Es war eine Szene, die Meisenheims Trainer Andy Baumgartner noch drei Tage nach der Partie beschäftigt. Für ihn stand sofort fest: "Der Ball war drin." Als er am Samstag Abend dann noch Fotos von besagter Szene zu sehen bekam, sah er sich in seiner Wahrnehmung bestätigt. "Es ist schon heftig, durch eine klare Fehlentscheidung ein Spiel zu verlieren. Wir haben Ziele mit der Mannschaft und müssen dann so einen Rückschlag hinnehmen", so Baumgartner.
Zurückhaltender beschreibt SVW-Trainer Patrick Grimes die Szene. Er stand auf Höhe der Mittellinie. "Für mich war es nicht klar zu erkennen, ob der Ball drin war." Auch sein Co-Trainer konnte nicht erkennen, ob der Ball die Linie überquert hatte. Den Schiedsrichter nimmt Grimes daher in Schutz: "Die Szene war so schnell vorbei. Meine Spieler haben direkt weitergespielt und auch der Schiedsrichter ließ die Partie laufen. Wenn man sich anschaut, welche Fehlentscheidungen in der Bundesliga getroffen werden, kann ich dem Unparteiischen keinen Vorwurf machen."
Trotz seines Ärgers über das nicht gegebene Tor, will Andy Baumgartner die Szene nicht als spielentscheidend werten. "Wir hatten noch 60 Minuten Zeit das Spiel zu gewinnen, das aber nicht geschafft." Eine Frage bleibt dennoch. "Wir spielen Verbandsliga. Der Verband spricht selbst von einer Leistungsliga. Warum ist es auf diesem Niveau nicht möglich Linienrichter einzusetzen?" Dieser hätte nach Meinung von Baumgartner für Klarheit sorgen können. Aber Baumgartner nimmt es sportlich: "Wir haken die Partie ab und blicken nach vorne." Die nächste Chance auf drei Punkte haben die Meisenheimer schon am Samstag (14 Uhr) beim Heimspiel gegen Wormatia Worms.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Wolfgang Kloos von der SG Meisenheim hielt in dieser Situation die Kamera auf das Geschehen und dokumentierte den vermeintlichen Treffer. Der Schiedsrichter stand in dieser Szene ungünstig, weshalb ihm von Seiten der SG Meisenheim kein Vorwurf gemacht wurde. Dennoch scheint der Ball auf den Bildern eher hinter als auf der Linie.