2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Denis Petikic

SG Hackenberg hält 50.000 Euro bereit

Der Vorsitzende des Fußballvereins weist die Kritik von W.i.R.-Politiker Roland Kirchner aus der BV-Sitzung entschieden zurück. Dieser entschuldigt sich offiziell, steht aber zu seinen Aussagen .

Nachdem das Gerichtsurteil zum DOC in Münster negativ ausfiel, wird derzeit viel über eine Alternativentwicklung des Sportzentrums Hackenberg diskutiert. Denn ohne das DOC-Investor-Geld rückt auch die Umsetzung des neuen Stadions vorerst in weite Ferne. Zuletzt war das auch Thema in der Bezirksvertretung (BV) Lennep. Dort wurde wie berichtet hitzig diskutiert. Unter anderem ging es um Hilfeleistung für die SG Hackenberg und die mögliche Umwandlung des vorhandenen Asche- in einen Kunstrasenplatz.
Die Äußerung vom beratenden BV-Mitglied Roland Kirchner (W.i.R.), der Verein habe „sich jahrelang in der Erwartung des DOC zurückgelegt und nichts getan“, sorgte bei den Fußballern für Aufruhr. „Das ist eine Unverschämtheit und unqualifiziert“, sagt Joachim Weber, 1. Vorsitzender der SG Hackenberg, unserer Redaktion. Das grenze an Rufmord. Weber stellt klar: Der Verein hat sich nicht zurückgelegt. Im Gegenteil. Als Beispiele nennt Weber das traditionelle Pfingstturnier sowie die Teilnahme an anderen Veranstaltungen. Dabei wurde auch Geld eingenommen, um dem Traum von Kunstrasenplatz näher zu kommen.

„Wir kämpfen seit über 20 Jahren um den Kunstrasenplatz“, stellt der Sportler klar. Mit den Plänen zu DOC und modernem Sportzentrum habe der Verein dann seine eigenen Pläne zurückgestellt. Doch mit der erneuten, zeitlich ungewissen Verzögerung brauche der Verein eine Alternative. Von den ehemals 27 Mannschaften existieren nur noch 13. Für Weber ist ganz klar der desolate Ascheplatz der Hauptgrund. Bei neuen Planungen denke er auch an die Bedürfnisse von Breiten- und Schulsport.

Sollte ein Kunstrasenplatz am Hackenberg umgesetzt werden können, wollen die Fußballer ihren Anteil dazu leisten, sagt Weber in Bezug auf Kirchners Aussage, der Verein müsse sich finanziell beteiligen. „Wir können jederzeit die 50.000 Euro Eigenanteil auf den Tisch legen“, betont Weber energisch. Das sei auch mit der Verwaltung abgesprochen und jedem bekannt.

Roland Kirchner hingegen hatte davon keine Kenntnis, sagt er der Redaktion. Und das, obwohl er bis zur vergangenen Kommunalwahl der BV 21 Jahre lang als ordentliches Mitglied angehörte. „Da kann ich mir nur in aller Form entschuldigen, dass ich da offensichtlich eine Wahrnehmungsstörung hatte“, betont er. Als er das Thema Eigenleistung in der BV ansprach, hatte ihn aber weder eins der anwesenden Gremiumsmitglieder noch der Sportdezernent selbst darüber aufgeklärt.

„Dass die SG Hackenberg den Eigenanteil erbringen kann, ist doch eine Nachricht. Da stehe ich auch gerne dahinter“, sagt er. Zu seinen Aussagen aus der BV steht er aber weiterhin. Er hätte sich gewünscht, dass dies besser in der Öffentlichkeit kommuniziert worden wäre. Zudem, erklärt er, habe sich seine Kritik vor allem auch darauf bezogen, dass seitens einiger Parteien nun so Hektik gemacht werde. Selbst mit einem positiven Gerichtsurteil hätte sich die SG noch mindestens anderthalb Jahre gedulden müssen, bis das neue Stadion gestanden hätte. Als mögliche, nachhaltige Alternative könnte er sich auch einen Nebenplatz mit Naturrasen vorstellen, der beim Bau eines Stadions erhalten bleiben könnte und dank des Belages auch für Leichtathleten attraktiv ist.

Info: Mitgliederzahl fast halbiert

Expertise Nach Beschluss des Sportausschusses soll die Universität Wuppertal den bestehenden Sportentwicklungsplan auf den neuesten Stand bringen.

Mitgliederrückgang Die Mitgliederzahl der SG Hackenberg ist nach Angaben von Joachim Weber von rund 780 auf 422 geschrumpft. Die Problematik habe sich durch das negative DOC-Urteil im Oktober verschärft.

Kunstrasen Der BV 10 am Neuenkamp sowie der 1. FC Klausen am Blaffertsberg spielen noch auf Asche. Auch diese Vereine kämpfen um einen neuen Kunstrasenplatz. Für Neuenkamp scheiterte ein Antrag auf Fördergelder.

Aufrufe: 030.12.2020, 09:00 Uhr
RP / Anna MazzalupiAutor