Früher Profi, heute Kreisoberliga-Tormaschine

Herr Milicic, mit Diedenbergen stehen Sie aktuell auf dem vierten Tabellenplatz. Was war das Ziel vor der Saison?

Wir wollten unter die ersten fünf Mannschaften kommen, dieses Ziel haben wir erreicht. Demnach können wir mit der Saison zufrieden sein. Für den Aufstieg war es jedoch dieses Jahr noch zu früh.

Wird in der nächsten Saison der Aufstieg in Angriff genommen?

Unser Ziel wird es sein, auch in der nächsten Saison oben mitzuspielen. Wir werden einen neuen Trainer bekommen und sicherlich auch einige neue Spieler. Deshalb ist es schwierig, jetzt schon ein klares Ziel zu setzen. Wir werden sehen, wie der Vorstand und der Verein die Situation zur nächsten Saison einschätzt.

In der Liga stehen jetzt noch drei Spiele aus. Für Diedenbergen geht es um nichts mehr handfestes. Fällt es schwer, die Spannung noch hochzuhalten?

Für mich kann ich nur sagen, dass ich noch sehr viel Lust auf die letzten drei Spiele habe. Der Mannschaft geht es genauso. Wir wollen noch das Beste rausholen. Außerdem spielen wir noch gegen den Meister aus Okriftel. Das wird nochmal ein besonderes Spiel. Der FC Germania hat ein sehr starkes Team, aber wir werden in diesem Spiel nochmal alles geben. Wir wollen natürlich den Meister schlagen.

Ihre Torquote ist absolut bemerkennswert. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Ich würde sagen, dass meine Erfahrung das ausschlaggebende ist. Ich spiele schon sehr lange Fußball und habe früher längere Zeit im Profibereich gespielt. Dazu kommt eine tolle Mannschaft um mich herum.

In welchen Ligen waren Sie denn früher bereits aktiv?

In Kroatien habe ich von der ersten bis zur vierten Liga alles gespielt. Auch in Österreich habe ich zwischenzeitlich in der zweiten Liga gespielt. In Italien war ich dann nochmal in der dritten Liga aktiv. Ich war insgesamt acht bis zehn Jahre Profifußballer.

Dass Sie für Ihre Mannschaft unverzichtbar sind, ist nicht schwer zu erkennen. Woran liegt es, dass Sie in der laufenden Saison sogar für Ihre Verhältnisse oft treffen?

Ich habe in der Hinrunde 40 Tore geschossen. Das ist natürlich auch für mich was absolut besonderes. Aktuell liege ich bei 69 Treffern, das macht mich schon ein wenig stolz und die Saison ist ja noch nicht vorbei. Ich muss sagen, dass das Umfeld in Diedenbergen einfach von vorne bis hinten stimmt. Ich bin hier wirklich zufrieden und fühle mich hier sehr wohl. Ich habe super Leute und eine klasse Mannschaft um mich herum. Wenn alles so gut passt wie hier, dann spiele ich auch gut. Ich möchte mich mit meinen Toren auch einfach bei dem Verein bedanken. Ich bin noch nicht sehr lange in Deutschland und der Verein hat mir anfangs sehr geholfen und mich immer unterstützt.

Liegt Ihre Zukunft auch in Diedenbergen oder wollen Sie nochmal höherklassig spielen?

Wenn ich nochmal höherklassig spielen sollte, dann nur mit Diedenbergen. Ich habe bereits im Winter dem Verein zugesagt, dass ich bleiben werde. Wie gesagt, ich fühle mich hier sehr wohl, was soll ich dann woanders?!

Mit 38 Jahren sind Sie inzwischen in einem stolzen Fußballeralter. Jedoch spricht Ihre Torquote klar für Sie. Wie lange können Sie es sich vorstellen noch zu spielen?

Ich bin nach wie vor regelmäßig im Training und fühle mich körperlich fit. Durch meine Jahre im Profibereich wird es insbesondere an meiner Einstellung nicht scheitern. Ich möchte einfach noch solange spielen wie es möglich ist. Wenn es geht, würde ich sogar spielen bis ich 60 bin.

Können Sie sich vorstellen nach Ihrer aktiven Laufbahn als Trainer zu arbeiten?

Auf jeden Fall. In meinem Leben dreht sich schon immer alles um den Fußballsport. Ich würde sehr gerne eine Trainerlizenz erwerben, das habe ich damals in Kroatien leider nicht gemacht. Ob ich dann als Jugendtrainer oder als Trainer einer Herrenmannschaft arbeiten werde, wird sich zeigen. Ich kann mir aber beides sehr gut vorstellen.

Bereiten Sie sich besonders auf Ihre Spiele vor? Und haben Sie vielleicht sogar irgendwelche Rituale?

Rituale habe ich nicht, nein. Ich versuche mich schon am Abend vorher anständig auf das anstehende Spiel vorzubereiten, indem ich beispielsweise nicht zu spät ins Bett gehe. Am Spieltag selbst, achte ich dann auf die richtige Ernährung und versuche mich einfach auf das Spiel zu konzentrieren. Das reicht in der Regel.