2024-04-25T08:06:26.759Z

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SG-Keeper Alexander Bornheimer versucht, beimGetümmel vor ihm den Überblick zu behalten. 	Foto: Mario Luge
SG-Keeper Alexander Bornheimer versucht, beimGetümmel vor ihm den Überblick zu behalten. Foto: Mario Luge

Ruhe bewahren

SV Winterbach ist beim 2:2 in Guldental näher am Sieg +++ Primus fehlt die Ordnung

Guldental. Auch wenn sie beide am Ende mit dem Ergebnis leben konnten, so recht zufrieden waren weder Guldenbachtals Sascha Witt noch sein Winterbacher Pendant Benedikt Bernd. 2:2 (1:1) trennten sich der Tabellenführer und das Soonwald-Team aus der Kellerregion der Fußball-Bezirksliga Nahe. Wer denkt, der Primus hätte zwei Punkte liegengelassen, der sieht sich getäuscht: Der Gast aus Winterbach war näher am Sieg.

Eines vorneweg: Es war kein Fußballfest, wie es zu einem wunderschönen Spätsommerabend am Rande der Weinberge gepasst hätte. Viele Fehlpässe, mehr hoch geschlagene Bälle statt Flachpassspiel sowie hektisches Hin und Her prägten die meisten der 93 Minuten. Knapp 80 Zuschauer trösteten sich derweil zumindest mit einem spannenden Verlauf, währenddessen Guldenbachtals Coach Sascha Witt entgegen sonstiger Gepflogenheit immer wieder fordernd von der Linie coachen und Benedikt Bernd ob der Personalsorgen im SVW-Team doch wieder selbst auflaufen musste. „Ich wollte eigentlich nicht, habe vorher extra nochmal eine Tablette genommen“, so der frühere Oberliga-Spieler.

Beide Mannschaften mit offenem Visier

Beide Mannschaften hatte das Visier mit dem Anpfiff nach oben geschoben. Irgendwo zwischen Pressing und schnellem Umschalten ging aber die Ordnung verloren. „Wir wollten immer viel zu schnell nach vorne, anstatt mal Ruhe ins Spiel zu bringen“, stellte Sascha Witt nach Abpfiff fest. Eigentlich sei der Guldenbachtaler Anspruch ein anderer. Vielleicht habe sich auch ein wenig Selbstzufriedenheit eingeschlichen ob des ausgezeichneten Saisonstarts, munkelt der Coach, der auch nicht alles auf die lange Ausfallliste schieben wollte. „Aber das ist wohl ein Jammern auf hohem Niveau.“ Die beste Defensive der Bezirksliga (vor dem Spiel fünf Gegentore in sechs Partien) präsentierte sich ungewohnt wackelig gegen körperlich präsente Gäste. Witt: „Wir haben vorher noch darauf hingewiesen.“

Beim 1:0 schaute die Guldenbachtaler Abwehr ebenfalls nur zu, als Matteo Kunz den Ball nach Freistoß von Sebastian Fett aus der Luft nahm (26.). Auf der anderen Seite blieb vieles Stückwerk. Das Fehlen des verletzten Fünf-Tore-Mannes Nico Dorfey konnte Sturmpartner Lars Flommersfeld zumindest beim 1:1-Abstauber kompensieren (42., nach Vorarbeit William Brown).

Träge ging es nach dem Wechsel weiter, doch die letzte Viertelstunde entschädigte etwas. Nicht unverdient gingen die Gäste durch Michael Lenhart erneut in Führung – wohl auch, weil der Spitzenreiter nach der (aufgrund der Notbremse gegen Benedikt Bernd angemessenen) Roten Karte gegen Justus Klöckner noch auf der Suche nach Stabilität war. „Warum wir erst nach erneutem Rückstand und in Unterzahl wach geworden sind“, erschloss sich Sascha Witt nicht. Chancen gab’s gegen Ende auf beiden Seiten. Den erneuten Ausgleich besorgte der quirlige Abdul Lateef Olayinka Alli (80.).

So kam der Primus noch einmal mit einem blauen Auge davon. Und der SV Winterbach? Der hatte in der Schlussphase durch Jonas Kunz sogar die Riesenchance zum 3:2. Auch Bernd selbst hatte zweimal einen weiteren Gästetreffer auf dem Fuß gehabt. „Wenn ich fit bin, mache ich die“, sagte er anschließend. Diesmal fehlte ihm die Ruhe vor dem Tor. „Schon etwas ärgerlich. Aber wir sollten mit dem Punkt zufrieden sein. Oder?“ Sprach’s und verschwand mit einem Augenzwinkern in der Kabine.

SG Guldenbachtal: Bornheimer – Dudek, Fetzer, Klöckner, Medinger (70. Zuck), Alli, Brown (81. Mörsdorf), Engelmann, Jung (56. Gänz), Schmidt, Flommersfeld.

SV Winterbach: Espenschied – Augustin, Hennrich, Klein, J. Lenhart, Schrot (70. M. Lenhart), Schlich, Fett, M. Kunz, J. Kunz, Bernd (86. Herrmann).



Aufrufe: 014.9.2019, 20:00 Uhr
Mario LugeAutor