2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Dreifachtorschütze: David Storz. | Archivfoto: Matthias Konzok
Dreifachtorschütze: David Storz. | Archivfoto: Matthias Konzok

David Storz glänzt als Torjäger

SG Wasser-Kollmarsreute baut Tabellenführung aus +++ Munzingen feiert Kantersieg +++ Freiamt-Ottoschwanden nimmt Revanche

Verlinkte Inhalte

Für gewöhlich sind Stürmer für die Torejagd zuständig und Abwehrspieler für eben das verhindern dieser. Doch am Wochenende war es bei der SG Prechtal/Oberprechtal andersrum. Ein Verteidiger zeichnete sich als Torjäger aus.

Wasser baut die Tabellenführung aus
Die SG Wasser-Kollmarsreute hat mit einem verdienten 4:2-Erfolg über den FC Teningen die Tabellenführung ausgebaut – auch weil sich die Verfolger Kirchzarten und Heimbach die Punkte teilten (1:1). Ex-Landesligist Teningen präsentierte sich zunächst in Angriffslaune und hatte einige Chancen durch Standards. In der achten Minute etwa schraubte sich Mesut Bulut nach einem Eckstoß von Hanno Förtner in die Höhe und köpfte den Ball nur knapp neben das SG-Gehäuse. Kurz darauf erfuhr Wasser-Kollmarsreute eine große Schwächung, als Michael Junker sich eine Verletzung zuzog (11.). Noch schlimmer sollte es später Jens Bohnenberger erwischen, der mit verdrehtem Knie ausgewechselt werden musste (54.). „Zwei elementare Verletzungen, die uns zurückgeworfen haben“, sagte Thomas Reger. „Beeindruckend, wie die Mannschaft damit umgegangen ist: Sie ist noch enger zusammengerückt, hat Charakter gezeigt und den Gegner am Ende niedergerungen.“ Ein Kompliment sprach der SG-Trainer den Gästen auf, die er nicht in einer so offensiven Ausrichtung erwartet hatte. Eine Einschätzung, der FCT-Spielertrainer Pascal Spöri zustimmen konnte: „Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, sondern die unglücklichere und haben uns in manchen Situationen zu dumm angestellt.“ Noel Stolp erzielte – jeweils auf Vorlage von Artjom Gordijenko – die beiden Treffer zur 2:0-Führung der SG. Ein Handspiel von Carsten Braun im Strafraum und der von Hanno Förtner verwandelte Elfmeter hielten Teningen im Spiel. Spöri bemängelte, dass Braun für seine Aktion nur die Gelbe Karte sah: „Es war eine klare Torchance, und dann ist es eben eine Rote Karte. Und dann wäre das Spiel sicher anders gelaufen.“ Gordijenko erhöhte noch vor der Pause auf 3:1. „In der zweiten Halbzeit müssen wir den Sack früher zumachen“, fand Reger. Doch die Einheimischen ließen beste Chancen ungenutzt oder scheiterten am starken Gästetorwart Daniel Dervoz. Mit einem schönen Billardtor stellte Förtner erneut den Anschluss her. Kurz vor Schluss stand Förtner erneut im Mittelpunkt, als er das 4:2 nur durch ein absichtliches Handspiel verhindern konnte. Konsequenzen waren die Rote Karte gegen Förtner und ein Strafstoß, mit dem Noel Stolp den Sieg für den Spitzenreiter sicherstellte.


Munzingen feiert Kantersieg
Allzu oft hatten die Munzinger bisher noch nicht Grund zum Jubeln. In der Heimpartie gegen Oberried feierten die Tuniberger aber einen 5:1-Erfolg. „Wir sind zwar wieder früh in Rückstand geraten, aber meine Spieler haben diesmal den Kampf angenommen, haben niemals aufgegeben, sind richtig in die Zweikämpfe gegangen“, resümierte Trainer Tobias Göbel. „Und wir haben auch richtigen Fußball gespielt, im Gegensatz zu den vorigen Spielen, wo vieles noch Stückwerk war. Und endlich haben wir auch einmal unsere Chancen verwertet!“ Munzingen hat den Anschluss an die Nichtabstiegszone hergestellt. „Nun erwarten uns noch Freiamt-Ottoschwanden und Ballrechten-Dottingen, bevor es gegen die Tabellennachbarn geht“, so Göbel. „Aber ich bin guter Dinger, dass wir mit dieser Leistung auch da etwas holen können.“


Dottingen biegt den Rückstand zum Sieg um

Der SV Ballrechten-Dottingen hat sich mit dem 2:1-Erfolg in Sasbach in der Spitzengruppe festgesetzt. Zunächst waren die Markgräfler allerdings in Rückstand geraten: Nach einem Eckstoß faustete Torwart Patric Lüdtke den Ball an einen Gegenspieler, der Abpraller landete zum 1:0 für Sasbach im Tor. „Unglücklich“ nannte Gästetrainer Andreas Bach den Rückstand. „Mit der Führung hat Sasbach gut verteidigt, aber wir hatten trotzdem unsere Chancen.“ Eine Bilderbuchaktion kurz vor dem Seitenwechsel resultierte im Ausgleich: Bei einem Angriff über die rechte Seite flankte Philipp Stoll den Ball in die Mitte, und Raphael Höfler traf mit einer Volleyabnahme in den Winkel. „In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor“, fasste Bach das Geschehen nach der Pause zusammen, räumte aber ein, dass die Kaiserstühler gelegentlich gefährliche Konter fuhren. Mit dem 2:1 habe er nicht mehr gerechnet, gestand Bach. Andreas Asal brachte über die linke Seite Fitim Fazlija in Position, der sich im Strafraum durchsetzen konnte, Abwehrspieler und Torwart umspielte und den Pfosten traf. Der gerade eine Minute zuvor eingewechselte Kevin Röcker brauchte den Ball nur noch über die Linie drücken. „Für die Sasbacher unglücklich, keine Frage, denn sie hatten für ihre Möglichkeiten ein gutes Spiel gemacht“, sagte Bach, für den der Sieg aber vollkommen in Ordnung ging.


Freiamt-Ottoschwanden nimmt Revanche

Vor Jahresfrist war die SG Freiamt-Ottoschwanden im Neuenburger Rheinwaldstadion mit 0:2 gescheitert, diesmal feierte die Mannschaft um Spielertrainer Jan Herdrich einen 1:0-Erfolg. Verdient, wie der Coach fand: „Wir waren in der ersten Halbzeit feld- und spielüberlegen“, erzählte er. Einen an Frank Grafmüller verschuldeten Strafstoß verwandelte Jochen Zimmermann in der 32. Minute zum entscheidenden Treffer. Bis zur Pause hätte Freiamt-Ottoschwanden noch nachlegen können, verpasste diese Gelegenheiten jedoch, sodass die Partie spannend blieb. Zumal Neuenburg nach dem Wechsel mehr Spielanteile hatte. „Wir haben uns tiefer positioniert und auf Konter gelauert“, erläuterte Herdrich. „Wobei wir in der einen oder anderen Situation auch Glück hatten.“ Allerdings nicht kurz vor Schluss, so seine Ansicht. Sulayman Ndoye hatte nach Ansicht der Einheimischen ein reguläres Tor erzielt – es wäre der Ausgleich gewesen –, aber Schiedsrichter Jörg Schumann hatte die Situation abgepfiffen und wegen eines vorangegangenen Foulspiels auf Freistoß für Neuenburg erkannt. „Aus meiner Sicht war der Torschütze im Abseits“, so Herdrich. „Wenn der Schiedsrichter nicht auf Freistoß entschieden hätte, hätte er Abseits geben müssen. Klar, dass die Neuenburger das anders gesehen haben!“


Abwehrspieler als Torjäger

Eigentlich ist Kapitän David Storz bei der SG Prechtal/Oberprechtal fürs Toreverhindern zuständig. Beim Gastspiel in Merzhausen hat er aber auch seine Qualitäten als Torjäger unter Beweis gestellt: Dreimal nutzte er eine Freistoßvorlage erfolgreich zum Kopfballtor. Den vierten Treffer zum 4:3-Sieg steuerte Tobias Ruf bei. „Wir hatten einen Superstart und sind früh 2:0 in Führung gegangen, aber Merzhausen hat weitergemacht und war immer gefährlich“, berichtete SG-Spielertrainer Daniel Ruf. Auch das 3:1 sorgte nicht für Ruhe, Merzhausen kam per Strafstoß wieder heran. In der 78. Minute gelang den Hexentälern der Ausgleich, doch drei Minuten später war erneut Storz am Zug. „Ein wichtiger Sieg, wobei ein Remis auch möglich gewesen wäre“, sagte Ruf. „Aber wenn man für vier Auswärtstore nicht belohnt worden wäre, hätte ich auch nicht weitergewusst.“

Aufrufe: 05.10.2015, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor