, wir haben aber auch gute Einzelspieler“, sagt Berens.

Die Mannschaft: „Es gibt ein gutes Gefüge in der Altersstruktur. Einige Spieler sind Ende 20, der älteste Spieler Stefan Becker ist 31 Jahre alt. Die Struktur ist gut, wir müssen unseren Aderlass in der Defensive überwinden. Wir hoffen, dass Pascal Güth nach seiner Verletzung schnell wieder in den Kader zurückkommt“, hofft der Übungsleiter.

Das Spielsystem: „Wir werden wohl mit einer Dreierkette in einem 3-4-3-System spielen, aber unsere Spielweise jeweils auf den Gegner abstimmen“, legt der Trainer Wert auf Flexibilität.

Aufrufe: 02.8.2019, 13:39 Uhr
Josef WeirichAutor