2024-04-25T08:06:26.759Z

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Spricht von seinen emotionalsten Fußballmomenten: Jan Löber von der SG Orlen 
Spricht von seinen emotionalsten Fußballmomenten: Jan Löber von der SG Orlen  – Foto: stock.adobe / Arenkov

Ups and downs – meine persönliche Achterbahnfahrt

"Meine persönliche Achterbahnfahrt" mit Jan Löber: Abräumer und Dirigent im Mittelfeld packt über seine schönsten und weniger schönen Momente im Fußball aus

Taunusstein. Der Fußball schreibt die verrücktesten Geschichten und genau deshalb lieben wir diesen Sport. Die lange Corona-Zwangspause tut weh, ist aber notwendig. Bei aller Ungewissheit, was uns in den kommenden Wochen und Monaten erwartet, wollen wir mit euch den Blick in den Rückspiegel werfen. Denn auch die vielen besonderen Erinnerungen sind es, die den Fußball für uns so besonders machen. Freundschaften werden geschlossen, Siege gefeiert und Niederlagen verarbeitet. Die größten Erfolge und Rückschläge in eurem Fußballerleben wollen wir mit unserer neuen Serie „Ups and downs – meine persönliche Achterbahnfahrt“ aufleben lassen. Denn obwohl der Blick nach vorne derzeit nicht viel Grund zu Optimismus zulässt, tragen uns Erinnerungen wie diese durch diese schwere Zeit. In der nächsten Folge unserer neuen Rubrik "Ups and Downs - Meine persönliche Achterbahnfahrt" spricht Jan Löber von der SG Orlen über seine emotionalsten Fußballmomente, Abfahrt!
Der 19-jährige Jan Löber wechselte mit zehn Jahren von seinem Heimatverein SG Orlen zum SV Wehen Wiesbaden. Dort spielte er sehr erfolgreich bis zur U16. Nach fünf Jahren im NLZ ging Löber wieder zu seinem Heimatclub, bei welchem er heute im Mittelfeld gesetzt ist.


Ups - Mein persönlich größter Erfolg: "Während meiner Zeit bei Wehen Wiesbaden war ein großes Nationen-Turnier in Brasilien ganz klar mein größter Fußballmoment. Angefangen hat das Ganze mit einer Niederlage in einem von zwei Qualifikationsturnieren. Da dachten wir schon, dass das mit Brasilien nichts wird. Unser Glück war, dass das zweite Turnier in unserem Stadion der BRITA-Arena stattfand. Dadurch bekamen wir eine Wildcard und durften beim zweiten Turnier mitspielen. Mit der Motivation, die wir durch diese zweite Chance bekommen hatten, konnten wir uns gegen alle Mannschaften durchsetzen und uns somit für Übersee qualifizieren. Als wir dort angekommen sind, waren alle erstmal von der riesigen Anlage überwältigt. Alles war gesponsert und das Hotel hatte eigene Fußballplätze. Wir haben Deutschland bei diesem Turnier repräsentiert und viele andere Nationen - wie zum Beispiel England, Frankreich, Tunesien und Argentinien - waren auch vertreten. In der Gruppenphase konnten wir uns für die K.O. Runden qualifizieren, aber im Achtelfinale sind wir dann gegen Irland rausgeflogen. Die Platzierungsspiele waren ebenfalls eines der vielen Highlights. Diese wurden alle im Maracanã ausgetragen. Wir haben gegen Brasilen um Platz 14 gespielt. Im Stadion waren ungefähr 40.000 Fans und natürlich waren alle für Brasilien. Da sich dort viele Leute keine Tickets für normale Stadionbesuche leisten konnten, kamen extrem viele Fans für unser Spiel ins Stadion, um den "Nachwuchs" von Brasilien spielen zu sehen. Wir konnten das Spiel 1:0 gewinnen und das ganze wurde später sogar auf YouTube veröffentlicht. Diese Zeit ist für mich unvergesslich!"

Downs – Meine persönlich größte Niederlage: "Als größte Niederlage würde ich mein letztes Jahr bei Wehen bezeichnen. Wenn man drei mal die Woche trainiert, sich reinhängt und sein bestes gibt, um dann das Wochenende auf der Bank zu verbringen, hat man irgendwann keine Motivation mehr. Ich denke jeder kann sich vorstellen, wie das sein muss, wenn man alles gibt, um am Ende der Woche seine Spielzeit zu bekommen, aber dann vom Trainer nicht mal für fünf Minuten eingewechselt wird. Das war eine Phase in meiner jungen Karriere, die mich echt zum nachdenken gebracht hat. Man macht sich dann viele Gedanken und zweifelt natürlich auch, weil man denkt, man ist nicht gut genug für die Mannschaft. Ich bin aber umso glücklicher, dass mein größtes Down keine schwere Verletzung oder ähnliches war. Und am Ende hat sich mit meinem Wechsel zur SG Orlen wieder vieles zum Guten gewendet."

Aufrufe: 026.2.2021, 20:00 Uhr
Michel StoyAutor