2024-03-28T15:56:44.387Z

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Aufbauende Worte nach der bitteren Pleite: Leo Swierczynski (in blau). F: Zink
Aufbauende Worte nach der bitteren Pleite: Leo Swierczynski (in blau). F: Zink

Swierczynski: "Ich bin vor allem stolz auf meine Mannschaft"

Die SG 83 muss nach der Relegationsniederlage gegen Pegnitz weiter in der Bezirksliga ran +++ Talent Aydogdu verlässt den Verein gen SpVgg Ansbach

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Der Traum vom Aufstieg in die Landesliga ist geplatzt. Nach dem 1:2 im Hinspiel verlor die SG Nürnberg auch das Relegationsrückspiel beim ASV Pegnitz mit 2:4. Traurig sein wollte der Trainer anschließend aber nicht – nur eine Sache stört ihn enorm.

Zwei Spiele, zwei Niederlagen, 3:6 Tore. Ein kurzer Blick auf die reinen Fakten genügt, um zu erklären, warum die SG Nürnberg auch im kommenden Jahr in der Bezirksliga Fußball spielen wird. Geknickt war Leo Swierczynski nach dem 2:4 beim Landesligisten ASV Pegnitz am späten Sonntagnachmittag dennoch nicht, vielmehr überwog beim Trainer der SG die Freude über eine Saison, die so kaum jemand erwartet hatte – selbst der Trainer nicht.

60 Punkte hatten sie in der Bezirksliga geholt, lediglich die SpVgg Erlangen war stärker und stieg direkt in die Landesliga auf. Als Belohnung durfte die SG in der Relegation schon einmal probieren, wie es sich so anfühlt, gegen einen Landesligisten zu spielen. Am Donnerstagabend traf Leo Meisinger dann auch schnell zum 1:0, am Ende setzte sich aber der ASV Pegnitz mit 2:1 durch.

Und auch am Sonntag ließ sich die SG keineswegs beirren, legte gut los, Sezer Ulus verwandelte nach einer Viertelstunde einen Freistoß direkt zum 0:1. „Ich glaube schon, dass wir den Gegner ein bisschen beeindruckt haben“, sagte Leo Swierczynski, dessen Mannschaft es aber danach verpasste, ein weiteres Tor zu schießen. Stattdessen glich Pegnitz’ Yannick Podgur, der schon im Hinspiel zweimal getroffen hatte, fünf Minuten später per Elfmeter aus.

Das Spiel wog anschließend hin und her wie ein Schiff im wilden Meer, ein Tor wollte der SG allerdings nicht gelingen – trotz der offensichtlichen Abwehrschwäche des Gegners. „Pegnitz hat in der Saison 74 Gegentore kassiert, aber uns fehlt eben jemand, der die Dinger eiskalt vollstreckt“, bemängelte Swierczynski. David-Rubio Suarez zeigte seinem Trainer in der 44. Minute, dass er zumindest manchmal eiskalt vollstrecken kann, mit einer 2:1-Führung ging die SG in die Kabine.

Das Spiel beruhigte sich anschließend kaum, Chancen gab es auf beiden Seiten, „es war schon ein offener Schlagabtausch“, befand der SG-Trainer, der in der 50. Minute wieder jubeln durfte, nachdem der Pegnitzer Jubel über einen Foulelfmeter verhallt war. SG-Torhüter Marcel Lenhart wollte sich kein zweites Mal vom Elfmeterpunkt bezwingen lassen und parierte Podgurs Strafstoß. Was sein Mitspieler verpasste, gelang dem Pegnitzer Mike Hofmann aber nach etwas mehr als einer Stunde: Der Verteidiger stieg nach einer Ecke am höchsten und köpfte zum Ausgleich ein. „Unser Torwart hält den Elfmeter sensationell, danach haben wir mehrere gute Chancen und kassieren dann unglücklich das 2:2“, sagte Swierczynski.

Leo Swierczynski wollte nach den dann noch folgenden beiden Gegentoren und dem zerplatzten Traum von der Landesliga aber gar nicht lange hadern, „ich bin vor allem stolz auf meine Mannschaft“, sagte er. „Ich kann meinen Jungs weder von der Einstellung noch von der Leidenschaft irgendeinen Vorwurf machen.“ Tatsächlich hatte die SG in zwei Spielen gegen einen Landesligisten gut dagegengehalten, „wir haben es geschafft, dass der Gegner Nerven zeigt und plötzlich nicht mehr so souverän spielt“, befand Swierczynski. „Es war eine ganz enge Kiste“, gab im Anschluss auch ASV-Trainer Heiko Gröger mit hörbarer Erleichterung in der Stimme zu Protokoll. „Wir kriegen kein Tor mehr — das haben wir uns in der Halbzeitpause vorgenommen. Ich bin zufrieden, bei solchen Temperaturen wie heute entscheidet die Willensstärke.“

Aydogdu nach Ansbach

Es sind diese kleinen, aber nicht minder wichtigen Erfahrungen, die die SG und ihren Trainer für die kommende Saison in der Bezirksliga bestärken. „Wir werden auch weiterhin unseren Weg gehen und versuchen, attraktiven Fußball zu spielen“, sagte Swierczynski, der aber „keine großen Experimente“ machen will. Die Mannschaft soll mit ein paar Spielern aus der eigenen Jugend verstärkt werden, ob daraus dann wieder ein potenzieller Landesligist wird, ist für ihn zunächst zweitrangig: „Wenn man sich die Etats der anderen anguckt, dass mancher Spieler aus der Regionalliga holt, da gibt es genug andere, die um den Aufstieg mitsprechen.“

Einen rasanten Aufstieg wird dagegen Enes Aydogdu aus der A–Jugend der SG erleben, der zum Bayernligisten SpVgg Ansbach wechselt. „Andere Vereine erzählen den jungen Spielern eben Märchen“, sagt Swierczynski, der erst am Samstag von dem Wechsel erfuhr – und den jungen Stürmer nur zu gerne künftig selbst trainiert hätte. Die Suche nach einem Angreifer geht also weiter, jetzt geht es aber erst einmal in den Urlaub.

Aufrufe: 029.5.2017, 10:35 Uhr
Michael Fischer (NN)Autor