2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Immer wieder Dienstags-die Interview-Reihe Teil V

Heute mit Christian Endl, Präsident der SG Preming

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Die Winterpause geht gottseidank langsam zu Ende. Der Fussball tritt wieder in den Vordergrund. Testspiele auf schwer bespielbaren Hartplätzen sind im Moment die einzige Möglichkeit, in Bewegung zu bleiben. Auch die Interview-Reihe IMMER WIEDER DIENSTAGS beginnt wieder mit dem Alltag. Als Nummer Fünf in dieser Reihe bekommen Sie Einblicke in das Gefühlsleben des Präsidenten der SG Preming, Christian Endl. Dieser stand dem Verantwortlichen der A-Klase Passau auf FuPa,Bernhard Enzesberger Rede und Antwort.

Ihr habt vor dieser Saison einen grossen Schnitt gemacht. Zwei Leistungsträger (Daniel Schneider u. Markus Krenn) haben mit Ex-Trainer Josef Geier dem Verein den Rücken gekehrt. Damit war man gezwungen, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Ist der Versuch gescheitert ?

Die Spielerwechsel taten sicher weh, da auch noch Christian Urmann nach Nammering abgewandert ist. Hinzu kam noch, dass von den verbliebenen Leistungsträgern einige Langzeitverletzte dabei waren und wir sehr froh waren, dass uns die jungen Kicker teilweise aus der A-Jugend ausgeholfen haben. Den eigenen Nachwuchs im Herrenbereich zu integrieren ist und bleibt unser langfristiges Ziel, kam aber trotzdem etwas überraschend schnell für uns. Was soll man sagen - ob der Versuch gescheitert ist - wir haben uns auch nicht allzu viel erhoffen können. Es musste improvisiert werden, um die Erste und die Zweite stellen zu können.

Im Dunstkreis der höherklassigen Vereine im Umfeld und den FC Tittling und SV Neukirchen v.W. vor der Haustüre ist es nicht einfach, als sog. kleiner Verein ein Talent zu halten. Mit welchen Pfunden könnt Ihr aufwarten, damit sich so ein Talent nicht für einen Wechsel entscheidet ?

Wirkliche Talente zu halten ist nicht im Sinne des Fussballs. Die müssen gefördert werden. Einige SGler spielen auswärts, wie z.B. Andi Huber in Burghausen, Daniel Stadler in Vilshofen, Manuel Ebner in Hutthurm und und ... Zusammengehörigkeit und Kameradschaft wird bei unserer Jugendabteilung groß geschrieben. Die sportliche Leistung muss im oberen Jugendbereich sicher noch verbessert werden. Wir versuchen für unsere Verhältnisse ausgeglichene Spieler zu formen, welche zusammen mit gleichwertigen Leistungen eine starke Mannschaft bilden und dadurch wir uns selber stärken.

Was besonders auffällt, wenn man den Jugendbereich genauer unter die Lupe nimmt, seid Ihr in den Klassen F-,E-,D- Jugend sehr stark. C-Junioren bis A-Junioren werden dann eindeutig schwächer. Woran liegts ?

Die F- und E-Teams tun sich heuer hart, weil die Buben und Mädchen noch sehr klein sind. Aushängeschild ist sicher die D-1 neben einer gut mitspielenden D-2-Kleinfeldmannschaft. Im C-Bereich gabs mit Franziska Höllriegl und Felix Zinke einen Aderlass zum 1.FC Passau. Dieser Wechsel in Verbindung mit Talentförderung kann auch vertreten werden. Die Mannschaft spielte auch etwas unglücklich und ist aber nicht so schwach, wie es der Tabellenrang aussagt. Die A-Jugend hats in den letzten beiden Spielen vor der Winterpause vermasselt, sonst wäre man unter den ersten 4 Teams dabei. Dieses Team besteht großteils aus jüngeren B-Junioren und jüngeren A-Junioren. Nur wenige sind älterer A-Jugend-Jahrgang. Doppelbestastung im Herrenbereich spielt sicher auch mit rein.

Bis vor einiger Zeit gabs ja im Jugendbereich mit dem FC Tittling eine JFG Dreiburgenland. Damit wollte man alle Nachwuchs-Mannschaften von der F- bis zur A-Jugend besetzen. Warum wurde dies wieder beendet ? JFG - Fuch oder Segen ?

Dieses Thema möchte ich nicht wieder aufkochen lassen. Nach Rücksprache mit einigen BFV-Verantwortlichen auf niederbayrischer Ebene funktionieren nur sehr, sehr wenige JFG-Vereine richtig. Im Idealfall sollen 8 Vereine Ihre zwei besten Spieler je Team in die JFG-Mannschaft geben und nebenbei Ihre eigenen und altersgleichen Jugendmannschaften weiterführen. Dies funktioniert in unserer Region meistens gar nicht. Es ist einfach der normale, richtige und gesunde Selbsterhaltungstrieb jedes Fussbal-Vereins seine eigenen Mannschaften zu stellen.

Sprechen wir über die Ziele, die ein Präsident eines kleinen Vereins natürlich hat. Was gilt es zu verwirklichen, ob in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und sportlicher Sicht ?

Auch als 1.Vorsitzender im 14.Jahr hab ich weiter Ziele, die ich mir, der Vorstandschaft, den aktiven Spielern und allen Mitgliedern wie folgt nennen möchte.

Sportlich :

- alle Jugendmannschaften stellen zu können und Erfolg zu haben.

- mit Trainer Christian Grünberger für die neue Saison eine schlagkräftige Erste Mannschaft zu formen, die um den Aufstieg mitspielen kann.Langfristig wollen wir wieder in die Kreisklasse.

- die zweite Mannschaft mit jungen Spielern verstärken und wieder an alte Erfolge, wie z.B. die Meisterschaften den letzten Jahren anknüpfen.

- die Mädchen-Damen-Mannschaft der SG weiter fördern.

- Im Sommer 2010 bauen wir ein Fussball-Kleinspielfeld an der bestehenden Sportanlage.

Wirtschaftlich :

- das Geschaffene zu erhalten und weiter auszubauen

- keine Schulden zu machen

- A Bisserl a Plus am Konto genügt - es muss rundum gehen

Gesellschaftlich :

- Das traditionelle Bergfest der IG Preming weiter zu fördern

- Ausflüge aller Art angefangen von den F-Spielern bis zur alten Generation

- Kontakt pflegen bei Erkrankung und Geburtstagen von Mitgliedern

- Einkehr bzw. Treff nach jedem Spiel - offenes Ohr haben

- Teilnahme an Veranstaltungen von benachbarten und befreundeten Vereinen

Du warst viele Jahre auch selbst aktiver Schiedsrichter. Wie ist deine Meinung zur Schiedsrichterzunft im Allgemeinen und speziell hier im Fussball-Kreis Passau ?

Auf unsere Spitzenschiedsrichter kann die SR-Gruppe Passau und wir Vereine natürlich auch, sichtlich stolz sein. Erfreulich ist auch, dass sehr viele ganz junge Schiris vorhanden sind und gute Leistungen abgeben. SR vom sog.Mittelalter (35 bis 50 Jahre) für die A- und Kreisklassen sind mir zu wenig. Vielleicht könnte man manch gutem Referee über 60 Jahre doch noch eine erste Mannschaft geben - in meinen Augen nicht ganz glücklich. Man sollte auch dem SR mal einen Fehler verzeihen können - hier muss ich mich auch an der eigenen Nase packen.

Wie läuft aus deiner Sicht die bisherige Runde und wie beurteilst du die Leistungsstärke der einzelnen Mannschaft. Natürlich darf die obligatorische Frage nicht fehlen. Wer wird Meister der A-Passau, wer geht in die Relegation als Tabellen-Zweiter und wo landet deine SG Preming ?

Kellberg wird sich den Titel holen und Kirchberg v.W. steigt über die Relegation noch auf. Thyrnau, Obernzell-Erlau und Fürstenstein werden sich die Plätze 3-5 unter sich ausmachen. Patriching, Schalding, Batavia und der VfB Passau werden noch für die ein oder andere Überraschung sorgen und die vorderen Mannschaften kitzeln. Die Reserven aus Salzweg und Ruderting sind schwierig einzuschätzen, je nach Abstellungen für die Erste. Tiefenbach II will die rote Laterne an Preming abgeben. Die Preminger holen aber noch den ein oder anderen Punkt, werden sich aber zähneknirschend mit Platz 12 abfinden müssen.

Ich bedanke mich auch bei dir und FuPa, dass Ihr eine tolle Arbeit macht.

Bernhard Enzesberger bedankt sich im Namen der treuen Leser-Gemeinde der A-Klasse Passau bei Christian Endl, für das ausführliche Interview und wünscht seiner SG Preming für die Zukunft alles Gute.

Am Dienstag in zwei Wochen, 6.April gehts weiter mit der Reihe. Dann lesen sie von, mit und über den Aktiven des FC Schalding und gleichzeitig Manager des Kult-Stammtisches, GC Jagdtrost, Manuel Scheungraber.

Aufrufe: 023.3.2010, 21:13 Uhr
Bernhard EnzesbergerAutor