2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview der Woche
Leon Walter gehört zu den erfolgreichsten Torschützen der Landesliga West. Von der Community wurde er zum Spieler der Hinrunde an der Nahe gewählt.  Foto:Ig0rZh – stock.adobe
Leon Walter gehört zu den erfolgreichsten Torschützen der Landesliga West. Von der Community wurde er zum Spieler der Hinrunde an der Nahe gewählt. Foto:Ig0rZh – stock.adobe

"Die Wahl macht mich stolz, aber es gibt wichtigere Dinge"

"Nachspielzeit" mit dem Spieler der Hinrunde an der Nahe: Leon Walter von der SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach

Nahe. In unserer Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich im lockeren Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Leon Walter. Der 21-jährige Mittelfeldspieler wurde gerade von den FuPa-Usern zum "Spieler der Hinrunde" an der Nahe gewählt. Sein Trainer Andy Baumgartner beschreibt ihn als einen selbstbewussten und zweikampfstarken Spieler, der bereit ist, für sein Team auch über 100 Prozent zu gehen. "Seine Arbeitsbereitschaft und Fitness ist außerordentlich", betont Baumgartner.

Herr Walter, mit sehenswerten 21 Treffern aus 18 Spielen sind Sie nicht nur der Toptorschütze Ihrer Mannschaft, sondern gehören auch zu den erfolgreichsten Torjägern der Liga. Verspüren Sie inzwischen einen gewissen Druck, Tore schießen zu müssen oder spielen Sie ganz unbekümmert auf?

Inwischen spüre ich tatsächlich bei mir selbst den Druck,Tore erzielen zu müssen. Ich möchte der Mannschaft natürlich helfen und wenn ich - wie vergangenes Wochenende - mal kein Tor schieße, bin ich in gewisser Weise enttäuscht. Aber dann versuche ich der Mannschaft anders zu helfen. Es hängt ja nicht alles von mir ab. Das wichtigste ist, dass die Mannschaft siegt und nicht wer die Tore erzielt.

Stand jetzt sind Sie der Spieler, der am zweithäufigsten in die Elf der Woche gewählt wurde. Dazu wurden Sie von der Community zum Spieler der Hinrunde gewählt. Was bedeutet Ihnen diese Ehrung?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht freut. Natürlich macht es einen stolz, aber es gibt wichtigere Dinge. Klar freut es mich sehr, so wertgeschätzt zu werden, ob innerhalb der Mannschaft oder auch von außenstehenden Personen. Ich fühle mich in meiner Leistung bestätigt und das ist immer schön. Aber wir haben grundsätzlich wirklich viele gute Spieler im Team und im Kollektiv, sind wir am stärksten.

Mit acht Punkten Vorsprung führt die SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach die Liga an. Weiterhin ungeschlagen. Was sind die Faktoren für den bisherigen Erfolg?

Ich glaube, dass wir für die Landesliga spielerisch eine überdurchschnittlich gute Mannschaft haben. Mit vielen technisch starken Spielern und einem super Mannschaftszusammenhalt. Gerade Letzteres ist ein entscheidender Schlüssel für unseren Erfolg. Alle Neuzugänge wurden super integriert und die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist sehr gut. Ich gehe wirklich gerne ins Training und die Spiele machen echt Spaß, weil man gute Freunde um sich hat.

Wie sehen Sie Ihr Standing in der Mannschaft, beispielsweise unter den erfahreneren Spielern?

Wir haben viele junge Spieler im Team, ich gehöre ja auch dazu. Aber alle werden voll aktzeptiert und respektiert, auch von den älteren Spielern. Ich weiß, dass ich mit meinen Toren wichtig für die Mannschaft bin, allerdings weiß ich auch, was ich an den Jungs habe. Klar habe ich mit meinen 21 Jahren vielleicht noch nicht so viel zu sagen wie andere, aber das ist ja auch normal. Ich weiß auch, dass mir jeder die gute Leistung gönnt, dass macht es natürlich für mich auch einfacher.

Im nächsten Spiel geht es gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Winnweiler. Ihr geht als der haushohe Favorit in diese Partei. Wie geht Ihr dieses Spiel an?

Gerade weil wir gegen den Tabellenletzten spielen, müssen wir besonders aufpassen. Im Unterbewusstsein unterschätzt man schnell seinen Gegner und dann kann es gefährlich werden. Wir wissen, dass wir spielerisch stärker sind. Trotzdem erwartet uns kein Selbstläufer. Gegen Mannschaften die tief stehen machen wir es uns oft nicht leicht. Doch wenn wir den Kampf annehmen, werden wir die drei Punkte einfahren.

Bevorzugen Sie eigentlich eine bestimmte Position? Beispielsweise Mittelstürmer oder Flügelstürmer?

Mittlerweile werde ich recht flexibel eingesetzt und das finde ich auch gut so. In der Jugend spielte ich noch auf den Außenbahnen im Mittelfeld und erst mit dem Sprung in die Herrenmannschaft bin ich in die Stürmerrolle reingewachsen. Je nach Auswechslung oder Personallage spiele ich da, wo ich gebraucht weerde und der Mannschaft helfen kann.

Können Sie sich an ihr bis jetzt schönstes Tor erinnern?

Ich kann mich noch gut an meine Tore im Verbandspokal-Finale in der B-Jugend erinnern. Ich war zuvor ein halbes Jahr verletzt ausgefallen und bin erst kurz zuvor wieder ins Training eingestiegen. Mein damaliger Trainer nahm mich mit den Kader und setzte mich zu Beginn erstmal auf die Bank. Im Laufe des Spiels wurde ich eingewechselt und erzielte einen Doppelpack. Wir gewannen 2:0. Es waren vielleicht nicht meine schönsten Tore, aber es ist für mich persönlich noch heute eine schöne Erinnerung.

Aufrufe: 020.3.2019, 12:00 Uhr
Jonah BastischAutor