2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Denis Petikic

Abschied vom neuen Stadion der SG Hackenberg

Die vom renommierten Büro „Geo3“ fertig geplante Arena am Hackenberg soll nicht schrumpfen, sondern komplett wegfallen. So soll die SG Hackenberg aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

„Stadion-Ersatz entsteht nur in Lennep“, so war im Dezember 2015 ein Artikel dieser Redaktion überschrieben.

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) hatte sich nach wachsendem Widerstand aus Lennep von der Idee verabschiedet, die Pläne für ein neues Stadion am Hackenberg, das beim Bau des Designer-Outlet-Centers (DOC) als Ersatz für das Röntgen-Stadion dienen soll, abzuspecken, um dem FC Remscheid im Stadion Reinshagen Meisterschaftsspiele auf Naturrasen zu ermöglichen. Der damalige FCR-Präsident Michael Kleinbongartz hatte das Thema auf den Tisch gebracht.

Sechs Jahre später wird diese Idee wiederbelebt – jedoch unter anderen Vorzeichen. Die vom renommierten Büro „Geo3“ fertig geplante Arena am Hackenberg soll nicht schrumpfen, sondern komplett wegfallen. So soll die SG Hackenberg aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Weil nicht sicher ist, wann und ob das DOC in Lennep gebaut wird, fehlt für den als Teil der Arena vorgesehenen Kunstrasenplatz der SG das Geld.

Der von Stadt, Sportbund und Vereinen ersonnene Ausweg klingt auf den ersten Blick charmant. Wenn man auf das 13 Millionen Euro teure Stadion verzichtet, braucht man nicht auf einen Verkauf der DOC-Flächen zu warten, um der SG den Kunstrasen finanzieren zu können. Dass das Geld stattdessen aus Rücklagen genommen werden soll, mit denen die erwartete Baukostenexplosion für den Stadionersatz kompensiert werden sollte, ist ein haushaltstechnischer Schachzug. Sollte von den zur Seite gelegten 2,5 Millionen Euro noch was übrig bleiben, könnte sogar der BV 10 mit seinem Wunsch nach einem Abschied von der Asche vom Ende der Lenneper Stadion-Pläne profitieren.

So jedenfalls sieht es das Positionspapier vor, das Stadt und Sportbund in dieser Woche vorlegten. Die Frage wird sein, ob im Rat die Freude über die Hilfe für die SG den Verzicht auf eine moderne Sportanlage für Lennep kompensieren kann. Ein „adäquater Ersatz“ für das Röntgen-Stadion, wie ihn beim Werben für die DOC-Pläne OB Beate Wilding (SPD) einst den Lennepern versprach, hätte sich damit erledigt.

Aufrufe: 016.2.2021, 18:00 Uhr
RP / Henning RöserAutor