2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
Nach dem 2:0-Sieg gegen Hadamar II jubelt die SG Kinzenbach über die Rückkehr in die Verbandsliga Mitte.  	Foto: Bayer
Nach dem 2:0-Sieg gegen Hadamar II jubelt die SG Kinzenbach über die Rückkehr in die Verbandsliga Mitte. Foto: Bayer

SG Kinzenbach hakt »Betriebsunfall« ab

GL GI/MR / VL MITTE: +++ Etablierung in der Verbandsliga Mitte angepeilt +++

KINZENBACH. „Betriebsunfall abgehakt!“ Felix Henkelmann, der Sportliche Leiter der SG Kinzenbach, dachte nach dem vollbrachten Aufstieg des Fußball-Gruppenligisten noch einmal kurz an den letzten Spieltag der vergangenen Saison, als die Kinzenbacher durch die peinliche 1:2-Niederlage beim Tabellenschlusslicht TSG Wieseck völlig unerwartet und aus ihrer Sicht total unnötig aus der Verbandsliga Mitte abgestiegen waren. Dieser bittere Stachel saß tief, bis diese Scharte mit den beiden Siegen (2:1 und 2:0) gegen den Wiesbadener Gruppenligisten SV Rot-Weiß Hadamar II in der Relegation ausgemerzt war.

Das Team aus dem Heuchelheimer Ortsteil wäre lieber auf dem direkten Weg in die Verbandsliga zurückgekehrt, aber während der Runde erwiesen sich der VfB Marburg als Meister und der Zweite FSV Fernwald, die über die gesamte Saison auf den ersten drei Plätzen konkurrierten, als zu stark. Am Ende betrug der Rückstand auf Marburg elf und auf den FSV drei Zähler. Allerdings lagen die Kinzenbacher in der Endabrechnung aber auch satte 18 Punkte vor dem viertplatzierten SV Bauerbach. Auch dank der 19 Treffer vom treffsichersten SG-Kicker, Kevin Rennert.

In den direkten Duellen an der Tabellenspitze verlor das Team von Trainer Andre Weinecker zweimal gegen Marburg und holte gegen Fernwald trotz verletzungsbedingten akuten Personalmangels – die Trainer Weinecker und Steven Hassler saßen als Ersatzspieler auf der Bank – einen Punkt beim 2:2. Dieser 30. Oktober bekommt nicht nur wegen der 800 Zuschauer ein Ausrufezeichen in der Vereinshistorie, sondern bei diesem Topspiel wurde auch der neue Kunstrasenplatz an der Stelle des alten Wiesen – pardon – Rasenspielfeldes eingeweiht. „Ich bin froh, dass wir in der nächsten Saison unsere Gegner aus der Verbandsliga auf diesem besseren Platz erwarten können“, freut sich Henkelmann, dass das alte holprige Wiesengelände, das besonders bei schlechten Witterungsbedingungen allen Teams arg zusetzte, nun Vergangenheit ist. Während des Baus des Kunstrasenfeldes von Mitte Juli bis Mitte Oktober mussten die Kinzenbacher fünfmal nach Heuchelheim ausweichen und tauschten mehrmals das Heimrecht mit den Gegnern.

Aber vielleicht hätte man sich die Relegation trotzdem ersparen können, wenn nicht wichtige Spieler wie Kevin Rennert, Ufuk Ersentürk, Erkan Hasan und Nicklas Mattig wegen Rot-Sperren etliche Spiele ausgefallen wären. „Da waren dumme Platzverweise dabei, das darf nicht passieren“, appelliert Henkelmann an die Disziplin seiner Kicker und kündigt „in Zukunft in solchen Fällen Sanktionen“ für die Sünder an.

Zu den Sperren kamen lange Ausfallzeiten verletzter Akteure wie bei den Neuzugängen Robin Kraft (Kreuzbandriss) und Nicolas Anker (Außenbandverletzung) sowie Sebastian Schadeberg und Tommy Ried, der sich beim Aufwärmen vor der Partie gegen Büblingshausen am Knöchel verletzte und im letzten Viertel der Saison im Mittelfeld arg vermisst wurde. Zufrieden waren die SG-Verantwortlichen mit dem Zuschauerzuspruch, denn bei rund 200 Zahlgästen im Schnitt waren laut Henkelmann „die Einnahmen höher als im Vorjahr“. Die Duelle lokaler Rivalen interessiert anscheinend mehr als höherklassiger Fußball.

Einen Nachteil hatten die Relegationsspiele bezüglich der kommenden Runde, denn dadurch betrug die Ruhepause bis zum Beginn der Vorbereitung auf die nächste Verbandsligasaison nur drei Wochen, denn am 1. Juli beginnen sich die Kinzenbacher für Gegner wie Viktoria Kelsterbach, SV Zeilsheim oder FSV Braunfels zu rüsten.

„Wir wollen uns in der Liga etablieren“, gibt der Sportliche Leiter der SG als neues Ziel aus. Die Hausaufgaben dazu haben die Verantwortlichen schon gemacht – unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Felix Erben, Sven Döhring, Michael Sofinski, Nicklas Mattig und Torwart Alessio Raccagni verlassen den Verein, dem stehen Volkan Vural (Fernwald), Yannik Mohr (Wieseck), Marco Knauss, Julian Dietrich und Keeper Daniel Bäcker (alle Klein-Linden) als Neuzugänge gegenüber. Damit sind die Personalplanungen des Aufsteigers laut Henkelmann bereits abgeschlossen.



Aufrufe: 016.6.2017, 08:00 Uhr
Rolk Birkhölzer (Gießener Anzeiger)Autor