2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
– Foto: Volkhard Patten

Primus Michelbach im Derby gefordert

GL GI/MR: +++ VfB Wetter empfängt TSV am Samstag um 16 Uhr +++ Biedenkopf bereits im Wintermodus +++

Marburg-Biedenkopf. In Wetter kommt es am Samstag (16 Uhr) zum Prestigederby der Fußball-Gruppenliga zwischen dem gastgebenden Verein für Bewegungsspiele und Spitzenreiter TSV Michelbach. Der rein tabellarische Schlager steigt bereits anderthalb Stunden zuvor zwischen den drittplatzierten Gastgeber FSV Schröck und dem Rangzweiten TSV Steinbach II.

Mit vier Siegen am Stück und dem klaren Plan, durch einen Sieg bei der SpVgg Leusel Werbung für das Derby zu machen, reiste der VfB Wetter (10./27 Punkte) in den Vogelsberg. Dort unterlag der VfB mit sage und schreibe 0:6. Eine effektive Marketingmaßnahme für das Derby am Samstag zuhause gegen Spitzenreiter Michelbach sieht zweifellos anders aus. „Nach einer solchen Klatsche hängt der Haussegen natürlich erst einmal ein bisschen schief. Die Höhe der Niederlage und unsere Darbietung an sich sind mir noch immer unerklärlich. Das war ein kollektives Versagen unsererseits“, nimmt Wetters Trainer Steffen Schäfer kein Blatt vor den Mund. Der Aktualität geschuldet ist sein Plan, das eigene läuferische Potenzial voll auszuschöpfen, mit Hingabe in die Zweikämpfe zu gehen, lange hinten die „Null“ zu halten und später mehr zu wagen. „Das ist die Theorie. In der Praxis sieht es im Vorfeld der Partie so aus, dass die Michelbacher zwar nicht unschlagbar sind, dass sie aber ein paar erfahrene Leute in ihren Reihen haben, die sich auf knifflige Situationen einstellen können und vorleben, was dann zu tun ist“, glaubt Schäfer. Derbystimmung überträgt sich auf seine Schützlinge eventuell durch das Vorspiel der Kreisliga B II Marburg, in dem der VfB Wetter als Zweiter um 15.30 Uhr den punktgleichen Spitzenreiter und Nachbarn TSV Caldern erwartet.

Nach sechs Siegen hintereinander ließ Ligaprimus TSV Michelbach (41 Punkte) ausgerechnet vor dem Derby in Wetter Federn. „Beim 4:4 gegen den MTV Gießen haben beide Mannschaften das Visier wohl zu hoch geklappt. „Wir waren in den Zweikämpfen und beim Fordern des Balls nicht so präsent, wie gewohnt, auch wenn am Ende die Moral stimmte. So dürfen wir uns beim Derby nicht präsentieren, denn Wetter stellt eine etablierte Gruppenligamannschaft, die uns fordern wird. Vielleicht schärft der kleine Rückschlag ja nochmal alle Sinne“, spekuliert Michelbachs Trainer Christoph Weidenhausen. Die Personallage tut dies ohnehin. Dem TSV fehlen Maximilian Leinweber, Pascal Köhler, Habib Ghafury, Hakan Keskin und Stéphane Kouame. In die anschließende Einstandsfeier der Neuzugänge würden die Michelbacher nur zu gerne mit einem Derby-Dreierpack gehen.

Nur 80 Kilometer entfernt vom Schröcker Sportplatz am Elisabethbrunnen steigt am Samstag das Punktspiel des Jahres in Mittelhessen. Gastgeber TSV Steinbach-Haiger erwartet dabei vor proppenvollem Haus den 1. FC Saarbrücken.

Rangdritter gegen -zweiter am Elisabethbrunnen

Derweil gastiert kurioserweise die zweite Garnitur (2./37) des Regionalligisten am gleichen Tag beim FSV Schröck (3./33). „Das ist uns nicht unrecht. Wir haben in diesem Spiel gegen den Aufstiegsfavoriten Steinbach II gar nichts zu verlieren. Meine Mannschaft ist heimstark. Wir kommen aus einer stabilen Deckung und setzen auf schnelles Umschaltspiel. Wichtig ist, dass wir extrem eng am Gegner sind und deren starke Offensive nicht zur Entfaltung kommen lassen. Und aus dem 0:7 vom Hinspiel haben wir noch etwas gerade zu rücken“, weiß Schröcks Trainer Maurice „Momo“ Jauernick. Seinen Worten nach gilt es, noch einmal alles hoch zu fahren, um mit Zählbarem ein gutes Jahr in ein sehr gutes Jahr umzuwandeln. Personell ist die Lage beim FSV gut. René Blümke und Tobias Franz sind wieder einsatzbereit. Fehlen wird Jersid Pelumaj. Die eher negative Derbywerbung aus der 0:4-Klatsche der Vorwoche beim FC Ederbergland II soll die Energie und Motivation freisetzen, mit der man sich besser verkauft.

„Die Personallage sah bei uns derart schlecht aus, dass wir die Partie beim SSC Burg beinahe abgesagt hätten“, gesteht Trainer Horst Prenzer von der SG Lahnfels (17./7). Tatsächlich aber hielt der Neuling im Nachbarkreis Lahn-Dill prima mit und verkaufte sich bei der knappen 2:3-Niederlage teuer. „Das sah deutlich stabiler aus, als es in den letzten Wochen der Fall war. Es wäre wunderbar, wenn wir am Sonntag beim TSV Bicken (14./24) noch einmal eine derart konkurrenzfähige Listung abrufen können“, wünscht sich Prenzer. Am in Burg bewährten 4-1-4-1-System wird er voraussichtlich nichts ändern. „Weil wir damit das Mittelfeld für unsere Verhältnisse besser verdichten können“, erklärt der Lahnfels-Coach seine taktische Ausrichtung. Die Personalsituation wird sich durch die voraussichtliche Rückkehr von Johannes Madsack, Jan Bender und Leon Backes verbessern.

Bereits in der Winterpause befindet sich der VfL Biedenkopf (13./25). Der VfL greift vorbehaltlich des genauen Restrundenspielplans erst im März nächsten Jahres wieder ins Punktspielgeschehen ein.



Aufrufe: 028.11.2019, 20:11 Uhr
Rainer Maaß (Hinterländer Anzeiger)Autor