LAUTER Fußballverrückte werden im Sammelfieber sein

„Montagabend war Deadline, um die Fotos mittels Internet in die ‚Projektzentrale‘ hochzuladen“, klingt Caspar einerseits erleichtert, andererseits aber voller Vorfreude. Letzteres ist selbsterklärend, die Erleichterung ein Ausdruck dessen, was in den vergangenen Wochen geleistet worden ist, nicht nur von ihm allein: „Das geht nur mit einem klasse funktionierenden Team“, betont er.

Die Idee für ein Sticker-Album von JSG und SG Lauter kam im April: „Ich bin vor zwei Jahren Trainer der aktuellen E-Junioren geworden. Für einen Trainer und Betreuer im Nachwuchsbereich sollte es nicht mit dem Geschehen auf dem Platz getan sein. Man muss zusätzlich etwas bieten.“ Caspar war beispielsweise mit seinen Schützlingen beim Fußball-Golf in der Wetterau und gewann für sein Team eine Stadionbesichtigung mit anschließendem Besuch eines Bundesliga-Heimspiels der Frankfurter Eintracht: „Im Nachgang habe ich bewusst nach außerfußballerischen Aktivitäten gegoogelt – und bin auf ‚StickerStars‘ gestoßen.“ Der Kontakt mit dem Start-Up-Unternehmen in Berlin brachte weitere Erkenntnisse, und in dem 42-Jährigen reifte ein Plan.

Der erste Schritt war die Vorstellung der Idee im Rahmen der JSG-Trainersitzung, um vorzufühlen, wie hoch der Zuspruch sein wird. „Es ging darum, alle ins Boot zu holen – auch die Seniorenspieler, Schiedsrichter und Funktionäre“, beschreibt Caspar den nächsten Schritt, der bei SGL-Sprecher Thorsten Wolf sofort auf Begeisterung für das Projekt traf. Ein Projekt war es dann, als auch sämtliche Vorstände der involvierten Stammvereine Spvgg. HAS Heblos, TV Maar, TSV Wallenrod und TV Frischborn überaus angetan von der Idee „Grünes Licht“ gaben. „Alle waren sich sehr schnell darin einig, dass dies ein Projekt ist, das extrem identitätsstiftend sein kann. Ich hatte mich im Vorfeld beim FSV Preußen Bad Langensalza informiert, wie es dort abgelaufen war – und die waren noch immer begeistert davon. Sogar zum AH-Training hätten Spieler ihre Brotdosen mit Stickern dabei gehabt, um zu tauschen.“

Als ebenfalls nicht sonderlich hohe Hürde sollte sich auch die Suche nach einem Vorleister gestalten. „Für dieses Projekt benötigt man ja einen Supermarkt, bei dem Alben und Sticker erworben werden können. Immerhin kostet das Ganze eine vierstellige Summe“, erklärt Caspar, der auch Kathrin May vom Rewe-Markt in Lauterbach begeistern konnte und ebenfalls im Boot hatte. Nun konnte die eigentliche Arbeit beginnen.

Es war schon eine logistische Herausforderung, denn es galt über 300 Einzelpersonen und Teamfotos aufzunehmen. Dabei spielte Caspar und Co. in die Karten, dass Mitte August das große Jugendturnier in Wallenrod stattfand: „Da haben wir den Großteil der Aufnahmen machen können, denn auch die Seniorenspieler wurden zum Shooting gebeten.“ Fotografiert wurden die kommenden „StickerStars“ von Markus Spöhrer, den Timo Eheim und Matthias Glitsch unterstützten. „Üblicherweise stellt ‚StickerStars‘ einen Fotografen, aber dann hätte das komplette Shooting an einem Tag durchgezogen werden müssen“, so Caspar. Die Verantwortlichen entschlossen sich zur Eigenleistung, was den Vorteil hatte, dass das von „StickerStars“ gestellte Fotografen-Honorar in professionelles Equipment investiert werden konnte.

In „LAUTER Fußballverrückte“ finden sich aber nicht nur die aktiven Einzelpersonen und Mannschaftsfotos aller Teams von SG Lauter und JSG Lauter wieder. Neben den sechs Wappen wurden auch Aufnahmen von den Sportplätzen gemacht – aus der Luft: „Niklas Brumund hat sie mit einer Drohne aufgenommen“, berichtet Caspar. Die Sportplätze sind ebenso wie Teamfotos natürlich auf zwei Sticker aufgeteilt. Außerdem gibt es eine Kategorie „LAUTER tolle Ereignisse“.

Am Verkaufstag werden im Rewe-Markt von Kathrin May an der Lauterbacher Umgehungsstraße nicht nur Alben und Stickers verkauft. Die Verantwortlichen um Caspar haben ein großes Rahmenprogramm geplant, bei dem zwischen 10 und 14 Uhr nicht nur Essen und Trinken angeboten wird. „Wir haben ein paar tolle Attraktionen rund um den Fußball“, berichtet Caspar. In dem Zeitraum, in dem die Sticker erhältlich sind, gibt es aber nicht nur Sticker, sondern „richtiges“ Merchandising zu erwerben, wie beispielsweise Sticker einzelner Kicker auf Kaffeebechern. „Das ist schon eine clevere Idee von StickerStars“, schmunzelt Caspar.

Insgesamt zehn Wochen lang läuft der Verkauf von Sticker und Alben, exklusiv im Rewe-Markt von Kathrin May an der Lauterbacher Umgehungsstraße. Ein Päckchen mit fünf Stickern kostet 80 Cent, insgesamt sind 346 Sticker zu sammeln. Dass doppelte Sticker nicht zu vermeiden sind, liegt in der Natur der Sache – und das macht auch den Reiz aus. Denn das Sammeln ist unmittelbar mit Tauschen verbunden. „Darum haben wir es früher bei den Panini-Bildern für Bundesliga, Welt- und Europameisterschaften ja auch gemacht: In der Schule auf dem Pausenhof, nachmittags beim Bolzen, eigentlich überall“, blickt Caspar zurück. Darüber hinaus sind im Verkaufszeitraum an zwei Samstagen Tauschbörsen im Rewe-Markt geplant, bei denen möglichst viele Sammler eifrig ihre doppelten gegen fehlende und noch begehrte Sticker tauschen können. Und wenn nach den zehn Verkaufswochen immer noch Sticker fehlen, müssen die Rahmen im Album nicht leer bleiben. „Bis zu 30 Sticker können direkt bei StickerStars nachbestellt werden“, berichtet Caspar, der natürlich hofft, dass das Album in seinem Safe komplett sein wird.