Weilbach lebt noch!

Von Beginn an lieferten sich beide Mannschaften intensive Zweikämpfe. Mit der ersten guten Möglichkeit ging Germania Weilbach nach gut zehn Minuten durch Nils Pitas in Führung. „Es war wichtig, dass wir endlich mal mit der ersten Chance in Führung gehen“, zeigte sich Germania-Trainer Thorsten Seuberth nach dem Spiel erleichtert. Nach der Führung entwickelte Weilbach ein Übergewicht und hatte durch Marc Mattern die Chance auf 2:0 zu erhöhen (15.). In der 22. Minute ließ Orlen, nach einem groben Fehler im Spielaufbau der Weilbacher, die große Chance zum Ausgleich aus. „Besonders auswärts kriegt man nicht viele Chancen. Wenn man etwas mitnehmen will, muss man die halt machen“, sagte Orlen-Coach Jürgen Menger nach dem Spiel. Stattdessen erhöhte Weilbach kurz vor der Pause durch einen Kopfballtreffer von Dennis Kollmeier auf 2:0.

Wer nach der Pause erwartet hatte, dass Orlen Druck macht und Weilbach in Verlegenheit bringt, sah sich getäuscht. Zwar entwickelte Orlen ein leichtes optisches Übergewicht, kam aber gegen die sehr gut stehende Germania kaum zu Torchancen. Im Gegenteil, Weilbach verpasste durch Pitas (70.) und zweimal Kalyoncu (83. und 93.) mehrfach die endgültige Entscheidung. Orlen-Keeper Faraz Ostad Haji hielt sein Team durch mehrere gute Paraden im Spiel. Es fiel auf, dass Orlen immer wieder bei hohen Bällen aus dem Mittelfeld in Schwierigkeiten geriet. Mit der letzten Aktion des Spiels sorgte Sebastian Mungohe überraschend für den Orlener Anschlusstreffer, der allerdings zu spät kam, um noch etwas Zählbares aus Weilbach zu entführen.

Menger wirbt um Verständnis, Seuberths Schachzug geht voll auf

Nach den starken Leistungen der letzten Wochen war es doch eher eine enttäuschende Leistung der Orlener, für die Menger aber um Verständnis warb. „Bei so einer jungen Truppe ist es normal, dass die Konstanz noch etwas fehlt“. Besonders bemerkbar machte sich bei Orlen außerdem das Fehlen von Stürmer Martin Willmann. „Willmann ist natürlich ein Typ, der vorne auch mal die Bälle hält und verteilt. Das hat heute schon etwas gefehlt“, so Menger weiter. Anstelle von Willmann rieb sich Kapitän Maurice Burkhardt in der Spitze auf und verlor so etwas von seiner Effektivität.

In Weilbach war man dagegen verständlicherweise völlig zufrieden mit dem Spiel. Besonders die Aufstellung von Marc Mattern erwies sich als echter Glücksgriff. „Die Idee, Marc Mattern aus der zweiten Mannschaft in die Sturmspitze zu beordern, ist natürlich voll aufgegangen“, freute sich Seuberth. Der Trainer verteilte aber an die gesamte Mannschaft ein Kompliment. „Man merkt momentan einfach, dass die Mannschaft will und voll mitzieht“; so Seuberth.

Der Abstiegskampf der Gruppenliga spitzt sich durch den Weilbacher Sieg also weiter zu. In den letzten Wochen fällt in den vielen direkten Duellen um den Klassenerhalt die Entscheidung, wer auch im nächsten Jahr in der Gruppenliga spielt. Unklar ist allerdings noch, wie viele Mannschaften schlussendlich aus der Gruppenliga absteigen. Eine Tatsache, die die Planungen der betreffenden Vereine nicht unbedingt erleichtert.

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