2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielvorbericht
Sieht sein Team vorn: TuS II-Kapitän Fabrizio Capocefalo, hier gegen Gaißach. Foto: TP
Sieht sein Team vorn: TuS II-Kapitän Fabrizio Capocefalo, hier gegen Gaißach. Foto: TP

Kellerduell mit gleichen Vorzeichen zwischen Hausham und TuS

Enges Spiel steht bevor

Wenn sich zwei Nachbarn duellieren, die unter dem Abstiegsstrich stehen, spricht man gemeinhin vom Keller-Derby. In dieser Situation treffen die SG Hausham und der TuS Holzkirchen II aufeinander. Beide Teams hatten bislang mit dem gleichen Problem zu kämpfen.

Die spielerische Qualität für einen Mittelfeldplatz ist zwar vorhanden, aber die Chancenverwertung lässt zu wünschen übrig.

SG-Trainer Hans Ostner weiß genau, was seine Burschen drauf haben. Sie sind technisch gut im eigenen Verein ausgebildet und wegen ihres jungen Alters mit gehörigem Potenzial zur Weiterentwicklung ausgestattet. Aber Ostner hat auch Mankos erkannt, vor denen er bereits vor dem Saisonstart warnte. Bislang ist es nur sporadisch gelungen, die einfachen Fehler abzustellen und die Trefferausbeute zu erhöhen. „Abgesehen von der Vorwoche, wo wir mit etwas Glück zum 1:1 in Bad Kohlgrub gekommen sind, waren wir auf Augenhöhe“, erklärt Ostner mit Blick auf die Niederlagen gegen den ASV Antdorf, den SV Bad Heilbrunn und die SF Aying. „Bei den Unentschieden gegen Otterfing und Brunnthal waren wir dem Sieg näher als der Gegner“.

Darum sieht der Trainer keinen Grund, von einer Dreier- auf eine Vierer-Abwehrkette umzustellen, was einem fünfköpfigen Mittelfeld zugutekommt. Zudem haben Tachsin Chraloglu, der zuletzt das 1:0 in Bad Kohlgrub schoss, und Dominik Weigl fortwährend ihre Gefährlichkeit im Sturmzentrum bewiesen. Bei der Vorbereitung der Möglichkeiten, die von den Stürmern verwertet werden sollen, spielt Stefan Millich eine große Rolle. Der ehemalige Jugend-Bundesligaspieler der SpVgg Unterhaching hat ein gutes Auge für die Laufwege seiner Mitspieler und den richtigen Zeitpunkt des finalen Passes in den Sechzehner. „Wir müssen unsere Heimstärke wieder unter Beweis stellen. Die Physis stimmt auf jeden Fall, und wenn wir nicht abwarten, sondern selbst was tun, klappt‘s auch“, erklärt der Spielgestalter den Weg zum ersten Sieg.

Die von Millich angesprochene Heimstärke brachte den Knappen im Vorjahr einen 4:0-Erfolg gegen die TuS-Reserve. Dass die Grün-Weißen ihren Kader nun mit Aktiven aus der Ersten aufpeppen, wäre durchaus möglich. So hat die Bayernligatruppe des TuS Holzkirchen ihr Heimspiel gegen den TSV Kottern bereits beendet, ehe in Hausham der Ball rollt. TuS-Trainer Markus Müller sorgt für Klarheit: „Die Urlauber sind zurück.“ Es stehen 16 Feldspieler aus dem Kreisliga-Kader zur Verfügung.

Der Trainer aus der Marktgemeinde hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die Haushamer: Abgesehen von einer einzigen Begegnung waren seine Burschen in dieser Saison gleichwertig, aber die mangelnde Chancenverwertung sorgte für leere Hände – abgesehen vom 2:0-Sieg gegen den TSV Otterfing. „Der Kopf spielt eine große Rolle. Der Blick muss nach vorne gehen und nicht zurück“, sagt Müller. Das angeknackste Selbstvertrauen seiner Offensivspieler ist für ihn schwerwiegender als die Leistungsstärke des Gegners.

Auch Fabrizio Capocefalo beschäftigt sich mehr mit dem Auftreten seiner Mitstreiter als mit dem Gegner. Der Taufkirchner, der jahrelang in der ersten TuS-Garde am Ball war, ehe er dem Beruf den Vorzug gab, sieht für das Derby die Vorteile auf der Holzkirchner Seite: „Der Kader ist nun weitgehend komplett, und das Zusammenspiel klappt immer besser. Wenn wir kämpferisch dagegen halten, gehen wir in Hausham als Sieger vom Platz.“

Aufrufe: 016.9.2017, 12:35 Uhr
Miesbacher Merkur - Hans-Peter KollerAutor