2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Peickwitzer Marvin Amsel im Zweikampf mit Maik Deckart von Groß Beuchow. Foto: Bock
Der Peickwitzer Marvin Amsel im Zweikampf mit Maik Deckart von Groß Beuchow. Foto: Bock

Peickwitz setzt erste Duftmarke in der Kreisliga

MIT VIDEOS + GALERIE: Germania holt einen Punkt beim Staffelfavoriten Grün-Weiß Groß Beuchow / Peickwitzer Schroschk bricht in der Pause zusammen

Germania Peickwitz hat in der Südbrandenburger Kreisliga Ost das erste Achtungszeichen gesetzt: Beim letztjährigen Vizemeister und erneuten Mitfavoriten auf den Titel Grün-Weiß Groß Beuchow holte der Aufsteiger einen Punkt.

Nach zwei Durchmärschen in der 2. und 1. Kreisklasse und nur einer einzigen verloren Liga-Partie seit der Rückkehr in den Spielbetrieb 2015 schien am Sonntag die Erfolgsserie der Germanen ein Ende zu nehmen. Denn nach dem Pokalspiel vor einer Woche nahmen zwei Peickwitzer Stammkräfte nur auf der Zuschauerbank Platz. Auch an der Seitenlinie betreute mit Ingo Amsel der Teammanager die Mannschaft, da Trainer Mario Schütze noch im Urlaub ist. "Wir sind heute mit einer absoluten Notelf angetreten", so Amsel.

Entsprechend verlief auch die Partie in der ersten halben Stunde. Groß Beuchow dominierte ganz klar die Anfangsphase und hatte gleich mehrere beste Einschusschancen. Die größte nutzte Ronny Zech in der 12. Minute. Nico Zeiler verlängerte einen Kopfball mit der Hacke direkt in den Lauf des Grün-Weißen Angreifers. Vor Ex-Regionalliga-Keeper Max Nawe im Peickwitzer Kasten blieb Zech ganz cool und schob dem Schlussmann die Kugel durch die Hosenträger zur verdienten 1:0-Führung der Hausherren.

Auch danach blieb Groß Beuchow am Drücker. Zumeist endeten die Toraktionen aber in den Handschuhen von Nawe, der egal ob bei hohen Bällen oder tückischen Aufsetzern seine Qualitäten bewies und mit großer Ruhe und Ausstrahlung dem Gegner den Schneid abkaufte.

Seine Vorderleute brauchten fast eine halbe Stunde, bevor sie in der Kreisliga auch vom Kopf her ankamen. Bis dahin waren die Hausherren immer einen Schritt früher am Ball als die Germanen. Vor allem die Peickwitzer Abwehr schwamm anfangs bedenklich, gewann aber mit zunehmender Spielzeit an Sicherheit. Einhergehend damit wurde auch das Passspiel genauer und die Offensivaktionen gefährlicher. Kapitän Clemens und sein Bruder Marvin Amsel zogen im Mittelfeld das Spiel mehr und mehr an sich und verteilten schnell die Bälle auf die Aussenbahn. Aus einer solchen Situation heraus entstand auch der Ausgleich nach gut einer halben Stunde. Die Hereingabe von der rechten Seite von Clemens Amsel wurde im Groß Beuchower Strafraum noch von einem Abwehrspieler leicht abgefälscht. Paul Strunk reagierte gedankenschnell und spitzelte die Kugel über Grün-Weiß-Keeper Martin Mewes ins Netz zum 1:1-Pausenstand.

Die zweite Hälfte begann dann mit einer Schrecksekunde: Der Peickwitzer Tobias Schroschk sackte nach der Rückkehr auf den Platz zusammen. Mit Kreislaufproblemen musste er mehrere Minuten wieder aufgepäppelt werden und wurde schließlich mit dem Rettungswagen abgeholt. Ingo Amsel: "Tobias hatte früh zum letzten Mal gegessen und schon in der Kabine geklagt, dass ihm schwindlig sei. Zur Sicherheit war es vollkommen richtig, dass er erstmal im Krankenhaus untersucht wird. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass die Mannschaft deswegen ein Knacks wegbekommt. Aber sie haben danach alle erst recht dagegengehalten."

Dadurch ergab sich in der zweiten Hälfte ein weitgehend ausgeglichenes Spiel. Peickwitz hatte schon kurz nach Wiederanpfiff die große Chance zur Führung durch den frisch eingewechselten Sebastian Heldt. Aus spitzem Winkel scheiterte er aus zwölf Metern aber am gut im kurzen Eck reagierenden Mewes. Auf der Gegenseite hatte auch Nawe alles im Griff. Und die Gäste-Abwehr ließ selbst zum Ende hin, als Groß Beuchow die Brechstange mit weiten Bällen auspackte, bis auf einige Fernschüsse kaum noch gefährliche Szenen zu. Deswegen ging die Punkteteilung nach 90 Minuten auch in Ordnung.

Für die Peickwitzer war es sogar ein gewonnener Zähler: "Ich habe in der Kabine gesagt, dass uns nach den zwei Durchmärschen jetzt alle schlagen wollen. Alle warten nur auf die erste Klatsche. Aber wir wollen erstmal noch nicht verlieren, das kann ruhig noch etwas dauern. Die Mannschaft hat sehr vernünftig gespielt. Wichtig war heute, dass wir ankommen in der Kreisliga. Das haben wir denke ich geschafft", so Teammanager Amsel.

Lob für den Auftritt der Germanen gab es auch von Grün-Weiß-Trainer Birger Cecelka: "Ich war überrascht über die Spielstärke von Peickwitz. Das war gut anzuschauen. Damit können sie in dieser Saison auf jeden Fall eine der Überraschungen in der Liga werden. Die Anderen müssen auch erstmal gegen sie spielen." Dennoch hätte der Groß Beuchower Coach am Sonntag schon gerne die Erfolgsserie der Gäste beendet: "Wir haben zwei Punkte verloren. Wir hatten unsere Möglichkeiten. Auch wenn uns noch vier oder fünf Stammkräfte gefehlt haben, müssen es die 13 verbliebenen Spieler hinbekommen. Unsere Physis ist gut, aber mit der Brechstange am Schluss geht nie etwas", so Cecelka. Nach der Vizemeisterschaft in der Vorsaison ist der Aufstieg in Groß Beuchow dennoch kein Thema. "Wir müssen erstmal abwarten, wie sich die Neuzugänge einfügen. Freundschaftsspiele sind etwas anderes als die Liga. Deswegen ist es unser Ziel, unter die ersten 3 zu kommen. Wir wollen schönen Fußball spielen und den Zuschauern etwas bieten", erklärt Cecelka.

Aufrufe: 020.8.2017, 20:27 Uhr
Sven BockAutor