Helm schießt SG in die Verbandsliga

„Ich bin heilfroh, dass es nun vorbei ist, aber die Jungs haben die besondere Situation gut gemeistert und sich den Aufstieg verdient“, atmete SG-Trainer Andre Weinecker nach dem Schlusspfiff erst einmal tief durch. Die besondere Situation war dadurch entstanden, dass der Gästebus mit der Mannschaft wegen der Sperrung der B49 erst mit zweistündiger Verspätung in Kinzenbach eingetroffen war, und sich Rennert, Spottka und Kollegen teilweise auf und neben dem Platz und wegen der großen Hitze zeitweise in der Kabine die Zeit vertreiben mussten.

Die Partie vor rund 600 Zuschauern begann ähnlich wie im Hinspiel. „Zu Beginn waren wir wie in Hadamar zu ängstlich und zu defensiv“, sah Weinecker sein Team gegen präziser und zielstrebiger aufbauende Gäste zunächst unter Druck und in Gefahr geraten, als Moritz Steul (3.) einen ersten Warnschuss abgab, den Jannik Zörb abwehren konnte.

Glück hatte der SG-Keeper, als RW-Angreifer Jonas Lorkowski bei einem Pressschlag im Fünfmeterraum den Ball an die Querlatte setzte. Und in der 25. Minute glänzte Zörb erneut gegen Lorkowski, als er dessen Heber entschärfte.

„In den ersten 25 Minuten waren wir besser, da hätten wir mit etwas Glück das 1:0 machen können“, trauerte Gäste-Coach Torsten Kierdorf den vergebenen Chancen nach. Stattdessen gingen die Gastgeber plötzlich bei ihrer ersten torreifen Situation in Führung, als Marvin Helm in der 25. Minute ein genaues Zuspiel von Steffen Spottka nutzte. Von nun an agierten die Gastgeber ruhiger und souveräner und kombinierten sicherer. Ein Schuss ans Außennetz von Spottka (40.) und ein Versuch von Erkan Hasan (41.), der das Gästetor knapp verfehlte, waren Ausdruck der Kinzenbacher Überlegenheit.

Eine Überlegenheit. die sich auch nach dem Wechsel fortsetzte, auch wenn sich SG-Keeper Zörb bei einem Schuss von Robel Mulugeta (50.) mächtig strecken musste. Aber mit dem Treffer zum 2:0 (51.) von Helm, der ähnlich wie bei seinem Treffer im Hinspiel zunächst vier Hadamarer im Strafraum düpierte, und dann wieder von Spottka bedient wurde, war die Partie und die Relegation entschieden.

Die Gastgeber waren in der Folge auf Ballsicherung bedacht, während die Hessenliga-Reserver jegliches Aufbäumen vermissen ließ. Nur noch einmal wurde es kritisch für die Kinzenbacher, als Sebastian Schadeberg (75.) gegen Tsukasa, der bereits Zörb überlaufen hatte, auf der Torlinie retten musste. Danach brachten sich die SG-Fans immer mehr in Feierstimmung, wobei sie lautstark von den unter den Zuschauern weilenden Spielern des FC Burgsolms, der SpVgg Lemp und SG Oberbiel unterstützt wurden, die vom Aufstieg der Kinzenbacher ebenfalls profitieren.

SG Kinzenbach: Zörb - Schadeberg, P. Werner, M. Werner (88. Döring), Riske, Ersentürk, Yener, Spottka, Rennert (80. Anker), Helm (74. Mattig).

Rot-Weiß Hadamar II: Hasselbach - Merfels, Steinebach, Löbach, Schneider (46. Mulugeta), Lo Guasto, Henkes, Steul (46. Lüpke), Kitano, Zouaoui, Lorkowski (68. Amin).

Tore: 1:0 (25.) Helm, 2:0 (51.) Helm - Schiedsrichter: Meinhardt (Flieden) - Zuschauer: 600.