2024-05-08T14:46:11.570Z

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Für die nötige Erleuchtung bei der SG Freiamt/Ottoschwanden sorgte kurzerhand die Feuerwehr. | Symbolfoto: Benedikt Hecht
Für die nötige Erleuchtung bei der SG Freiamt/Ottoschwanden sorgte kurzerhand die Feuerwehr. | Symbolfoto: Benedikt Hecht

Erste Feuerwehrleute in der Bezirksliga unterwegs

Bahlinger Reserve rüstet auf +++ Kirchzarten setzt sich an die Spitze +++ SG Nordweil/Wagenstadt im Glück

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Am Wochenende stand die Partie zwischen der SG Freiamt/Ottowschanden und der SpVgg Gundelfingen/Wildtal fast schon vor dem Abbruch. Doch dann nahte ungewöhnliche Rettung.
Erste Feuerwehrleute in der Liga unterwegs
Wenn im Zusammenhang mit Fußball von „Feuerwehrmännern“ die Rede ist, denkt man sofort an kurzfristig verpflichtete Trainer, die einen abstiegsbedrohten Verein noch zum Klassenerhalt führen sollen. Dass solchermaßen Titulierte schon nach knapp einem Viertel der Saison unterwegs sind, ist aber eher die Ausnahme. Dennoch war am Samstagabend viel von Feuerwehrmännern die Sprache – und die erhielten auch ihren Applaus. Allerdings handelte es sich um „das Original“: Die Freiwillige Feuerwehr Freiamt nämlich, deren Einsatz die Partie zwischen der SG Freiamt/Ottoschwanden und der SpVgg. Gundelfingen/Wildtal rettete. Was war geschehen? In der 64. Minute hatte Schiedsrichter Patrick Schneider die Begegnung beim Stand von 1:0 unterbrochen. Bei starkem Regen war eins der Flutlichter ausgefallen, der Unparteiische monierte die Sichtverhältnisse und mochte nicht mehr für einen ordnungsgemäßen Ablauf garantieren. Und so schlug die Stunde der Feuerwehrleute, die den Platz mit dem geeigneten Gerät vollständig ausleuchteten. Nach längeren Diskussionen wurde die Partie fortgesetzt – doch unter dem Protest der Gäste. Am Ende stand ein verdientes 1:1: Sebastian Göhringer egalisierte per Kopf nach einem Eckstoß. Der Ärger der Gundelfinger dürfte sich somit in Grenzen halten.

Bahlinger Reserve rüstet auf
Thomas Reger, den Trainer des bisherigen Tabellenführers SG Wasser-Kollmarsreute, trieben vor dem Duell mit dem Ex-Landesligisten Bahlinger SC II personelle Sorgen um: In Michael Junker, Dominik Adami und Matthias Bürkle waren drei wichtige Defensivakteure ausgefallen. Dass die BSC-Reserve mit Spielern aus dem Regionalliga-Team extrem verstärkte, trübte seine Laune weiter: „Ich hätte nichts dagegen, wenn die Bahlinger jedes Wochenende so eine Mannschaft aufs Feld schicken, aber wenn gegen uns gestandene Regionalliga-Spieler wie Erich Sautner, Johannes Fiand oder Manuel Gleichauf auf dem Platz stehen, wird der Wettbewerb verzerrt. Wir mussten einen Wahnsinnsaufwand betreiben, um Paroli bieten zu können. Mit dieser Leistung hätten wir mit Sicherheit jede andere Bezirksliga-Mannschaft geschlagen.“ Noel Stolp hatte Wasser-Kollmarsreute mit 3:1 in Führung geschossen, dann kam Rico Wehrle zum Zug und drehte innerhalb von zwölf Minuten die Partie zum 3:4. Jens Bohnenberger hatte nach einem Eckstoß die Chance zum Ausgleich, traf aber nur die Latte. Mit dem Konter zum 3:5 entschied Bahlingen die Partie. „Wir haben viel investiert, den bitteren Rückschlag in der Vorwoche (1:2-Niederlage in Kirchzarten) hat man nicht gespürt“, erklärte Reger. „Die Mannschaft hat tolle Moral gezeigt und alles in die Waagschale geworfen. Es ist schade, dass wir wieder mit leeren Händen dastehen.“

Kirchzarten setzt sich an die Spitze
Neuer Spitzenreiter ist der SV Kirchzarten, der in Pfaffenweiler einen 5:0-Kantersieg feierte. Nach dem klaren Ergebnis sah es zunächst nicht aus. „In Pfaffenweiler war es schwierig, der Platz ist eng, und der VfR stand gut“, erzählte Dylan Bamarni vom SVK-Spielertrainer-Duo. Die Führung durch seinen Kollegen Maxhun Haxhija war die logische Konsequenz aus dem Chancenplus. Der VfR verbuchte zwar seinerseits zwei aussichtsreiche Möglichkeiten bei Kontern, SVK-Torwart Patrick Fischer war aber auf der Hut. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Kirchzarten rasch auf 2:0. „Danach haben wir in regelmäßigen Abständen unsere Tore erzielt“, so Bamarni. Dass der Sieg der Dreisamtäler aufgrund der spielerischen Klasse in Ordnung ging, bestätigte auch VfR-Trainer Thomas Wachenheim: „In der zweiten Halbzeit war das nur noch ein Spiel auf ein Tor. Kirchzarten ist eine spielstarke Mannschaft, sicher eine Klasse besser als wir.“ Dennoch kritisierte er das Abwehrverhalten und die fehlende positive Körpersprache: „In der ersten Halbzeit haben wir noch gut dagegengehalten, waren nah am Gegenspieler dran. Aber nach dem 0:3 haben wir das komplett eingestellt und es dem Gegner zu einfach gemacht. Ich war nicht zufrieden.“ Einen lupenreinen Hattrick feierte Axel Damjanov, der Torgarant des SVK: Im vierten Punktspiel hintereinander erzielte er drei Tore (vom Spitzenspiel gegen Wasser-Kollmarsreute abgesehen, als er gesperrt fehlte). Einen vielversprechenden Auftritt zeigte Daniel Waltensperger, zu Saisonbeginn von Mundingen zum SVK gestoßen, der zu zwei Treffern die Vorlage lieferte.

SG Nordweil/Wagenstadt im Glück
Die SG Nordweil/Wagenstadt hat sich mit dem 3:0-Erfolg über Sasbach etwas Luft verschafft. Auf Freistoßvorlage von Dawid Zoglowek traf Julian Kern zur Führung in der 15. Minute. In der folgenden Minute eroberte Jonas Bühler den Ball, drang in den Sechzehnmeterraum vor und vollendete zum 2:0. Einen Eckball von Zoglowek verwertete Daniel Reiner zum 3:0-Endstand. Die Analyse von Claudio Braun fiel aber recht nüchtern aus: „Den Ausschlag gab, dass wir in der ersten Halbzeit aus drei Chancen drei Tore gemacht haben.“ Was der Coach wohl weniger als Effektivität ausgelegt haben möchte als vielmehr als Warnung und Lehre für die kommenden Aufgaben: „Ich dachte, in der zweiten Halbzeit wird es einfacher für uns, weil der Gegner mehr riskieren musste. Aber dem war nicht so: Wir hatten nichts mehr zuzusetzen und sahen recht blass aus.“ Sasbach hatte im zweiten Durchgang mehr vom Spiel und Pech mit Aluminiumtreffern. Braun und Nordweil/Wagenstadt nahmen zuletzt die drei Punkte mit und wollen die Spiele in Zukunft überlegener gestalten.

Ein Kellerduell und eine Vorleistung
Am Mittwoch um 19 Uhr kommt es in der Bezirksliga zu einem Kellerduell. Aufsteiger VfR Merzhausen empfängt zum Nachholspiel vom siebten Spieltag den punktgleichen VfR Pfaffenweiler. Dem Sieger winkt Rang 14, ein Nichtabstiegsplatz. Am Donnerstag um 19.15 Uhr beginnt der neunte Spieltag: Die SG Wasser-Kollmarsreute versucht mit einem Sieg über Aufsteiger Gundelfingen/Wildtal den ersten Tabellenplatz zumindest bis Sonntag zurückzuerobern.
Aufrufe: 014.9.2015, 15:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor